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"Bring das mit, was dein Sohn auch essen kann..."

missesBee
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21 Juli 2017 14:25 #105879 von missesBee
Hallo ihr Lieben,

gerade ist meine Diabetesorganistationsmotivation wieder ganz am Boden...(merke übrigens grad, dass hier alles anders aussieht:unsure: War wohl ewig nicht mehr hier).

Kurz zu uns: bei meinem Sohn (10) wurde vor ziemlich genau zwei Jahren Diabetes festgestellt. Wir leben seit sieben Jahren alleine, ich bin berufstätig, arbeite 34h die Woche zu sehr unregelmäßigen Zeiten. Zu dem Papa besteht ein gutes Verhältnis, er unterstützt mich, wo er kann. Der Kurze trägt Pumpe und Dexcom G5. Im Grunde läuft auch alles ok. Vor sechs Wochen hatte er nachts eine Entgleisung, drei Tage Klinik, dann wars wieder gut.

Als wir die Diagnose vor zwei Jahren bekamen da war alles neu und viel und anstrengend und ich dachte: `ach, lass mal ein halbes Jahr ins Land gehen, dann hat sich das sicher alles eingespielt`. Bis heute ist dieses halbe Jahr noch nicht vorbei. Die Nächte machen mich fertig. Durch das Dex kann ich zwar entspannter einschlafen (kein Wecker alle 2h), manchmal macht es mich aber auch wahnsinnig. Letzte Nacht ab 3h ständig Alarm, Hypo, Hypo, Hypo...Bin vorsichtig nachts mit BE`s da er oft von relativ wenig schon unter die Decke schnurrt.

Es gibt Tage - so wie dieser heute - da komme ich kaum auf die Beine. Wenn ich da mal ne Stunde Luft habe lege ich mich aufs Sofa, obwohl die Bude auch mal Pflege gebrauchen könnte. Aber irgendwie schaffe ichs nicht. Ich bin nur noch träge, gehe fast nicht mehr aus. Der Job läuft so nebenher, ständig ist der Kopf voller Diabetes: `was muss ich noch an Pumpenkram bestellen? Ist noch genügend Insulin im Kühlschrank? Muss noch Rezept für Teststreifen besorgen! Wann war nochmal der letzte Katheterwechsel? Oh, muss noch Termin beim Diabetologin machen und das Tagebuch...ach, das Tagebuch...:blink: :(

"Leider" haben wir kein anderes Diabeteskind im Umfeld. Die Menschen um mich merken zwar, dass da jetzt was anders ist aber verstanden fühle ich mich oft nicht. Daher rede ich eigentlich so gut wie gar nicht über die Problematik, die diese Erkrankung mit sich bringt. Ich denke auch selbst oft genug, dass es wesentlich schlimmere Krankheiten gibt. Aber die Nächte...:gaehn: Seit zwei Jahren habe ich keine Nacht mehr durchgeschlafen. Selbst wenn er beim Papa ist schlafe ich nicht mehr durch.

Nun gut, was möchte ich euch eigentlich sagen? Keine Ahnung...:laugh:
Gehts euch auch so? Habt ihr auch Tage, an denen ihr am liebsten im Bett bleiben würdet? Oder Tage, an denen ihr denkt, dass absolut nix mehr in den Kopf geht weil der schon total voll ist mit der Organisation? Oder welche, an denen ihr einfach keine Lust mehr habt ständig zu erklären, dass euer Kind ALLES essen kann!!!!

Und diese, an denen ihr einfach alles nur noch extrem DOOF findet (scheisse erschien mir jetzt unangebracht, im Grund meinE ich das aber :P )

Danke an alle, die bis jetzt durchgehalten haben!!!

Ein Hoch auf uns Diabetesmamis (und Papis ;))
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mibi74
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21 Juli 2017 14:53 - 21 Juli 2017 15:13 #105880 von mibi74
Einen Gruß an Dich und das Tal des Jammers!

Kein guter Tag heute?! Jetzt setzt Dich erst einmal hin, tief durchatmen, die Augen zumachen und ganz langsam dabei ausatmen! Ich würde Dich ja gerne durch das Tablet ziehen. Ich sitze gerade auf der Terrasse bei einer Tasse Kaffee.
Vielleicht machst Du Dir auch eine. Kaffee und Schokolade können nicht alles schaffen, doch streicheln die Seele. Bei mir funktioniert's.

