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Diabetes-Kids Elternblog: Präsenzunterricht oder nicht- ich möchte die Wahl!

Nachdem hier soviel über die Frage diskutiert wird, ob Kinder mit Diabetes momentan in die Schule gehen sollen oder nicht, möchte ich hier mal über unsere Erfahrungen schreiben.

Erst einmal, ich habe keine Panik vor den Coronaviren. Das wäre in meinem Beruf (Zahnarzt), wo ich ja quasi in der "ersten Reihe" stehe auch nicht besonders hilfreich. Trotzdem befindet sich mein Sohn (7. Klasse Gymnasium) schon seit Wochen im homeschooling und betritt bis zu den Sommerferien seine Schule nur noch zu den noch ausstehenden Tests oder Klassenarbeiten.

Bevor bei uns nach den Pfingstferien wieder wechselweise Unterricht erteilt  wurde (eine Woche Schule, eine Woche zu Hause), hatte ich mehrere Telefonate mit der Schulleitung, in denen mir mitgeteilt wurde, dass ich zwingend ein Attest vom Arzt vorlegen muss, dass mein Sohn die Schule besuchen kann. Obwohl ich das von unseren Diabetologen mit Sicherheit bekommen hätte, habe ich das, aus verschiedenen Gründen, abgelehnt (unter anderem weil meiner Meinung nach die Erfahrungslage noch recht dürftig ist...). Wir haben uns so geeinigt, dass mein Sohn weiterhin zu Hause lernt und mit den Lehreren über Chat im Kontakt stehen.

Mein Sohn findet diese Regelung prima. Er ist ein sehr guter Schüler und das selbstständige Arbeiten macht ihm Spaß. Seine Freunde vermisst er zwar, aber sie wären sowieso in der anderen Gruppe gewesen, er hätte sie in der Schule also eh nicht gesehen.

Für mich ist bei dieser Regelung noch ein anderer Aspekt vom Vorteil. Der Große hat sich netterweise bereit erklärt auf den Kleinen aufzupassen, so dass dieser die letzten Wochen vor der Einschulung nicht mehr in den Kindergarten muss, was dieser absolut großartig findet (ich weiß nicht wieso, aber er konnte den Kindergarten von Anfang an nicht leiden...) Ich fühle mich im Moment auch angehalten, meine Kontakte und die meiner Familie möglichst auf ein Minimum zu reduzieren, damit man im Fall des Falles Kontaktketten schneller und einfacher nachvollziehen kann. Das die Mehrheit bei uns momentan zu Hause ist, gibt mir auch in Hinblick auf meine Patienten mehr Sicherheit. Nach den Sommerferien gehe ich aber davon aus, dass auch der Große wieder in die Schule geht.

Natürlich ist das homeschooling nicht für jedes Kind geeignet und ich finde es auch ganz furchtbar, wenn einem kleinen Kind mit Verweis auf Hygieneregeln die Rückkehr in die Kita verweigert wird, wie hier im Chat geschrieben wurde, das geht gar nicht. Ich wünsche mir, dass jede Familie selbst entscheiden kann, wie sie es handhaben will und nicht in irgendeine Richtung gedrängt wird. In dieser besonderen Lage muss es möglich sein, dass Familien mit chronisch kranken Kindern mehrere Optionen haben. Außerdem plädiere ich dafür in erster Linie die Kinder zu fragen, was sie möchten und womit sie sich wohlfühlen, denn um die geht es ja schließlich. Es ist nicht hilfreich, wenn ein Kind zu Hause sitzt und leidet, weil es seine Schule vermisst, aber man sollte es auch ernst nehmen, wenn ein Kind Angst hat, dass es sich ansteckt und den Schulbesuch nur mit Bauchschmerzen antritt. Es gibt hier meiner Meinung nach für den Einzelnen kein richtig oder falsch, höchstens ein günstig oder nicht so günstig und was an den großen Entscheidungen angebracht war oder auch nicht, dass werden wir erst im Nachgang analysieren können.

In diesem Sinne bleibt alle gesund und macht für euch und eure Kinder das Beste draus!

Schule, Elternblog, Blog, Kindergarten, Coronavirus Covid-19

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