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Zwischenfall beim Camp D: Viele Jugendliche offenbar an Virus erkrankt

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall: 123 Jugendliche in einem Zeltlager bei Bad Segeberg litten plötzlich an einer Magen-Darm-Krankheit. In der Nacht wurde Großalarm ausgelöst.

Bei einem Diabetes-Zeltlager mit Teilnehmern aus ganz Deutschland ist es am späten Samstagabend in Bad Segeberg zu einem schweren Zwischenfall gekommen: Offenbar sind 123 Jugendliche an einem Virus erkrankt, die Ärzte lösten in der Nacht zum Sonntag Großalarm aus.

Helfer äußerten den Verdacht auf Noro-Virus.

An dem Zeltlager ( http://www.campd.info/ ) nehmen mehrere hundert Jugendliche und junge Erwachsene mit Diabetes teil.

Mehr Info und Quellverweis:  SHZ.de vom 10.7.2011

Zusatz von Diabetes-Kids:
Zwischenzeitlich berichtet Welt.de, daß sich die Personenzahl auf 132 Personen erhöht hat und das der Noro Virus ausgeschlossen wurde.

Das Hamburger Abendblatt schreibt:
Die meisten der insgesamt 144 jugendlichen Teilnehmer des Diabetes-Camps in Bad Segeberg, die mit schweren Brechdurchfall-Erkrankungen in verschiedenen Kliniken in Norddeutschland behandelt werden mussten, sind offenbar schon wieder entlassen. "Es handelt sich offenbar um eine kurze, aber heftige Magendarm-Grippe“, so die Sprecherin zu abendblatt.de.

 

 

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Diskutiert diesen Artikel im Forum (12 Antworten).
monday antwortete auf das Thema:
15 Juli 2011 15:20
Danke Michael,
das stimmt, so bekommt das ganze zwar sehr viel Forum, aber leider steht das Norovirus viel zu sehr im Vordergrund. Das Camp hat ja schon 2 Mal ohne Zwischenfälle stattgefunden.
Ich habe mit dem Campleiter gesprochen und das Camp soll es auch weiterhin geben. So zumindest seine Info am Montag. Auf der Seite von Camp D (Link s.o.) ist auch das komplette Programm einzusehen (Ist echt beeindruckend, was die auf die Beine gestellt haben). Ebenso ein Lageplan, die einzelnen Workshops, das Sportprogramm etc. und bald werden dort auch die Fotos veröffentlicht, die werden das Camp dann nochmal in ein anderes Licht rücken, denn bisher kennt man ja nur die Schreckensbilder aus den Medien. Also ein Blick auf die Seite lohnt sich.

Gruß Vera
P.S.: Den Artikel fand ich aber noch einmal wichtig, weil die Campleiter sich dort selber äußern und eben auf die Seite von Camp D verwiesen wird.
WebAdmin antwortete auf das Thema:
15 Juli 2011 15:07
Wenn man die Medien so hört, dann möchte man meinen, das Camp D hat nur aus Noroviren bestanden.

Wer sich ein obektives Bild davon machen will, was dieses tolle Event in den Kids bewirkt hat, der sollte die Kommentare der Teilnehmer im Camp D Gästebuch lesen:

Das Camp war der Hammer! Es hat super viel Spaß gemacht und ich würde jederzeit wieder kommen!!!

Das Camp war einfach nur super. Ihr habt eine megatolle Stimmung mitgebracht und diese trotz div. Hindernissen bis zum Schluß durchgehalten.

Also ich war es erste mal in diesem camp und kann sagen das es super war, ich hab viel gelernt der sporttag war auch super die really durch segeberg war super lustig

Ich hoffe, dass ihr jetzt nicht den Kopf in den Sand steckt, sondern, dass das Camp D in ein oder zwei Jahren noch einmal stattfindet, denn es waren echt tolle Tage, in denen ich viel Spaß hatte und auch viel dazu gelernt habe.

