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Frage zum Gemütszustand der Eltern

Sheila
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26 Nov. 2016 17:57 #103280 von Sheila
Sheila antwortete auf Frage zum Gemütszustand der Eltern

Wenke schrieb: Ich denke schon, dass sich in den letzten 30-40 Jahren einiges für die Mütter geändert hat. Vielleicht auf den ersten Blick nicht so viel, aber das, was sich geändert hat, ist nicht unerheblich.

In den Siebzigern und Achzigern ....


Kann ich so bestätigen. Außer das mit der Schule putzen, das habe ich noch nicht gehört bzw. erfahren.

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Wenke
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26 Nov. 2016 18:14 #103281 von Wenke
Hallo Mibi,

nein, dieses Schule putzen ist keine Strafaktion. Sowas gibt es auch. Wenn Schüler dabei erwischt werden, wie sie vorsätzlich etwas verunreinigen oder die Klos verstopfen, werden sie dazu verdonnert auch bei der Reinigung zu helfen. Wenn man davon absieht, dass die Beweislage nicht immer ganz klar ist und es anscheinend auch Schüler gibt, die (angeblich) immer die Anstifter sind, aber nie bestraft werde, während die Mitläufer zum putzen verdonnert werden, finde ich sowas auch nur zu gerecht.

Aber hier geht es darum, dass unsere Stadt, die früher mal so wohlhabend war, dass sie meinte an jeder Dorfstraßenkreuzung eine Ampel errichten zu müssen, seit Jahren chronisch pleite ist.
Schon zu meiner Schulzeit (ich bin hier aufgewachsen und war auf der gleichen Grundschule und auch auf dem Gymnasium, auf das Lars seit 2014 geht) wurde der Stadt die Reinigung der Schulen nach und nach zu teuer.
Als ich ungefähr in der 10ten Klasse war, wurde statt täglich (was auch echt übertrieben war) nur noch 3 mal die Woche geputzt.

Inzwischen lässt die Stadt die Schulen nur noch einmal wöchentlich putzen und hat vor 2 oder 3 Jahren auch die quartalsmäßige Grundreinigung, die es bis dahin gab, gestrichen. (Im Gegenzug wurde uns dieses Jahr schon zweimal die Grundsteuer erhöht...).

Daraufhin stellte die Elternpflegschaft (die Supermamis...) fest, es wäre so schmutzig (kann ich nicht finden, ehrlich gesagt, war es zu Zeiten der täglichen Reinigungen auch nie pieksauber) und da könnte man doch Abhilfe schaffen.
Es müssten nur immer ein paar Eltern vor allen Ferien einen Nachmittag opfern und gründlich durchputzen.
In der Klasse 4c (da ist unser 2. Sohn gerade) wurden wir gefragt, ob wir dazu bereit wären. Und wie schon erwähnt meldete sich niemand und nicht nur ich, sondern auch eine Ärztin, die 5fache Mutter ist, immer auf allen Hochzeiten tanzt, überall hilft, die im Kirchenvorstandsdings sitzt, deren Tag min. 48h zu haben scheint, sagte diesmal "nein danke, aber da hört der Spaß bei mir auf".

Tja und in der Klasse 1a wurden wir nicht gefragt. Da sagte die Lehrerin einfach "Die Klasse muss geputzt werden! Vor den Ferien brauche ich immer ein paar Eltern, die hier mal durchputzen. Wir machen da dann mal eine Liste, damit es nicht immer die gleichen sind."
Keine Ahnung, ob sie das so bestimmt gesagt hat, weil in ihrer letzten Klasse die Eltern so scharf aufs Putzen waren, dass sie es gar nicht für möglich hielt, dass das auch anders sein könnte... oder ob am Ende in ihrer letzten Klasse, ähnlich wie in der 4c keiner putzen wollte, sodass sie beschlossen hat, in Zukunft nicht mehr zu fragen, sondern so zu tun, als wäre das eine Selbstverständlichkeit...

