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Nachteilsausgleich Gymnasium Bayern

iguana
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30 Sep. 2015 11:26 - 30 Sep. 2015 11:27 #98155 von iguana
Nachteilsausgleich Gymnasium Bayern wurde erstellt von iguana
Hallo,

mit zunehmendem Alter dauern die Prüfungen in der Schule immer länger, mancher Deutschaufsatz zieht sich in den höheren Klassen über mehrere Unterrichtsstunden. Zeit genug für den Diabetes den Blutzucker in die eine oder andere Richtung rutschen zu lassen und das Denkvermögen von pubertären Durchschnittswerten auf nicht mehr meßbar zu senken.

Es ist wohl für Diabetiker möglich einen gewissen Zuschlag auf die Prüfungszeit zu bekommen, um BZ-Messungen und die nötigen Korrekturen zu ermöglichen. Manche Schulen machen das wohl aus Kulanz auf dem kurzen Dienstweg - unsere leider nicht. Ich soll einen Nachteilsausgleich beantragen, nur kennt sich die erst ein Jahr bestehende Schule (staatl. Gymnasium in Bayern) damit auch noch nicht so richtig aus.

Hat einer von euch da schon Erfahrungen gemacht? Vielleicht sogar positive? Weiß jemand wie das geht und kann mir Tipps oder eine Adresse geben?
Vielen Dank für eure Hilfe + viele Grüße
iguana
Letzte Änderung: 30 Sep. 2015 11:27 von iguana. Begründung: Tippfehler

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Cheffchen
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30 Sep. 2015 14:37 #98156 von Cheffchen
Cheffchen antwortete auf Nachteilsausgleich Gymnasium Bayern
Hallo,

meine Info ist das man das beim Schulamt Formlos den Antrag stellt und dann passiert der rest wie Bescheinigug vom Doc und so.
Ob das natütlich in Bayern auch so ist?
Ist aber ein versuch, da eifach mal anrufen.

Cheffchen

Nächstes Treffen 20.04.2024, Berlin Marzahn/Ahrensfelde

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Juli
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30 Sep. 2015 16:30 #98158 von Juli
Naja, du musst der Schule nachweisen (mit SBH-Ausweis oder ärztl. Attest), dass dein Sohn an einer Behinderung bzw. chronischen Krankheit leidet und den Nachteilsausgleich beantragen.

Aber ich find´ das übertrieben. Natürlich dauern die Arbeiten immer länger. Aber dein Sohn wird ja auch immer älter. Ich bin der Meinung, es ist sein Job dafür zu sorgen, dass der Wert vor einer Klassenarbeit einigermaßen im grünen Bereich ist oder entsprechend gegenzusteuern. Natürlich kann es jetzt passieren, dass während der Arbeit mal der Blutzucker ausufert. Dann muss man halt messen und korrigieren. Dafür jetzt pauschal einen Nachteilsausgleich zu beantragen finde ich auf dem Gymmi nicht mehr angemessen.

Im Job später können die auch nicht sagen: Tschuldigung, Meeting verschieben wir jetzt mal alle, weil mein Blutzucker passt gerade nicht!
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sonjanico
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30 Sep. 2015 18:32 #98159 von sonjanico
sonjanico antwortete auf Nachteilsausgleich Gymnasium Bayern
Da kann ich Juli nur zustimmen.
Unser Sohn ist jetzt in der 10. Klasse Gymnasium und kümmert sich seit er Diabetes hat (4. Kl.) selbst um seine Werte in der Schule. Bisher ist es in den ganzen Jahren vielleicht einmal vorgekommen, dass er wegen niedrigem BZ eine etwas schlechtere Leistung hatte. War aber auch eine unangekündigte Kontrolle. Gerade vor großen Tests kann man doch etwas mehr auf den BZ achten. Außerdem dauert Messen u. Korrigieren auch nicht so lange, dass man dadurch sehr viel Zeit verliert.
Zu dem Thema Nachteilsausgleich kann man unterschiedlicher Meinung sein, ich finds ein wenig übertrieben im Bezug auf Diabetes.

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dan98
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30 Sep. 2015 20:54 #98160 von dan98
Hallo,
so übertrieben finde ich es nicht, wir denken zur Zeit auch drüber nach, den Nachteilsausgleich zu beantragen. Daniel ist jetzt in der zwölften Klasse, macht also in diesem Schuljahr sein Abitur. Bis jetzt haben wir nie den Nachteilausgleich beantragt, war auch kein Problem. Nach den Herbstferien stehen die Abivorklausuren an, die jeweils 6stündig sind. Das finde ich für einen Schüler mit Diabetes schon schwieriger als für einen gesunden Schüler. In Niedersachsen kann man den Nachteilsausgleich bei der jeweiligen Schule stellen, ausgenommen die Abiturprüfungen, da muss man ihn bei der Landesschulbehörde beantragen
LG Rita