So. Wo Du nun sitzt, mal ganz im Ernst, auf einer Skala 1 bis 10, wenn 10 das absolut Schlimmste ist, wo stehst Du? Und wenn Du so drüber nachdenkst, wie oft ist das so?

Ich frage das nicht ohne Grund, denn wenn diese Müdigkeit über den Tag anhält, Du nachts nicht zur Ruhe kommst und tagsüber nicht wach wirst, dann brauchst Du ganz, ganz dringend eine Auszeit.
Du musst auch an Dich denken und darfst nicht jeden Tag über das Maximum gehen.

Ich gebe Dir jetzt weiter, was mir die Kinderpsychologin aufgegeben hatte, als ich an dem Punkt angelangt war.
Eine Stunde am Tag alles stehen und liegen lassen, und etwas tun, was Dir Spass macht.
Im Voraus, ich habe da lange drauf hinarbeiten müssen, das zu schaffen.

Es ist zwar leichter gesagt als getan, doch Du musst jetzt loslassen und den Diabetes, Diabetes sein lassen.
Letzte Änderung: 21 Juli 2017 15:13 von mibi74.
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missesBee
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21 Juli 2017 15:32 #105881 von missesBee
Haha, du wirst es nicht glauben, ich habe mir gerade einen Kaffee gemacht und einen einsamen Osterhasen dazu geschlachtet :lol:

Ich musste lachen als ich deine Begrüßung gelesen habe :)
Du hast natürlich Recht. Es tut manchmal einfach gut, zu jammern. Vor allem bei denjenigen, die es vllt wenigstens ein klitzekleines bisschen nachvollziehen können ;)

Aber wie sagte der weise Albert Einstein: Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist, aufhören zu jammern ;)

Auf einer Skala von 1-10 würde ich heute meiner mentale Verfassung eine gute vier geben, meiner Müdigkeit und Antriebslosigkeit allerdings ne glatte acht :gaehn:
Weißt du, ich bin nicht traurig, geschweige denn depressiv oder sowas in diese Richtung. Ich fühle mich einfach nur oft allein gelassen und nicht verstanden. Und ja - müde! (Die Krönung der letzten Nacht war, dass der Kaffee heute morgen nicht heiß und zudem auch noch die Milch alle war :woohoo: )

Bei Freunden mag ich nicht so oft rumjammern (dafür sehe ich sie einfach zu selten) deshalb flüchte ich mich in die Anonymität des Internets.

Ich habe schon an eine Kinderreha gedacht, weil ich mir vorstellen könnte, dass das meinem Sohn auch was bringen könnte. Die Erfahrung, nicht alleine zu sein, mehr über seine Krankheit und seinen Körper zu lernen usw. Wir haben allerdings vor drei Jahren ne Mutter Kind Kur gemacht und das war einfach nur furchtbar. Von daher versuche ich, seinen Papa dazu zu überreden.
Dann habe ich darüber nachgedacht, selbst ne Reha zu beantragen. Ich arbeite in einem Beruf, der mir körperlich viel abverlangt und mit dem Hintergrund der gestressten Diabetesmami würde ich die mit Sicherheit genehmigt bekommen. Aber hey, ich mache mich ja nicht drei oder vier Wochen aus dem Staub. Das würde auch organisatorisch gar nicht hinhauen.

So mache ich das, was auch du empfiehlst. Ich nehme mir immer mal meine Zeit, versuche, zum Sport zu gehen und die Wäsche auch mal Wäsche sein zu lassen. Und mir zu sagen: du, es ist zwar schei..doof, aber es läuft.

Lass dir deinen Kaffee schmecken, ich danke dir für deine Antwort :)

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21 Juli 2017 15:59 #105883 von WebAdmin
Hallo missesBee,

ich hab mal auf die Mitgliederkarte geschaut und es gibt ein paar Kids (leider nur Mädchen) in ähnlichem Alter und in Eurer Gegend. Die sind rund 10km weg von Euch:

Schau mal unter folgenden Links:
www.diabetes-kids.de/index.php?option=co...user=9814&Itemid=331
www.diabetes-kids.de/index.php?option=co...ser=10732&Itemid=331
www.diabetes-kids.de/index.php?option=co...user=9043&Itemid=331

Vielleicht kannst du ja Kontakt dorthin knüpfen. Dann wird vieles einfacher.