Vorhaltungen (wenn man nicht arbeitet) macht einem hier auch keiner... jedenfalls nicht offen. Das geht mehr so hintenrum "Also ich würde meinen Beruf ja nie aufgeben, lieber gebe ich mein halbes Gehalt für eine Putzfrau aus" oder "Du arbeitest wohl nicht wieder, oder?" oder "Ich bin jetzt endlich Teamleiterin bei xyz. Was arbeitest du?"

Und alle tun so, als gäbe es nichts schöneres auf der Welt. Ich arbeite seit September wieder. Aber das Schönste ist es nicht für mich. Es macht mal Spaß und mal nicht. Es bietet ganz nette Abwechslung, aber auch enormen Stress.
Ich werde ganz gut bezahlt und überlege trotzdem min. einmal die Woche wieder aufzuhören.

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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Fine83
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26 Nov. 2016 19:26 #103282 von Fine83
Fine83 antwortete auf Frage zum Gemütszustand der Eltern
Oh man du hast so recht...
Eigentlich lauern überall "Aktivitäten" auf die man eigentlich weder Lust, noch Kraft zu hat...
Und sagt man nein, wird man schief angeguckt...

Gestern war Adventsbasteln in der Klasse meiner Großen...
Für mich der pure Stress. Kleinen Bruder aus dem Mittagsschlaf zerren, irgendwie noch Kekse besorgen und ne leere Milchtüte zum basteln...hin hetzen, In einem völlig überfülltem Klassenraum basteln, wieder kleinen Bruder beobachten.
UND alles nur weil auf dem Elternbrief stand " Ich gehe davon aus das ALLE Eltern kommen " :blink:

Und es geht ja weiter : Weihnachtsfeiern, Schulweihnachtsfeiern etc...

Dann nebenher noch arbeiten, den Diabetes managen, Haushalt und Partner versorgen und und und.....
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marielaurin
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27 Nov. 2016 18:50 #103290 von marielaurin
marielaurin antwortete auf Frage zum Gemütszustand der Eltern
Wenig zum Thema Diabetes, aber viel zum Thema Lebensstil zitiere ich gerne von Dr. Bob Moorehead, einem Priester aus USA, der 1995 diese Predigt hielt:

Das Paradoxe unserer Zeit

Wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz, breite Autobahnen, aber enge Ansichten. Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger, machen mehr Einkäufe, aber haben weniger Freude. Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien, mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit, mehr Ausbildung, aber weniger Vernunft, mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand, mehr Experten, aber auch mehr Probleme, mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.

Wir rauchen zu stark, wir trinken zu viel, wir geben verantwortungslos viel aus; wir lachen zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen zu müde auf; wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten.

Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert. Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir hassen zu oft.

Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.

Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben. Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn. Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns. Wir machen größere Dinge, aber keine besseren.

Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt. Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile.

Wir schreiben mehr, aber wissen weniger, wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten. Wir machen neue Computer, die mehr Informationen speichern und eine Unmenge Kopien produzieren, aber wir verkehren weniger miteinander.

Es ist die Zeit des schnellen Essens und der schlechten Verdauung, der großen Männer und der kleinkarierten Seelen, der leichten Profite und der schwierigen Beziehungen.

Es ist die Zeit des größeren Familieneinkommens und der Scheidungen, der schöneren Häuser und des zerstörten Zuhause.

Es ist die Zeit der schnellen Reisen, der Wegwerfwindeln und der Wegwerfmoral, der Beziehungen für eine Nacht und des Übergewichts.

Es ist die Zeit der Pillen, die alles können: sie erregen uns, sie beruhigen uns, sie töten uns.

Es ist die Zeit, in der es wichtiger ist, etwas im Schaufenster zu haben, statt im Laden, wo moderne Technik einen Text wie diesen in Windeseile in die ganze Welt tragen kann, und wo sie die Wahl haben: das Leben ändern - oder diesen Text und seine Botschaft wieder zu vergessen.