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LuMiLo
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16 Dez. 2015 13:35 #98899 von LuMiLo
Hallo,
mein Sohn ist fast 12 und mittlerweile denke ich auch darüber nach, den Antrag zu stellen. Er geht aufs Gymnasium und jedesmal wenn Referate anstehen oder unangekündigten Lernstandskontrollen jagt die Aufregung den Blutzucker dermaßen in die Höhe... Da er Pens benutzt ist das schnell mal messen und korrigieren auch nicht gegeben. Klar ist es sein Job auf die Werte zu achten, aber wenn er normal spritzt und frühstückt wie immer kann er auch nichts dafür wenn der Wert durch äußere Umstände so nach oben schießt. Teilweise wird er dann ganz zittrig und muss unterbrechen. Finde es jedenfalls nicht verwerflich, diesen Nachteilsausgleich zu beantragen.
LG Sandra


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marielaurin
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09 Jan. 2016 09:59 #99032 von marielaurin
marielaurin antwortete auf Nachteilsausgleich Gymnasium Bayern
Hach das ist so ein ganz ganz schwieriges Thema. Wir hatten uns damit in den letzten Jahren ja auch mehrfach beschäftigt. Und es nun zu den Akten gelegt.

Sina ist in der 10. Klasse G8. Und ja, natürlich werden die Klausuren immer länger und die zu überbrückende Zeit damit ebenfalls, d.h. es gibt die Möglichkeit, zu essen, zu trinken, keine Frage, aber das geht alles von der Zeit ab. Gesunde Kinder essen und trinken in 4stündigen Klausuren aber auch ... wenn der Hunger kommt können sie sich vielleicht auch nicht konzentrieren, dann ist die Luft übel, dann friert einer, sobald das Fenster aufgeht und und und.

Sina wurde völlig formlos der Nachteilsausgleich gewährt, d.h. ich habe das Thema nie angesprochen, aber die Lehrer haben sie nach Manifestation und Rückkehr zur Schule in der 5. Klasse damals regelmäßig gefragt ob es ihr gut ginge, haben sie essen und trinken lassen, haben den Mitschülern erklärt warum Sina das darf und andere nicht. Das ist für mich schon super gewesen, Schule macht voll mit, alles gut.

Dann kamen die längeren Arbeiten/Klausuren, da haben wir echt überlegt, ob sie mit einer 300 in eine solche Sache startet, weil die Konzentration ist dann auch Mist. Wir sind aber mittlerweile auch auf dem Standpunkt, dass sie so groß ist, dass sie selbst dafür sorgen soll dass sie nicht abdriftet. Das muss sie beim Moped- und bald auch Autofahren auch. Da kann sie nach einem Unfall nicht sagen: Tja, war wohl der BZ ... Da ist sie verantwortlich. Wie in der Schule auch. Sie weiß dass sie jederzeit Klausuren abbrechen kann, sie muss nur was sagen. Hat sie nie, weil sie dann nachschreiben müsste und das nicht will. Sie ist aber auch kein Kind, das schlechte Konzentration, schlechte Luft oder nicht-lernen-wollen-oder-denken-es-nicht-zu-müssen auf den DM schieben und die Situation ausnutzen würde. Daher hätte ich mit einem Abbruch überhaupt kein Problem, weil ich weiß dass das dann wirklich eine Notsituation wäre.

Letztens hatten wir eine ähnliche Situation durchs Pfeifferische Drüsenfieber. Das wurde bei Sina erst nach 3 Wochen immer mal wieder Fieber, Dauerhalsschmerzen, Schlappheit etc. nachgewiesen. Und blieb noch 5 Wochen so. Sie wollte in die Schule, die durfte in die Schule solange es ihr gut ginge, hieß es. Im Endeffekt hat sich mein Kind zu bestimmten Stunden dort sichten lassen, weil Klausuren anstanden, die sie nicht nachschreiben wollte, sie wollte das hinter sich haben - auch mit dem Pfeiffer. Ich habe sie mehrfach in die Schule zu Klausuren gebracht und gedacht, sie ist gar nicht in der Lage, nun eine Klausur zu schreiben, aber sie wollte - und es ging gut. Da hab ich nur gedacht, wenn sie sich bei so einem Infekt wie dem Pfeiffer halbwegs konzentrieren kann, die 4 Stunden mit Betäubungsmittel für den Hals irgendwie übersteht, dann ist sie auch in der Lage, einen BZ von 300 locker zu ignorieren - oder sich Zeit zu nehmen für Korrekturen/Essen/Trinken. Halsweh und allgemeines Unwohlsein lenkt genauso ab. Aber solange sie sagt, sie setzt sich der Situation aus, ist das ihre Entscheidung. Ob ich das gut oder gerecht finde gegenüber gesunden Kindern ist erstmal egal. Sie kann und soll das entscheiden. Und Verantwortung dafür tragen, wenn es schiefläuft.

Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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dan98
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10 Jan. 2016 22:35 #99041 von dan98
Hallo,
bei uns ist der neuste Stand: Daniel hat den Nachteilausgleich nicht beantragt. Er wollte es nicht. Die Abivorklausuren waren kein Problem, er hat schnellwirkende Be`s dabei gehabt. Alle durften während der sechsstündigen Klausuren sowieso essen und trinken. Während einer Klausur ist er ziemlich stark unterzuckert, dann hat er aber eine Pause eingelegt bis es ihm wieder besser ging. Das war natürlich nicht so toll, aber er fand es nicht so dramatisch. Er selber sieht sich nicht benachteiligt, darum überlasse ich ihm selbst diese Entscheidungen und will ihm meine Sorgen und Bedenken nicht aufdrängen . Auch die Abiturprüfungen wird er schaffen, ohne einen Nachteilausgleich zu beantragen. Daniel wird bald 18 , beginnt im Herbst ein duales Studium und fühlt sich in keinster Weise behindert. Diese Einstellung hat sicherlich damit zu tun, dass er eigentlich nie schlechte Erfahrungen während der Schulzeit gemacht hat, aber genau wie marielaurin schreibt, hat auch Daniel seine Erkrankung nie für irgendetwas, was er nicht wollte, ausgenutzt. Wir sind sehr froh, dass er alles so gut meistert
LG Rita

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SandrineBlue



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18 Feb. 2016 21:17 #99383 von SandrineBlue
SandrineBlue antwortete auf Nachteilsausgleich Gymnasium Bayern
Ich muss sagen, ich habe von dem Nachteilsausgleich erst während meines Studiums gehört,. aber hätte das nie beantragen wollen.
Ich muss im normalen Alltag auch mit schwankenden Werten klarkommen, das gehört einfach zum Leben. Habe deshalb auch keinen Sinn darin gesehen, dann Prüfungen abzubrechen oder länger zu schreiben. TZ oä sind auch während der Studien- Klausuren nie ein Problem gewesen. Ich habe auch schon im Reingehen in Mündliche Prüfungen noch TZ gegessen, damit muss man eben rechnen und das beste drauß machen.

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Petaaapan



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17 Sep. 2020 20:40 #114649 von Petaaapan
Petaaapan antwortete auf Nachteilsausgleich Gymnasium Bayern
Scheinbar ist es vielen hier nicht klar, welchen Einfluss der Blutzuckerwert im Bezug auf die Leistungsfähigkeit hat. Wie sie sicherlich wissen, verändert sich der Blutzuckerspiegel in Abhängigkeit von der Hormonausschütung.
Jetzt stellt man sich mal vor, ein Kind bzw. ein Jugendlicher sitzt in der Klausur und hat dazu einen anderen Hormonhaushalt, wegen Stress etc.

"Sie sind selbst in der Verantwortung ihren Blutzucker im Normalbereich zu halten."
Ja wunderbar. Da hat Max eine schlechte diabetis Nacht, weil er mit Sport angefangen hat und ist in der Nacht 2mal aufgewacht, weil er einen niedrigen BZ hat. Dann verpasst er noch knapp den Bus, für einen normalen Schüler ist alles gut, Max Blutzucker gefällt das aufgrund von den Stresshormonen aber gar nicht.

Das sieht auf dem Glucosescanner ja garnicht so wild aus, wenn ihr Kind aber seit 15 Jahren Diabetis merkt er es mit ziemlicher Sicherheit.
Jetzt stellen wir uns vor, dass Max aus einer einkommensschwachen Familie kommt und leider ist es in Deutschland so, dass sich nicht jeder ein 24/7 Sensor leisten kann. Da hat Max Pech.

Nicht nur, dass Max anfänglicher für Hormone ist und dadurch seine Leistung stark beeinträchtigt werden kann, nein, er muss sich sogar auch noch für eine Krankheit vor Eltern und Lehrern rechtfertigen, die sogar einen eingetragenen Wert von 50 auf den schwerbehinderten Ausweis hat, für etwas wovon andere Schüler nicht einmal ein Nachteil haben.

Im übrigen hatte ich mich mit unseren Schulpsycholgen darüber unterhalten und hatte ihn auch konkret die Frage nach "selber schuld" gefragt.
Seine Antwort zu der Frage war, dass das garnicht zur Debatte stehen würde.
Der gute Herr betreut mit seinem Team zwei berufliche Schulen mit je 3400 Schülern.

Nur so als Denkanstoß, und wenn sie meine ganzes Geschriebene nicht annehmen wollen, freuen Sie sich wenigsten darüber, dass ihr Kind 15 min mehr bekommen könnte.

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