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Diabetes in Kindergarten und Schule: Wie ist der Besuch problemlos möglich?

Prinzipiell können Kinder mit Typ-1-Diabetes alles mitmachen, was andere Kinder tun – auch beim Sportunterricht. Sie sind genauso belastbar und leistungsfähig wie Kinder ohne Diabetes, wenn gewisse Regeln beachtet werden.

Es ist jedoch notwendig, dass Eltern mit dem Kindergarten oder der Schule über die Erkrankung offen sprechen. So sollten Eltern den pädagogischen Fachkräften zum Beispiel erklären, welche Anzeichen ihr Kind bei einer Unterzuckerung zeigt – dies kann von Kind zu Kind unterschiedlich sein. Wenn Erziehungs- und Lehrkräfte gut informiert sind, ist der Kindergarten- oder Schulbesuch problemlos möglich. Auch eine Schulung des Personals von Kita und Schule kann hilfreich sein.

Im Rahmen des Projektes „Fit in Gesundheitsfragen“ werden Lerneinheiten und digitale Unterrichtsmaterialien entwickelt sowie Lehrerfortbildungen konzipiert und durchgeführt.

Die Inhalte des Projektes richten sich vor allem an Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler. 

Mehr Infos und Quellverweis: diabinfo.de Stand: 02.08.2021

Schule, Schulung, Kindergarten, DDZ, Helmholz Zentrum, DZD

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Diskutiert diesen Artikel im Forum (20 Antworten).
Susann65 antwortete auf das Thema:
25 Sep. 2021 22:32
Für das Kind im Kindergarten finde ich es angenehmer nicht an der Pumpe selbst arbeiten zu müssen sondern eine Fernbedienung in der Hand zu haben, wir hatten allerdings alles schon.
Em Jay antwortete auf das Thema:
21 Sep. 2021 11:56
Also wir haben es wie oben beschrieben mit dem Gefäß probiert, was aber überhaupt nicht funktioniert hat. Mein Mann war immer vor Ort und hat gewogen. 
Gestern die Info der Kindergarten wird definitiv nicht das Essen wiegen. Da mein Mann alles vor Ort gemacht hat, haben wir das mit dem Pflegedienst auch auf Eis gelegt. 
Bei uns läuft es also überhaupt nicht. 
Fernboli wäre auch keine Option um darauf mal einzugehen, da die Angst vor rechtlichen Konsequenzen wenn doch mal etwas falsch berechnet oder falsch eingegeben worden wäre einfach viel zu groß ist.
sonne72 antwortete auf das Thema:
20 Sep. 2021 16:41
Hallo,

wie geschrieben, wir kennen auch ganz andere Erfahrungen, bei und läuft es gut und dafür sind wir sehr dankbar.

Die Schule unserer Tochter hat Inklusion schon gelebt, bevor er in NRW zum Krampfbegriff mutiert ist. Sie schöpfen kreativ aus einem "Pool" an verschiedensten Kräften um doppelt besetzen zu können oder Kinder auch mal rausziehen zu können.
Es wird seit vielen Jahren klassenübergreifend unterrichtet, die Lehrer sind es gewohnt z.B.4 Mathearbeiten zu stellen leicht uind schwer für das 3. und leicht und schwer für das 4. Schuljahr und jeden Mix aus diesen Arbeiten.
Was die anderen Kinder angeht, gibt es wenig "Totalknaller" wohl aber Förder- und Unterstütziungsbedarf in alle Richtungen. Aber, entscheidend ist die Grundeinstellung des Kollegiums.

Die Begletung im Schwimmuntericht machten wir in der 2. Klasse, da war sie 6,  um den Lehrer nicht zu überfordern, der hat alle anderen Kinder allein auf dem Schirm. Da wollten wir ihm die Geschichte mit Pumpe, Katheterkobtrolle und Umziehen ersparen. D.h. meine Frau war auch nur zu dieser Zeit dabei, gut, sie hat sich auch um die Schnürsenkel anderer Kinder gekümmert. Beim Schwimmen war sie nicht anwesend. Um Unterzuckerungen ging es nicht. Aus Erfahrung wissen wir, dass unsere Tochter beim Schwimmen vor Aufregung und Spass "hoch geht", Gegenpumpen nicht erforderlich. Es wurde vorher blutig gemessen, schnelle KE im Anschlag.