Denkt daran, mehr Zeit denen zu schenken, die Ihr liebt, weil sie nicht immer mit Euch sein werden. Sagt ein gutes Wort denen, die Euch jetzt voll Begeisterung von unten her anschauen, weil diese kleinen Geschöpfe bald erwachsen werden und nicht mehr bei Euch sein werden. Schenkt dem Menschen neben Euch eine innige Umarmung, denn sie ist der einzige Schatz, der von Eurem Herzen kommt und Euch nichts kostet. Sagt dem geliebten Menschen: „Ich liebe Dich" und meint es auch so. Ein Kuss und eine Umarmung, die von Herzen kommen, können alles Böse wiedergutmachen. Geht Hand in Hand und schätzt die Augenblicke, wo Ihr zusammen seid, denn eines Tages wird dieser Mensch nicht mehr neben Euch sein.

Findet Zeit Euch zu lieben, findet Zeit miteinander zu sprechen. Findet Zeit, alles was Ihr zu sagen habt miteinander zu teilen, denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns des Atems berauben.

Verfasser: Dr. Bob Moorehead

Ich suche immer noch den Weg, kleine "Neins" umzusetzen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, ich suche immer noch den Weg meinen Kindern ein Vorbild zu sein, dass man nicht immer das Neueste haben muss und dass man auch ohne Handy mal ein Wochenende super überleben kann, sogar mit viel weniger Störungen. Ich versuche auch in diesem Jahr wenigstens in der Weihnachtszeit, wo es eh viel gemütlicher ist als sonst mit den vielen Lichtern meinen Kindern ein geborgenes und ungehetztes Zuhause bieten zu können. Leider sind die äußeren Einflüsse wie Schule & Co. da nicht sonderlich kooperativ. Wann werden wir alle endlich wach dass weniger manchmal viel mehr sein kann?

Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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Wenke
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27 Nov. 2016 19:41 - 27 Nov. 2016 21:25 #103291 von Wenke
Das erinnert mich an eine Geschichte, die wir mal in der Schule gelesen haben. Ich weiß nicht mehr, wie sie heißt, aber sie in etwa so:
Ein Deutscher verbringt seine Ferien in Portugal (glaube ich) und trifft am Strand auf einen Fischer, der im Schatten seines Bootes döst.
Er fragt ihn, ab er jetzt am Nachmittag denn nicht auf dem Meer sein und fischen müsste.
Der Fischer antwortet, nein, sein morgendlicher Fang sei heute so gut gewesen, dass er kein zweites mal rausfahren müsse.
Der Urlauber meint, aber wenn der Fang heute gut gewesen wäre, müsste er doch erstrecht nochmal rausfahren um einen weiteren guten Fang machen. Dann könnte er sich bald ein größeres Boot leisten, mit dem man weiter rausfahren und noch mehr fangen kann. Dann könnte er sich ein zweites Boot kaufen und ein drittes usw. und eine eigene Fischfabrik. Und da wäre er dann der Herr Direktor und kein einfacher Fischer mehr.
Der Fischer fragt, warum in aller Welt er das alles tun sollte.
Der Urlauber meint, na damit er eines Tages ausgesorgt hat und nicht mehr arbeiten müsse. Dann könnte er einfach hier am Strand liegen und im Schatten dösen.
Darauf meint der Fischer "Aber das mache ich doch jetzt schon..."