ICH WILL EIN WEITERES CAMP D!!! 3 sind nicht genug und ich habe von einigen die idee gehört also jetzt noch mal an das supertolle camp d- team: macht doch einfach das nächste direkt 2012!!!!!!!!!

Vielen Dank für das tolle Camp und die schönen Erfahrungen, die meine Tochter mitnehmen durfte, sie ist sehr motiviert und es hat ihr superviel Spaß gemacht.

u.s.w.

Alle Einträge unter www.campd.info/gaestebuch/

Grüße
monday antwortete auf das Thema:
15 Juli 2011 14:49
Pressemitteilung: Novo Nordisk Pharma GmbH und Bayer Vital GmbH

Gesundheitliche Beeinträchtigungen nur vorübergehend
Die Teilnehmer von Camp D sind wieder nach Hause zurückgekehrt. Ein Großteil der jungen Menschen mit Diabetes konnte, wie ursprünglich geplant, bereits am Sonntag die Heimreise von Bad Segeberg antreten. Einige waren zunächst zur weiteren Beobachtung ihres Stoffwechsels und zur Stabilisierung ihres Flüssigkeits- und Salzhaushalts für ein bis zwei Tage im Krankenhaus geblieben.

Mit diesen bei Durchfallerkrankungen üblichen Maßnahmen stabilisierte sich der Gesundheitszustand und bis Dienstag waren sämtliche Erkrankten bis auf zwei bereits wieder entlassen worden. Nach Informationen des örtlichen Gesundheitsamtes war eine Noro-Virus-Infektion für den Brechdurchfall verantwortlich.

"Wir alle hatten bis Samstagnachmittag ein wunderschönes Camp und bedauern sehr, dass es dann zu diesen Erkrankungen gekommen ist. Glücklicherweise verliefen alle Fälle glimpflich und ohne besondere Komplikationen, sagte Til Rendschmidt von Novo Nordisk, Gesamtleiter von Camp D. Der Arzt hatte bereits bei beiden vorausgegangenen Camps 2008 und 2006 als Betreuer teilgenommen und konnte seine Erfahrung einbringen: "Alle - Betroffene, Betreuer und die unverzüglich informierten örtlichen medizinischen Helfer - haben sehr besonnen reagiert, als die ersten Fälle auftraten. Auch die Kliniken im Umkreis haben kompetente Hilfe geleistet. Unser Notfallplan hat sich bewährt."

Claudia Geis, Leiterin Diabetes Care bei Bayer HealthCare in Deutschland, war zum ersten Mal dabei und hatte sich als Betreuerin verpflichtet: "Es tut mir sehr leid, dass so viele Teilnehmer erkrankt waren. Dank der hervorragenden Betreuung vor Ort - sowohl in medizinischer wie in menschlicher Sicht - können wir jetzt endlich erleichtert aufatmen. Die letzten Tage, besonders die Nacht von Samstag auf Sonntag, waren für alle Beteiligten sehr dramatisch. Deshalb bin ich dankbar für den guten Ausgang."

Nicht nur die Helfer und Betreuer sind sehr gut mit der Situation umgegangen. Auch die jungen Menschen mit Diabetes haben ein hohes Verantwortungsgefühl für sich und andere bewiesen. Der Zusammenhalt untereinander und die gegenseitige Unterstützung sind beeindruckend gewachsen und werden sicher auch nach dem Camp weiterwirken. Noro-Virus-Infektionen können schon gesunde Menschen erheblich schwächen. Bei Menschen mit Diabetes kann die Infektion dazu führen, dass sich der Glucosestoffwechsel nur schwer stabilisieren lässt. Deshalb ist gegebenenfalls eine Überwachung des Blutzuckerspiegels in einer Klinik ratsam, um möglichen Hypoglykämien (Unterzuckerungen) und Ketoazidosen (Stoffwechselentgleisungen) rechtzeitig gegensteuern zu können.