Und richtig, das alles ist ganz individuell.
mibi74 antwortete auf das Thema:
17 Sep. 2021 15:36
Hallo zusammen, inzwischen habe ich mein 4. Jahr als Schulbegleitung (Grundschule) angefangen. 
Mit zwei Diabetes Kids.

Es ist super, wenn die Schule so reagiert, wie bei Sonne72.
Dabei hat sie eine ganz wichtige Aussage gemacht.
Dass die Schulen mit ganz anderen Kalibern beschäftigt sind. Mit wesentlich anderen Problemen.

Und das ist der hauptsächliche Grund, warum es bei der Klasse nur mit und da ohne Begleitung funktioniert.

Es steht EIN Lehrer in der Klasse. EINER. 

In der Grundschule in der ich arbeite gibt es für jede Klassenstufe 3 Klassen, teilweise mit Sonderpädagogen und, und, und. Eine Spezialkraft für Rechenbehinderung z. B. (Dyskalkulie)

Man kann sich schier nicht vorstellen, was so an Aufgaben in 5 Unterrichtsstunden daherkommen.

Ja, da ist der Diabetes wirklich nicht das Problemen, aber als Lehrkraft kann man sich nicht zerreißen.

Wo ist man zuerst? Bei der Unterzuckerung oder dem Kind, welches gerade zum offenen Fenster hochklettert? Dem Kind, was eine Klette ins Auge geworfen bekam? 

Und Sport! Ich wünschte meine Erfahrungen teilen zu können! 

Ich kann nicht sagen, ob das die Norm oder die Ausnahme ist, aber am Ende des Schultages weiß ich, spüre ich, was ich gemacht habe. Schon allein am klingeln der Ohren.


Ich finde man sollte es grundsätzlich probieren, dass Kinder normal zur Schule gehen können. Ohne Schulbegleitung. Denn unter normalen Bedingungen funktioniert das.
Selbstständigkeit lernen und unabhängig werden. Aber wenn die Schule Bedenken äußert, dann würde ich es ernst nehmen und nicht als persönliches Defizit. Die Schulen wissen im Regelfall, wer in die Klassen kommt.

Der grundlegende Fehler in der Denkweise ist: nur weil Frieda mit Typ 1 eingeschult wurde und alles super klappt, muss das bei Felix nicht auch der Fall sein. 

Vielleicht sitzten bei Felix drei Kinder mit Adhs. Zwei hochgradig und einer nur so lala. Dann zwei Kinder die kein Deutsch können und noch eins mit anderen Problemen. Zu unkontrollierbaren Wutausbrüchen neigend zum Beispiel.

Nur weil Toni den Schwimmunterricht super allein meistert, muss es bei Emir nicht so sein.
Vielleicht können in Emirs Klasse nur 4 von 20 Kinder schwimmen, plus die restlichen Auffälligkeiten.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, warum es schwierig werden könnte. Warum eine Lehrkraft um eine Schulbegleitung bittet. 

Ansonsten würde ich sagen, wenn man die Schule in dem Rahmen informiert hat und von deren Seite nichts kommt, die Schulung der Lehrkräfte erfolgt, man das beruflich in Notfällen kompensieren kann, spricht absolut nichts für eine Schulbegleitung.
Aber wenn doch ... dann würde ich mal die Zwischentöne erfragen.


PS: Ich wüsste nicht, wie ich bei der Aussage reagiert hätte, wo man sagte, dass das Kind nicht erwünscht sei. Das ist krass! 
Ganz klar Beruf verfehlt! Geht gar nicht!


 
Cheffchen antwortete auf das Thema:
17 Sep. 2021 15:00
Schwimmunterricht:
Schwimmen ist extreme kurzzeitige und punktuelle Anstrengung, wie Sprint, wo der BZ verlauf kaum oder nur mit recht viel Erfahrung beim Schwimmen vorhergesagt werden kann.
Da zu kommt, das durch das Wasser/Schwimmen man kaum Hyposymptome selber feststellen kann, das eine Hypo die ja nicht gleich Ummacht sondern auch nur mal Kräfteverlust bedeuten kann, im 2,80m tiefen Wasser echt doof ist, wenn man selber nur 1,60m ist und mit vielleicht 50 anderen Kindern gleichzeitig im Wasser, sollte das Kind dann echt viel glück haben das gerade einer hinschaut.
Das kann und wird kein Schwimmlehrer abdecken und auch kein Arzt eine Unbedenklichkeit schreiben und schon gar nicht im Schulschwimmen der 3-4 Klasse.

Cheffchen