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Diabetes-Begriffe erklärt: CGM und FGM

Wenn man sich mit dem Thema Diabetes beschäftigt, stolpert man schnell über Begriffe wie „Diabulimie“, „Fett-Protein-Einheit“ oder „LADA“. Für all diejenigen unter Ihnen, die unsicher sind, was diese und andere Ausdrücke genau meinen, haben wir die Reihe „Diabetes-Begriffe erklärt“ ins Leben gerufen. Wir danken unserem Experten Prof. Dr. Baptist Gallwitz für seine Unterstützung bei der Erstellung der Reihe.

Neben der klassischen „blutigen“ Messung mit Lanzette und Teststreifen haben sich in den letzten Jahren verschiedene Methoden der kontinuierlichen Glukose-Messung etabliert. Doch was ist der Unterschied zwischen CGM und FGM, was ist ein rtCGM und worin unterscheiden sich die hier ermittelten Werte von denen der Blutzuckermessung?

CGM steht für „Continous glucose monitoring“, also „kontinuierliches Glukosemonitoring“. CGM-Systeme sind Geräte, die rund um die Uhr alle fünf Minuten den Glukosegehalt in der Gewebeflüssigkeit des Unterhautfettgewebes messen und diesen auf ein Empfangsgerät übertragen. Diese Geräte werden auch als „rtCGM“ bezeichnet, was für „real time CGM“, also Echtzeit-CGM steht. Durch CGMs erhalten Nutzer wesentlich mehr Daten über ihren Glukosehaushalt, wodurch auch neue Methoden der Daten-Auswertung (z.B. Time in range) möglich werden. Zudem können bestimmte Grenzwerte definiert werden, bei deren Über- oder Unterschreitung ein Alarm ausgelöst wird. Um die Messung der Werte zu ermöglichen, setzen sich Nutzer eines CGMs alle paar Tage einen Sensor, dessen Nadel unter die Haut reicht und die Messungen durchführt. Ganz entfällt die Blutzuckermessung bei CGM-Nutzung aber nicht, da die Geräte regelmäßig (meist ein- bis zweimal am Tag) kalibriert, also nachjustiert, werden müssen. Neu hinzugekommen sind in den letzten Jahren Sensoren, die über mehrere Monate ins Unterhautgewebe implantiert werden.

FGM hingegen steht für „Flash glucose monitoring“, dasselbe Messverfahren wird auch als „intermittent scanning continuous glucose monitoring“ (iscCGM) bezeichnet. Bei diesen Systemen muss der Nutzer selbst einen Scanner (entweder das mitgelieferte Messgerät oder ein Smartphone mit entsprechender App) über den Sensor bewegen. So wird zum einen der Glukoseverlauf der letzten acht Stunden ermittelt, zum anderen ein aktueller Wert mit einem Trendpfeil. Auch hier liegen wesentlich mehr Werte vor als bei der herkömmlichen Messung, der Nutzer muss aber mindestens alle acht Stunden scannen, um ein ununterbrochenes Profil zu erhalten. Der Sensor kann bei diesem Verfahren 14 Tagen lang genutzt werden. Neu ist ein iscCGM System mit Alarmfunktionen (iscCGM+). Das Empfangsgerät erzeugt dabei ein Alarmsignal, wenn der Wert außerhalb des Zielbereichs liegt. Um den aktuellen Glukosewert auf dem Display zu sehen, ist weiterhin ein Scan erforderlich.

Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Systemen ist, dass bei CGM durch die Messung im Unterhautfettgewebe eine Zeitverzögerung entsteht, so dass der gemessene Wert 10 bis 20 Minuten gegenüber dem im Blut gemessenen Wert verzögert ist. Obwohl die Messung beim FGM ebenfalls im Unterhautfettgewebe erfolgt, werden die gemessenen Werte bei diesem System so umgerechnet, dass sie annähernd mit den im Blut gemessenen Werten übereinstimmen.

Quellverweis: Diabetes-News ad hoc von DiabetesDE vom 14.5.2019
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