520 junge Menschen mit Diabetes waren am Donnerstagabend im Zeltlager eingetroffen, wo sie von 179 Betreuern und Helfern erwartet wurden. Rund 100 der Betreuer verfügten über eine diabetesbezogene Aus- bzw. Weiterbildung als Diabetologe, Diabetesberaterin oder Psychologe, alle Betreuer waren pädagogisch geschult. Den Freitag hatten die jungen Menschen mit Workshops zu verschiedenen Themen rund um Diabetes verbracht. Der Samstag war sportlichen Aktivitäten vorbehalten. Am späten Samstagnachmittag kam es bei mehreren Teilnehmern - Jugendlichen wie Betreuern - zu Übelkeit, Erbrechen und teilweise zu Durchfällen.

Für die Erstversorgung richtete der Notarzt sofort eine Betreuungsstruktur vor Ort ein und informierte zudem das örtliche DRK sowie das Kreisgesundheitsamt des Landkreises Segeberg. Die Zahl der Erkrankten stieg im Verlauf des Abends und der Nacht an, zwischenzeitlich wurden über 200 Teilnehmer vor Ort medizinisch versorgt. Davon wurden 143 zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser in Schleswig-Holstein und Hamburg gebracht.

Alle Camp-Teilnehmer wurden am Samstagabend umfassend informiert. Statt der geplanten Abschlussfeier am Sonntag gab es eine Erklärung der aktuellen Situation. Auch die Eltern wurden telefonisch informiert. Die Veranstalter richteten außerdem eine Hotline für Angehörige von Camp-Teilnehmern ein und organisierten die Heimreise der Teilnehmer.

Camp D ist ein Workshop- und Erlebniscamp für Jugendliche und junge Erwachsene mit Diabetes im Alter von 16 bis 25 Jahren. Hier können sie sich mit anderen jungen Menschen, Ärzten, Diabetesberaterinnen und Psychologen intensiv austauschen und erhalten Praxistipps und Hilfen zum Umgang mit dieser Stoffwechselkrankheit. Das Zeltlager fand nach 2006 und 2008 bereits zum dritten Mal in Bad Segeberg statt.

Es wurde von dem Diabetesspezialisten Novo Nordisk und der Bayer Vital GmbH veranstaltet und in Zusammenarbeit mit den Partnern der Firma Medtronic und der deutschen Diabetesorganisation diabetesDE durchgeführt. Zum medizinischen Sicherheitskonzept des Camps gehörten unter anderem zwei Notärzte im Diabetes-erfahrenen Team sowie zwei Krankenwagen vor Ort, ebenso kurze Wege in die angrenzende Klinik, falls eine stationäre Behandlung erforderlich sein sollte. Mehr zum Thema Camp D finden Sie unter www.campd.info .
monday antwortete auf das Thema:
13 Juli 2011 19:22
Meine Tochter hat im Internet mit vielen Campteilnehmern geschrieben und viele schrieben, dass sie den Virus dann doch noch zu Hause bekommen hätten und die, die es gar nicht hatten, hatten unerklärlich hohe Werte.
Gruß Vera
Richard antwortete auf das Thema:
11 Juli 2011 20:25
Hier mal ein weiterer Bericht eines Teilnehmers
Camp D 2011 - Ein unvergessliches Ereignis für uns alle


Ich selbst war Mitglied des Orga Teams, habe die ersten Betroffenen zum Doc gefahren mit unseren Golf-Buggies und teile der Logistik damit hergestellt. Es war schon etwas komisch als immer mehr Fahrzeuge des DRKs kamen. Aber es schaut auf den Bilder wirklich schlimm aus ... dort vor Ort habe ich es nicht so schlimm empfunden.
Einen großen Dank an alle Betreuer die geholfen haben, dem gesamten/erweiterten Orga Team, dein Ärzten unter den Betreuern und allen anderen Beteiligten ... das war echtes Teamwork.