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Veröffentlicht in Blutzucker Messung.

Verwechslungsgefahr bei Vollblut- oder Blutplasma-Messung

diabetesDE fordert einheitliche Mess-Systeme für Blutzucker-Werte

Berlin – Technischer Fortschritt ermöglicht Diabetikern heute Blutzucker-Selbstmessungen mit Messgeräten, die immer genauer sind. Allerdings können die gemessenen Werte zu Fehlern in der Diabetes-Therapie führen. Grund dafür sind zwei unterschiedliche Eichmethoden, auf die Hersteller die heute erhältlichen Mess-Systeme einstellen. Probleme treten insbesondere dann auf, wenn Patienten mit mehreren Messgeräten ihre Blutzucker-Werte bestimmen. diabetesDE, die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) und die POCT-AG der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) setzen sich deshalb für vereinheitlichte Messverfahren ein.

 

Die neue Initiative hat das Ziel, dass Diabetiker ihre Blutzucker-Werte vergleichen können, wenn sie mit mehreren Geräten messen oder ihr Messgerät austauschen. Die heute verfügbaren Systeme zeigen die Ergebnisse entweder auf Grundlage des Vollblutes oder des Blutplasmas. Die Verwechslungsgefahr ist hoch: Aufgrund der unterschiedlichen Konzentration der Zuckeranteile in Plasma oder Vollblut ergeben sich abweichende Ergebnisse – auch wenn beide korrekt  messen. Im Schnitt ist der Blutzucker-Wert bei Plasma-Messungen um elf Prozent höher als bei Vollblut-Messungen. Diabetiker können jedoch häufig nicht erkennen, woraus ihre Messgeräte ihre Ergebnisse gewinnen.

„Die Blutzucker-Selbstmessung ist in den letzten Jahren durch den technischen Fortschritt immer besser geworden“, betont Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandvorsitzender von diabetesDE und Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG). „Dabei müssen sich aber Patienten und Ärzte darüber verständigen, ob sich die vereinbarten individuellen Zielwerte auf Plasma oder Vollbluteichung beziehen. Solange wie es in einer Übergansphase noch beide Eichsysteme gibt, können die unterschiedlichen Messergebnisse mit verschiedenen Geräten zu Verwirrung und Verunsicherung führen.“

Die Diabetes-Experten fordern von den Herstellern eine einheitliche Eichung, so dass Patienten zukünftig ebenso zuverlässig und kontinuierlich ihre selber gemessenen Werte vergleichen können. Eine weitere Verwechslungsgefahr wäre durch einheitliche Systeme ebenfalls gebannt: Ärzte sprechen mit ihren Patienten angestrebte Blutzucker-Werte ab. Diese Kommunikation ist fehler-anfällig, solange Mess-Systeme unterschiedlich sind.  Trotzdem muss kein Patient sein Messgerät austauschen: Alle auf dem Markt befindlichen Blutzucker-geräte können unbesorgt weiterverwendet werden. Die gemessenen Blutwerte sind bei beiden Messmethoden korrekt.

Wenn Patienten wissen, auf welcher Basis ihre Messgeräte arbeiten, können sie heute schon umrechnen und vergleichen: Der Vollblutwert multipliziert mit dem Faktor 1.11 ergibt den Plasmawert. Rechenbeispiele und Erläuterungen zu den Grundlagen der Messmethoden hat diabetesDE für Patienten auf der Internetseite www.diabetesde.org veröffentlicht. Wer nicht weiß, auf welcher Basis das eigene Blutzuckergerät misst, kann das bei der Service-Hotline seines Herstellers erfragen.

Weitere Informationen im Internet:
http://www.diabetesde.org/diabetes_abc/aktuelle_patientenempfehlungen/ Patienteninformation von diabetesDE zum Vergleich der Messwerte von Blutzucker-Messgeräten mit Vollblut- und Plasma-Kalibrierung
http://profi.diabetesde.org/stellungnahmen/
Stellungnahme von diabetesDE und DDG zur Empfehlung der Verwendung von Plasma- statt Vollblutkalibrierung

Ihre Kontakte für Rückfragen:

Pressestelle diabetesDE/DDG
Beate Schweizer/Julia Hommrich
Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931 -295/-423, Fax: 0711 8931 167
Schweizer@medizinkommunikation.org

Hommrich@medizinkommunikation.org
www.diabetesde.org
www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

diabetesDE
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Reinhardtstraße 14
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Tel.: +49 (0)30 201 677-12
Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: mattig-fabian@diabetesde.org
www.diabetesde.org

Quelle: Pressemeldung von DiabetesDE vom 17.2.2010

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Diskutiert diesen Artikel im Forum (1 Antworten).
Finjanja antwortete auf das Thema:
18 Feb. 2010 17:25
Hallo, also soweit ich weiß mißt das Contour mit Vollblut. Wir haben es damals von unserer Diabetesschwester empfohlen bekommen da es den Laborwerten angeblich am Nächsten kommt. Außerdem gibt es Schwankungen die sich laut Hersteller um 10 - 15 % bewegen