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Kraftsport auch für Diabetiker: Starke Muskeln senken Blutzucker und verbessern die Fettverbrennung

Lange Zeit galt Ausdauertraining – Nordic Walking, Wandern, Schwimmen oder Radfahren – als ideales Fitnessprogramm für Diabetiker. Von Kraftsport rieten Ärzte hingegen oft eher ab – wegen möglicher Komplikationen an Augen, Herz und Gehirn. Doch aktuelle Untersuchungen entkräften diese Befürchtungen. Im Gegenteil: Trainierte Muskeln sorgen für einen besseren Zuckerstoffwechsel und eine effektivere Fettverbrennung. Was Menschen mit Diabetes beim Krafttraining beachten sollten und warum die Kombination von Kraft- und Ausdauertraining für die Verbesserung der Werte besonders effektiv ist, erläutern Experten im Rahmen der zentralen Veranstaltung zum Weltdiabetestag. Diese findet am 18. November 2012 in Berlin statt und wird von diabetesDE organisiert.

 

Sportliche Aktivität tut jedem gut: Sie trainiert das Herz-Kreislaufsystem, kurbelt Fettstoffwechsel und Durchblutung an und fördert das körperliche und seelische Wohlbefinden. Für Menschen mit Diabetes ist regelmäßige Bewegung besonders wichtig: Denn sie haben eine umso günstigere Lebensqualität und -erwartung, je besser der Diabetes mellitus eingestellt ist. Regelmäßige Bewegung hilft dabei, Blutzucker- und Blutfettwerte zu verbessern, den Blutdruck zu senken und das Körpergewicht besser zu kontrollieren.

Auch Geräte-Kraftsport wirkt sich günstig aus – vor allem, wenn er mit Ausdauersport kombiniert wird. Denn gekräftigte Muskeln sorgen für einen besseren Zuckerstoffwechsel und eine effektivere Fettverbrennung. Insulinempfindlichkeit  und – wie neuere Erkenntnisse zeigen – auch die Insulinsekretion werden durch Muskelarbeit gesteigert. „Menschen mit Diabetes können von einem gezielten Krafttraining deshalb sehr profitieren“, sagt Dr. med. Meinolf Behrens, Diabetologe aus Minden und Mitglied der DDG-Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Sport“. Spontan sollten Menschen mit Diabetes jedoch nicht in den Kraftsport einsteigen: „Eine Voruntersuchung ist grundsätzlich sinnvoll, sollte aber unbedingt erfolgen, wenn ein Typ-2-Diabetes vorliegt, Betroffene älter als 35 Jahre sind sowie bei Menschen, die an einer diabetesbedingten Folgeerkrankung leiden oder bereits länger als 10 Jahre an Typ-1-Diabetes erkrankt sind.“ Bei der Untersuchung prüft der Arzt, ob das Training mit gesundheitlichen Risiken aufgrund des Diabetes verbunden ist und berät über Art, Umfang und Intensität des Trainings.

„Für Menschen mit Diabetes sind zudem Fitnessstudios ideal, bei denen eine sporttherapeutische und sportmedizinische Betreuung gewährleistet ist“, erklärt Behrens. Für Orientierung sorgt hier etwa das Qualitätssiegel „Fitness-Training für Diabetiker“, das vom TÜV Rheinland deutschlandweit an Fitnessstudios vergeben wird. Die dabei zu erfüllenden Kriterien werden von der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Sport der DDG gemeinsam mit dem TÜV Rheinland Kriterien vorgegeben. Eine Liste zertifizierter Studios findet sich unter: http://www.diabetes-sport.de/index.php?option=com_content&task=view&id=29&Itemid=45

Welcher Kraft- und Gerätesport für Menschen mit Diabetes geeignet ist und was sie dabei beachten sollten, erläutert Dr. med. Meinolf Behrens auch im Rahmen des diesjährigen Weltdiabetestages. Der Weltdiabetestag findet am Sonntag, den 18.11. 2012 im ICC Berlin statt.

Terminankündigung:
Weltdiabetestag
Sonntag, 18. November 2011, 10.00 bis 16.00 Uhr
Internationales Congress Centrum Berlin (ICC),  Neue Kantstraße / Ecke Messedamm, 14057 Berlin

Eintritt frei!

Saal 4/5, 12.00 Uhr:
„Fit für Geräte?“, 
Vortrag von Dr. med. Meinolf Behrens

Quelle: Pressemeldung von DiabetesDE vom 30.10.2012

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