@marielaurin: ich weiß, dass würde maximal eins von gefühlten 1.000 Problemen lösen, die man als Mutter zwischen Job, Kindern und Haushalt so hat, aber was euer "kein Basal mehr"-Problem anbetrifft: warum lasst ihr keine größeren Vorräte verschreiben?
Mit Ausnahme der Enlite-Senoren (die nur 4-6 Monate ab Lieferung haltbar sind) lassen wir stets alles nicht für das nächste sondern für das übernächste Quartal verschreiben. Auch Insulin! Denn das hält sich im Kühlschrank auch locker 1,5-2 Jahre. Wenn wir neue Rezepte besorgen haben wir immer noch alles für volle 3 Monate (oder länger). So wird (außer halt neulich die Sensoren bei uns, weil der Nachschub auf sich warten ließ) nie etwas knapp und wir können zumindest diesen Stressfaktor vermeiden.
Ich erinnere mich noch zu gut daran, wie wir am Anfang die Einwegspritzen hatten. Und wir hatten noch ungefähr 6 oder 8 Spritzen und es war der 24.12. und seit 2 Tagen Schneesturm... (Rezept für neue Spritzen lag bereits bei der Apotheke, aber aufgrund der Wetterlage wussten wir nicht, ob die noch liefern würde bzw. ob sie selbst an diesem Tag überhaupt beliefert würde).

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
Letzte Änderung: 27 Nov. 2016 21:25 von Wenke.
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sunshine258
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05 Dez. 2016 15:04 - 05 Dez. 2016 15:05 #103382 von sunshine258
sunshine258 antwortete auf Frage zum Gemütszustand der Eltern
Hallo,

meine Tochter hat die Diagnose am 1. Februar diesen Jahres bekommen. Diesen Tag würde ich gerne aus unserem Leben streichen. Es war die reinste Hölle für uns beide. Ich dachte das wäre alles ein schlechter Alptraum, aber leider wurden wir eines bessern belehrt. Das Krankenhaus sowie die Ärzte und Schwestern waren super. Sehr einfühlsam, für jede Frage offen. Wir haben alle Schulungen mitgemacht. Meine Familie war war jeder Schulung dabei um möglichst viel zu erfahren. Die 14 Tage im Krankenhaus vergingen wie im Flug und es hieß wir können nach Hause. Erst dort ist bei mir alles eingebrochen. Ich habe mich hilflos und alleine gefühlt. Wir alleine nach Hause, ohne Hilfe? Das schaffe ich nicht habe ich gedacht und doch "mussten" wir gehen und konnten nicht verweilen. Hätte auch nie gedacht das ich mal freiwillig im Krankenhaus bleiben will.
Die erste Zeit zu Hause war anstrengend, man hat alles zu 100% korrekt machen wollen. Ich habe einfach funktioniert. Eine Woche nach der Entlassung musste ich wieder arbeiten. Ich arbeite 30Std/Woche. Seitdem bin ich quasi 24h am Tag erreichbar. Im letzten Jahr kam die Trennung von meinem Freund, dem Vater meiner Tochter. Damit verbunden sehr viel Theater/Stress, der bis heute anhält. Alles lastet also alleine auf meinen Schultern, jede Entscheidung mit dem Diabetes. Wir stehen mit dem Diabetes auf und gehen mit dem Diabetes ins Bett. Alle sind hilfsbereit und doch kann ich diese Verantwortung nicht vollkommen abgeben. Ist meine Tochter mal für ein paar Stunden oder mitlerweile auch schon mal über Nacht weg, ist mein Handy immer an und bei jedem Piep werde ich wahnsinnig vor Angst. Ich schaffe es einfach nicht mich von dieser Angst das etwas passiert zu trennen. Ich schlafe seitdem kaum bis gar nicht. An Durchschlafen ist erst gar nicht zu denken. Ich messe seit Oktober das letzte mal wenn ich ins Bett gehe und dann erst wieder morgens wenn sie aufsteht. Es sei denn, die Werte stimmen nicht, dann schellt der Wecker Nachts des öfteren. Morgens aufstehen, mich aufzuraffen und zur Arbeit zu fahren ist für mich die Hölle. Ich bin dauer müde, kraftlos und für alles desinteressiert. Im Büro kann ich mich kaum konzentrieren, mache viele Flüchtigkeitsfehler. Mein Handy, wie immer parat. Und sollte ich mal auf die Toilette müssen, habe ich Angst, das genau in diesem Moment mein Handy schellt.
Es gibt Tage die sind super, mir geht es gut und vor allem meiner Tochter. Aber dann kommen diese Tage, an denen gar nichts mehr geht und ich am liebsten meine Sachen packen würde und verschwinden würde. Ich funktioniere weil der Diabetes unser leben bestimmt und ich nicht loslassen kann.
Hinzu kommen ständige Blasenentzündungen und Nierenbeckenentzündung ,die dieses Jahr mehrere länger Krankenhausaufenthalte gefordert haben. Ich bin mit meinen Kräften einfach durch.

