Umfallen

Ich hab da mal ne allgemeine Frage:
Sehr viele Leute glauben, wenn Diabetiker, egal ob Typ 1 oder 2, einen Unterzucker haben, kippen sie gleich um. Kann mir jemand da antworten geben? Meine Tochter hat seit dem 4. Lebensjahr Diabetes und ist noch kein einziges aus den Latschen gekippt. Woher kommt dies? Kann mir jemand darauf eine Antwort geben?

Woran es liegt, kann ich nicht sagen. Aber es scheint so zu sein, als ob einige schneller umfallen. Mein Mann (und bisher auch mein Sohn) sind bisher selten/nie umgefallen. In den 10 Jahren, in denen ich ihn kenne, ist es meinem Mann einmal passiert. Die Frau meines Cousins war dagegen eine zeitlang schon fast regelmäßig auf fremde Hilfe angewiesen. Sie bekam bei Unterzucker teilweise epileptische Anfälle... Es ist doch auf jeden Fall beruhigend, wenn eine Unterzuckerung rechtzeitig bemerkt wird...

Schöne Grüße!

Falls Du mit "Umfallen" eine Bewusstlosigkeit bei Hypoglykämie meinst:
Eine intakte Gegenregulation verhindert eine Bewusstlosigkeit bei Hypoglykämie, nun ist es aber so, dass jeder Typ 1- Diabetiker nach Ende der Remissionsphase zur "besten" Gegenregulation nicht mehr fähig ist, denn er kann seine eigene Insulinabgabe ins Blut nicht mehr absenken.
Der nächste Schritt der Gegenregulation ist die Glukagonabgabe aus den alpha-Zellen, welche ab einem BZ von 60 mg/dl beginnt. Glukagon verhindert fast immer eine Bewusstlosigkeit. Leider bekommen ca. 40% der T1D ein Problem mit ihrer Glukagonabgabe (häufig erst Jahre nach Manifestation) und verlieren so den zweiten Schritt der Gegenregulation und haben so ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Bewusstlosigkeit (ebenso wie für eine posthypoglykämische Insulinresistenz, da statt dem Glukagon dann STH ausgeschüttet wird).
Gruss, Lena