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Diabetes-News ad hoc: Flexiblere Therapie und bessere Vorbeugung von Unterzuckerungen: Das wünschen sich Menschen mit Diabetes

diabetesde.jpgim Sommer 2021 hat die Diabetes-Community das 100-jährige Jubiläum des Hormons Insulin gefeiert, das im Juli 1921 erstmals isoliert wurde. In diesen Tagen jährt sich nun die erstmalige erfolgreiche Anwendung bei einem Menschen zum 100. Mal: Der 13-jährige Leonard Thompson bekam am 23. Januar 1922 die weltweit erste Insulinbehandlung. Vor diesem Durchbruch hatten Menschen mit Typ-1-Diabetes eine Lebenserwartung von weniger als einem Jahr, mit Insulin leben sie heute fast genauso lange wie stoffwechselgesunde Menschen.

Dieses Jubiläum war Anlass für diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, gemeinsam mit dem Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) nachzufragen, wie insulinbehandelte Menschen mit Diabetes ihre Insulintherapie heute wahrnehmen und welche Bedürfnisse und Wünsche für die Zukunft sie haben. An der anonymisierten Online-Befragung nahmen 1.338 Menschen mit insulinbehandeltem Diabetes bzw. Eltern von betroffenen Kindern teil. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantworteten Fragen rund um ihr Leben mit Insulin, sei es mit nicht-intensivierter, intensivierter oder einer Insulinpumpentherapie. Auch Menschen mit „AID“-Systemen, welche eine auf Algorithmen basierte automatisierte Insulinabgabe über eine Insulinpumpe aufgrund von kontinuierlichen Glukosedaten ermöglicht, waren darunter. Die Teilnehmer*innen waren im Mittel 48 Jahre alt und hatten seit mehr als 20 Jahren Diabetes, der Hba1c lag bei 7,0. Menschen mit Typ-1-Diabetes waren mit 76,1 % deutlich in der Mehrheit.
 
Insgesamt zeigte die Befragung, dass die Menschen mit Diabetes mit ihrer Insulintherapie zufrieden sind. Die Mehrheit der Befragten wünscht sich jedoch, Unterzuckerungen besser vorbeugen und ihren Alltag flexibler gestalten zu können. Denn trotz der großen technologischen Fortschritte in den letzten Jahrzehnten fordert eine erfolgreiche Insulintherapie täglich einen hohen Aufwand von Betroffenen.
 
Bei der Umfrage wurden die Teilnehmenden auch bezüglich ihrer Wünsche befragt. Dabei wurde deutlich, dass sich Menschen mit Diabetes vor allem eine globale Verfügbarkeit von Insulin wünschen. In Bezug auf ihre eigene Therapie steht eine Weiterentwicklung des Insulins in Hinblick auf eine glukoseabhängige Steuerung ohne Gefahr einer Unterzuckerung (Smart-Insuline) ganz oben auf der Wunschliste. Die Darreichung von Insulin in Tablettenform war hingegen kein vorrangiger Wunsch in allen Therapiegruppen.
 
Zum Schluss der Umfrage hatten die Befragten dann noch Gelegenheit, Geburtstagwünsche anlässlich 100 Jahre Insulin zu formulieren. Hier standen oft emotionale Statements wie „Danke, mein Lebensretter!“ im Fokus, teils verbunden mit dem Wunsch, dass das Insulin nach 100 Jahren verdient in Rente gehen kann, wenn – so die Hoffnung – endlich eine Heilung des Diabetes möglich ist.

Die Umfrage „100 Jahre Insulin“ wurde von Abbott, Novo Nordisk und der IKK classic unterstützt.
 
Weitere Informationen zur Umfrage erhalten Sie hier, außerdem haben wir die wichtigsten Tendenzen in diesem Schaubild zusammengefasst.

Quellverweis: Diabetes-News ad hoc von DiabetesDE vom 25.1.2022
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