Also ja, ich kann deinen Gefühlen nachempfinden und bin froh das es nicht nur mir so geht.
Bei euren Kommentaren sind mir so einige Tränen über die Wange gelaufen einfach genau aus diesem Grund, das es mir nicht alleine so geht.

Ich habe einfach seit der Diagnose Lust auf rein gar nichts mehr. Ich esse schlecht und wenn ich was esse, macht mein Magen/Darm das nicht mit. Vor meiner Tochter versuche ich immer stark zu sein, aber wenn sie im Bett ist, bricht es oft über mich zusammen.
Letzte Änderung: 05 Dez. 2016 15:05 von sunshine258.

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Wenke
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05 Dez. 2016 16:44 #103383 von Wenke

sunshine258 schrieb: h Im Büro kann ich mich kaum konzentrieren, mache viele Flüchtigkeitsfehler. Mein Handy, wie immer parat.


Liebe Sunshine,

das tut mir sehr leid für dich, aber ich bin froh, dass es jemand zugibt. Mir geht es ähnlich.
Bei mir liegt das nach über 6 Jahren Diabetes vielleicht nur noch zum Teil an eben diesem, aber wir haben noch 2 andere Kinder (Ich habe zwar den wunderbarsten Ehemann der Welt und meine Kinder den wunderbarsten Vater, aber sowas wie Unterstützung durch Großeltern fehlt uns so gut wie ganz - meine Eltern sind tot und meine Schwiegereltern wohnen zu weit weg um eben mal einspringen zu können) und ich muss zugeben, dass sich meine Gedanken die meiste Zeit um "wir schaffe ich heute das, morgen dieses und übermorgen jenes?" dreht. Und natürlich sind da auch immer Gedanken wie "ob die Werte heute wohl besser sind?" dabei und "hoffentlich haben wir nicht zu viel erhöht... vielleicht war der neue Frühstücksfaktor doch etwas gewagt."

LG Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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sulahm
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05 Dez. 2016 21:29 #103384 von sulahm
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Hallo,
wir sind auch erst seit April diesen Jahres mit dem Thema Diabetes konfrontiert worden. Die erste Woche war ich wie gelähmt und stand unter Schock nachdem bei unserer ältesten mit 6 Jahren Diabetes diagnostiziert wurde. Unsere kleinste war zu der Zeit erst 9 Monate und musste auch noch mit im Krankenhaus bleiben. Das war für mich auch noch eine zusätzliche Belastung. Ich hatte keine Zeit und habe bis jetzt noch keine Zeit gefunden mich mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen. Ich funktioniere nur und wenn ich das hier schreibe muss ich auch nur heulen...
Ich muss auch jede Diabetes-Entscheidung selbst treffen. Mir fehlt oft jemand mit dem ich mich beratschlagen könnte. Aber ich glaube das wird man einfach mit der Zeit lernen müssen. Und wenn ich gar nicht mehr weiter wusste hat mir unser Diabetesteam weitergeholfen. Worüber ich sehr dankbar bin.
Ich versuche nur immer den Diabetes nicht in den Mittelpunkt zu stellen, aber ich finde es furchtbar anstrengend Haushalt,Beruf, 3 Kinder und den Diabetes zu händeln und fühle mich desöfteren auch überfordert damit. Aber ich denke die Zeit wird alles weitere bringen, ich möchte auch nicht jammern sondern einfach mal meine Gefühle äußern bei Menschen die das hoffentlich nicht als jammern verstehen sondern dem nachempfinden können. Denn ich habe bisher die Erfahrung gemacht dass niemand einen richtig verstehen kann der davon nicht direkt betroffen ist.
Viele Grüße

