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diabetesDE warnt vor unerkannten und unbehandelten Depressionen

Diabetes belastet häufig auch die Psyche

Berlin – Menschen mit einer chronischen Erkrankung wie Diabetes mellitus sind besonders gefährdet, auch Depressionen zu entwickeln. Rund zwei Millionen Menschen mit Diabetes leiden hierzulande an Depressions-Symptomen. Sie werden jedoch häufig erst spät erkannt oder nicht ausreichend behandelt. Dies kann den Erfolg einer Diabetestherapie gefährden. Betroffene Diabetiker sollten daher ihren Arzt auf ihr Befinden ansprechen und sich behandeln lassen, empfiehlt diabetesDE. Denn eine Therapie kann sowohl die Lebensqualität als auch die Prognose des Diabetes verbessern.

Zahlreichen Menschen drückt jedes Jahr der Winter mit seinen dunklen und trüben Tagen auf das Gemüt. Mit nach oben kletternden Frühlingstemperaturen und wärmenden Sonnenstrahlen steigt bei Vielen auch wieder die Stimmung. Inbesondere bei Menschen mit einer chronischen Erkrankung kann einem „seelischen Tief“ aber auch eine Depression zugrunde liegen, aus der Betroffene von alleine nicht herauskommen. Etwa zehn Prozent der Allgemeinbevölkerung erkrankt im Laufe ihres Lebens an einer Depression. Diabetiker leiden etwa doppelt so häufig darunter. Hinzu kommt, dass eine Depression derzeit bei nur jedem zweiten betroffenen Diabetiker erkannt wird. „Depressionen im Zusammenhang mit Diabetes sind zudem eine häufige Ursache für Arbeitsunfähigkeit und frühzeitige Berentung“,erläutert Professor Dr. med. Stephan Matthaei, Vizepräsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) und Chefarzt des Diabetes-Zentrums am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück.

Depressionen können sich auf eine sehr unterschiedliche Art und Weise äußern. Neben Symptomen wie tiefer Niedergeschlagenheit, Mut- und Hoffnungslosigkeit leiden Betroffene häufig auch unter verminderter Antriebs- und Entscheidungsfähigkeit, Angstgefühlen, Verlust von Interessen und Freude an Aktivitäten sowie Schlafstörungen oder körperlichen Schmerzen. „Um schlechte Blutzuckerwerte und weitere Begleiterkrankungen zu vermeiden, ist es besonders wichtig, die Depression früh zu erkennen und zu behandeln”, betont Professor Matthaei. Diabetes-Patienten mit entsprechenden Symptomen sollten sich daher nicht scheuen, mit ihrem Arzt darüber zu sprechen, ob bei ihnen eine Depression vorliegen könnte.

Denn rechtzeitig erkannt und therapiert, lassen sich depressive Symptome bei Menschen mit Diabetes ähnlich gut behandeln wie bei depressiven Patienten ohne Diabetes. Antidepressiva, Verhaltenstherapie oder eine Kombination aus beidem sind hierbei angezeigt. Depressionen sind sowohl ein körperliches als auch ein seelisches Problem. Medikamentösbewährt haben sich Antidepressiva vom Typ der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). In einer Verhaltenstherapie lernen die Patienten unter anderem, ihre Erkrankung besser zu akzeptieren und das Selbstmanagement der Diabetes-Therapie, zum Beispiel hinsichtlich regelmäßiger Blutzuckerkontrollen oder Ernährungsumstellung und körperlicher Aktivität, zu verbessern.

Eine Liste der „Fachpsychologen Diabetes“, die von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) anerkannt sind, können Betroffene im Internet unter www.diabetes-psychologie.de abrufen.

Weitere Informationen auch unter www.diabetesde.org:
http://www.diabetesde.org/aktiv_leben/koerper_und_seele_im_einklang/diabetes_als_psychische_belastung/

http://www.diabetesde.org/experten_chat/themen_von_a_bis_z/depressionen/

Ihr Kontakt für Rückfragen:

diabetesDE
Pressestelle
Nicole Mattig-Fabian
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 201 677-12
Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: mattig-fabian@diabetesde.org
www.diabetesde.org

Quelle: Pressemeldung von DiabetesDE vom 30.3.2011

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