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Veröffentlicht in Ernährung.

diabetesDE rät von flüssiger "Zuckerbombe" als Durstlöscher ab

Statt "Bubble Tea" besser Saftschorlen oder ungesüßte Tees trinken

Berlin – Der lang ersehnte Sommer ist da. Je heißer die Tage, desto größer wird der Durst. Gerade bei Hitze ist es wichtig, täglich mindestens eineinhalb Liter Flüssigkeit zu trinken. Doch nicht jedes Getränk ist auch gesund. Der aus Asien stammende "Bubble Tea" ist derzeit das Trendgetränk. Knallbunt und mit kleinen Kügelchen versetzt, ist der Mix vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Wegen seines hohen Zucker- und Kaloriengehalts ist er generell und auch für Menschen mit Diabetes kein geeigneter Durstlöscher. Darauf weist diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hin.

Wer sich einen Becher des Tee-Mix-Getränkes in einer "Bubble Tea Bar" kauft, hat zunächst die Qual der Wahl: Welche Farbe und welche Grundgeschmacksrichtung soll der "Bubble Tea" haben, welcher Sirup zugefügt werden, welche Kügelchen – "Popping Bobas" genannt – oder welche "Jelly"-Stückchen das Geschmackserlebnis krönen? Eine große Fast-Food-Kette wirbt derzeit mit 250 möglichen Kombinationen. Doch egal, ob als Grundlage weißer, schwarzer, grüner oder mit Milch gemischter Tee verwendet wird, ob Sirup, Boba und Jelly nach Frucht- oder anderen Aromen schmecken, eines haben alle "Bubble Teas" gemeinsam: Sie enthalten viel Zucker und sind somit sehr kalorienreich.

Süß, süßer, "Bubble Tea": "Mit 50 bis 60 Gramm Zucker pro Becher haben drei Bubble Teas etwa genau so viel Zucker wie die gleiche Menge Cola. Der Mangomilchtee von Boobuk enthält sogar 90 Gramm, das sind 30 Stück Würfelzucker. Mit 500 Kilokalorien hat er auch den höchsten Brennwert", sagt Michaela Berger, Diabetes-Beraterin, Vorstandsmitglied des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) und kooptiertes Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. "Damit ist 'Bubble Tea' gerade für Menschen mit Diabetes, die einen raschen und starken Blutzuckeranstieg vermeiden und auf ihre Kalorienzufuhr achten müssen, nicht als Durstlöscher geeignet. Sonst droht bei ihnen eine Hyperglykämie". Eine solche Überzuckerung kann bei Diabetikern zum "diabetischen Koma" führen.

Darum rät diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe von "Bubble Tea" und zuckerhaltigen Limonaden ab und empfiehlt Alternativen wie Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen aus Fruchtsaft und Wasser (z.B. 1 Teil Saft, 3 Teile Wasser). Wer auf sein Gewicht achten möchte und/oder von Diabetes betroffen ist, kann weitere Kohlenhydrate einsparen, wenn Fruchtsaft stärker mit Wasser verdünnt wird (1 Teil Saft, 10 Teile Wasser). Auch eine Scheibe Zitrone, etwas frischer Ingwer oder frische Pfefferminze können Mineralwasser aromatisch aufpeppen.

Ihre Kontakte für Rückfragen:
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Nicole Mattig-Fabian (Geschäftsführung)
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 201 677-12
Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: mattig-fabian@diabetesde.org

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Diskutiert diesen Artikel im Forum (11 Antworten).
marielaurin antwortete auf das Thema:
08 Juli 2012 15:37
Hallo zusammen,

ich würde mal behaupten, dass wir hier alle wissen, dass Bubble Teas nicht als Durstlöscher und auch nicht als Dauergetränk sinnvoll sind. Ob sie überhaupt sinnvoll sind, ist eh fraglich, das ist es aber bei vielen anderen Getränken auch.

Aber: Ich finde es wichtig, dass diese Themen angesprochen und verbreitet werden, da ich denke, dass sich viele Eltern in unserem schnellebigen Alltag überhaupt keine Gedanken über die Ernährung ihrer Kinder machen, ob Diabetiker oder nicht ist dabei egal. Da werden sogenannte Kinderprodukte als Frühstück in die Schule mitgegeben, da ist der Bubble Tea als Dauergetränk nicht weit ... und dann wundern sie sich (vielleicht wundern sie sich noch, ganz oft kümmert's niemanden), dass Kinder Auffälligkeiten entwickeln, Adipositas mit allen eventuellen (Spät-)Folgen ist dann auch nicht weit. Dazu gibt's dann noch TV, Spielstationen o.ä. und fertig ist das Desaster. Leider müssen diese Kinder das fehlende Wissen oder die Ignoranz der Eltern dann ausbaden.

Sehr fraglich ist allerdings, ob Eltern, die dies wirklich lesen sollten, weil einiges schiefläuft, dies überhaupt lesen würden. Vermutlich nicht. Dennoch sollte man hier den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern Informationen flächendeckend verbreiten, um eine möglichst große Zielgruppe zu erreichen. Dass wir das jetzt hier sind, die sich eh in hohem Maße um ihre Kinder, deren Gesundheit und Krankheit sorgen und kümmern, ist für manche von uns vielleicht unverständlich, ich find's wichtig - auch wenn ich weiß, dass Bubble Tea & Co. einige der vielen Dinge sind, die die Welt nicht braucht.

Liebe Grüße,
Tanja
EgonManhold antwortete auf das Thema:
08 Juli 2012 15:24
Nein Joa,

ich denke da nicht an den T2-Diabetes.
Sondern an T1-Diabetiker, die im Verhältnis zu den gegessenen/getrunkenen (u.U. schnellen) KH zu wenig Insulin verabreicht haben - und deshalb einen BZ von 800mg/dl (44,8mmol/l) oder höher entwickeln.

Manche Leute laufen dann zwar noch herum, andere sind aber bewusstlos.


Ja Juli,

auch mit so etwas beschäftigt sich diabetesDE, der VDBD und andere Diabetes-Fachgesellschaften/Diabetesverbände/Ernährungswissenschaftler usw.

Gruß, Egon
Juli antwortete auf das Thema:
08 Juli 2012 12:08
Ich find´ auch: Mit sowas beschäftigt sich diabetesDE???
Dass Bubble-Tee kein Durstlöscher ist ... nicht für gesunde und nicht für diabtische Kinder ist wohl klar!
Aber es geht auch nicht die Welt unter, wenn die Kids mal einen trinken ...! ;)
Joa antwortete auf das Thema:
08 Juli 2012 11:36
Hallo Egon,

EgonManhold schrieb: wenn bei Kindern der BZ von einer BE um ca 80 - 100mg/dl ansteigt, dann ist man mit BubbleTea schnell im komatösen Bereich.

Du denkst an das hyperosmolare Koma diabetikum , das übliche Koma bei Typ 2, das aber nichts mit dem Koma bei DKA (diabetische Ketoazidose) zu tun hat?

Gruß
Joa
Leonie01 antwortete auf das Thema:
06 Juli 2012 21:53
Hallo,

wir haben dieses "Getränk" noch nicht probiert, aber wir essen alle mal Pizza, Megges oder sonstwas, was ernährungstechnisch nicht gerade der Brüller ist. In Maßen, ab und an mal durchaus vertretbar.

Ich schicke meine Tochter auch nicht mit einem Apfel als ZM ins Kino. Da sinds dann mal Nachos oder Popcorn.
Wir wissen alle, dass es gesündere Sachen gibt, und diesen "Tee" als Durstlöscher zu benutzen könnte sich eh keiner leisten.

LG, Silke