Viele Grüße und alles Gute

Michael Bertsch
webmaster@Diabetes-Kids.de
www.diabetes-kids.de

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mibi74
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21 Juli 2017 16:09 - 21 Juli 2017 17:27 #105884 von mibi74
Und ... schon Schokoladen-Glücksgefühle? Damit dürfte das Jammern schwerer fallen. Falls noch was geht, nur zu! :P
Ich habe Nerven aus Wackelpudding.

Meine Kaffeepause wird musikalisch von der Schneekönigin und Mädchengekreische untermauert. Sie machen Modenschau und Disco. Die Jungs chillern, oh oh, der Nachbarjunge ist vollbandagiert. Mein Sohn hat ihn nach einem Sturz verarztet. Das sieht aus. Bei uns ist immer was los.

Der Einstein war ein schlauer Mann. Es hat allerdings lange gedauert, bis die Menschheit das auch bemerkt hat. Anfangs der totale Schulversager, später wegen seiner Theorien belächelt und unverstanden, bis es Hubbel hat beweisen können.
Da kannst du mal sehen, die Berühmten haben es auch nicht einfach.

So so. Ne 8. Keiner hat was von einer Depression gesagt. Das was du beschriebenen hast, sind eher Symptome von Burnout. Da läuft der Kopf Amok und der Körper streikt. Gaaanz übel.
Sollte das über einen längeren Zeitraum passieren, dannen bleib nicht irgendwo liegen, sonder sprich mal mit dem Arzt Deines Vertrauens. Solange das nur kurz ist, denke ich, ist das weniger problematisch. Nur wenn es nicht vergehen will.

Nur wenn Du mit dem Gedanken spielst aus dem Fenster des Erdgeschosses zu springen, dann ist die 10 erreicht und soweit wollen wir es ja nicht kommen lassen!

Das mit der Kur ist eine gute Idee und ein kleiner Denkanstoss für Dich, für Dein Kind und die Familie bist Du unersetzbar, für den Rest der Welt schon!
Letzte Änderung: 21 Juli 2017 17:27 von mibi74.
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sonne72
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22 Juli 2017 23:11 - 22 Juli 2017 23:57 #105897 von sonne72
Manche Tage sind einfach Scheiße.

Die halbe Nacht durchgemessen, mal rauf mal runter, Kind zickt, Katheterwechsel das Grauen in Tüten, übermüdet durch den Tag, die Bude sieht aus wie eine Müllhalde...

Und dann gibt es auch wieder die anderen Tage, die Lütte tobt lachend über den Spielplatz, buddelt im Sand, die Sonne lacht, Katheterwechsel ein Klacks bei Kika, das Puppentheater lockt, alle wachen entspannt um 9.00 Uhr auf und der Zucker ist bei 120.

Man kann sich nur an den guten Tagen aufbauen, die beschissenen haben wir alle und hoffen das alles mal besser wird, mal durchschlafen... Kopf hoch, es geht immer irgendwie weiter.
Letzte Änderung: 22 Juli 2017 23:57 von sonne72.

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August26
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23 Juli 2017 20:26 #105900 von August26
Hallo wir haben jetzt auch fast einjähriges und natürlich läuft es irgendwie, bei uns z.Z. auch ganz gut.
Was mich dennoch immer noch fertig macht sind diese ständigen Entscheidungen, was, wann, wie essen, was bolen. Und alles ist immer so komplziert. Also wenn ich ausfallen würde, wäre das ne Vollkatasrophe, ich kann ja den lütten nicht mal für eine Stunde bei Leuten lassen, jedenfalls nicht ohne "Hoffentlich geht alles gut.
Verwandtschaft ist weit weg.
Gott sei Dank klappt das mit der KITA soweit. Aber da bin ich komplette vier Wochen mitgegangen und habe stapelweise Zettel geschrieben.
Allerdings hat er letzte Woche sein gesamtes Essen verweigert und dann wird das wieder alles so richtig kompliziert....
Aber das mit der Reha ist doch gra keine schlechte Idee, da trifft Dein Junior ja auch Betroffene seines Alters..
LG

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