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mibi74
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05 Dez. 2016 22:40 - 05 Dez. 2016 22:48 #103386 von mibi74
mibi74 antwortete auf Frage zum Gemütszustand der Eltern
Hallo sulahm

Jammern und die Gefühlslagen mal von der Seele schreiben ist erlaubt. Oft ist das ein Mittel sein Innerstes zu erkennen und zu verstehen, weil es ganz normal ist, dass man am Anfang nur funktioniert.

Es ist ein Trauerprozess den man durchläuft. Schock. Nicht wahrhaben wollen. Verdrängung.
Die Verarbeitung ist typabhängig. Da braucht jeder seine eigene Zeit und dafür braucht man sich wirklich gar nicht schämen und nicht entschuldigen!

Im Nachhinein muss ich sagen, sind Geschwisterkinder ein Segen. Es ist gut, dass man sich nicht nur auf das eine Kind konzentriert. Ich finde da kommt der Alltag schneller zurück, weil man gezwungen ist auch an das andere Kind zu denken.
Meine Kinder sind vier Jahre auseinander und wir hatten schon ein paar Jahre mit dem Diabetes zusammen, so das es eine sehr bewußte Entscheidung zu Kind Nummer 2 war.

Als Alleinerziehende, das ist bestimmt eine ganz andere Hausnummer und bringt noch andere Sorgen mit sich.
Ich weiß ja nicht, um welche Ratschläge es genau geht, aber in Sachen Dieabetes bist du hier gut aufgehoben. Und ein Expetenforum gibt es auch, für knifflige Sachverhalte.

Dass der Diabetes nicht so im Mittelpunkt stehen sollte, siehst du schon richtig, aber am Anfang nur schwer zu realisieren.
Das kommt mit der Zeit und gemachten Erfahrungen.
Keiner von uns ist da als Profi gestartet. Außer die Eltern, die selbst Diabetes haben. Wir haben alle genau so klein angefangen und mussten uns zurück ins Leben kämpfen.

Du wirst da keine Ausnahme sein. Du darfst nur nicht zu viel auf einmal erwarten. Von dir oder den Kindern. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.
Letzte Änderung: 05 Dez. 2016 22:48 von mibi74.

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mibi74
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05 Dez. 2016 23:16 - 05 Dez. 2016 23:20 #103387 von mibi74
mibi74 antwortete auf Frage zum Gemütszustand der Eltern
Liebe sunshine

Ich musste schmunzeln, denn mir ging das auch so. Ich wollte auch nicht wieder nach Hause. Das war, wie ich kurz nach der Entbindung entlassen wurde. Da wußte ich gar nicht, was ich mit dem kleinen Menschen anstellen sollte. Und das ich den, obwohl ich ihn so sehr wollte, jetzt nicht mehr losbekomme. :blush:

Hast du über den Libre nachgedacht oder trägt dein Kind schon einen. Ich bin nicht so technisch ausgerüstet und kenne mich in den Details auch nicht aus, aber es besteht die Möglichkeit die Werte an deinen Arbeitsplatz zu senden. Oder musst in der Nacht nicht ins Kinderzimmer rennen. Da musst du dich mal mit den Papis hier kurzschließen.
Kuck doch mal im Forum unter “Nightscout läuft.“
Oder starte eine Anfrage.

Dein Kind gehört ja nicht mehr zu den Kleinen, sondern zu den “Mittelgroßen“. Wie macht er sich denn?
Letzte Änderung: 05 Dez. 2016 23:20 von mibi74.

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