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Glukagon-Nasenspray Baqsimi™ in der EU zugelassen

DiabetesDESeit diesem Jahr ist Glukagon als Nasenspray in der EU zugelassen und seit dem 4. März auch in Deutschland zu kaufen.

Bei Menschen mit Diabetes wird das Hormon Glukagon bei schweren Unterzuckerungen verabreicht, wenn die Gabe von schnell wirkenden Kohlenhydraten nicht mehr ausreicht oder die Betroffenen diese aufgrund von Bewusstlosigkeit nicht mehr selbst zu sich nehmen können. Durch die Gabe des Glukagons – einem Gegenspieler des Insulins – wird die Leber stimuliert, die gespeicherte Glukose abzugeben, so dass der Blutzuckerspiegel steigt wieder.

Bisher ist Glukagon üblicherweise als Notfallset verfügbar, bei dem das Glukagon in einem Lösungsmittel aufgelöst und dann in das Unterhautfettgewebe oder einen Muskel gespitzt wird. In der neuen Darreichungsform als Nasenspray ist es für ungeschulte Personen leicht zu verabreichen und kann der unterzuckerten Person direkt in die Nase gegeben werden. Spritzen sind dann nicht mehr notwendig. Anwendungsstudien haben gezeigt, dass das Nasenspray mit 3 mg Glukagon als Einzeldosis in einem nachgestellten Notfall schneller und einfacher zu nutzen ist als eine Glukagon-Spritze. Das Nasenspray funktioniert auch bei geschwollener Nase oder wenn abschwellendes Nasenspray zuvor genommen wurde. Im Gegensatz zum Notfallset, das der Kühlung bedarf, kann das Nasenspray bei Zimmertemperatur gelagert werden.

Vor jedem Einsatz von Glukagon, ob als Spritze oder als Nasenspray, gilt: Besprechen Sie mit Ihrem Diabetesteam den Einsatz des Glukagons im Notfall. Beziehen Sie Personen mit ein, die Ihnen nahestehen und die bei einer schweren Hypoglykämie schnell reagieren müssen. Zeigen Sie ihnen, wo Sie das Glukagon aufbewahren und wie es zu nutzen ist.

Quellverweis: Diabetes-News ad hoc von DiabetesDE vom 27.5.2020
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