t1day Berlin 2015

Hallo,
heute war wieder t1day in Berlin, die 2. Veranstaltung dieser Art.
Fazit: Teilnehmerzahl verdoppelt (knapp 300), Essen 10mal besser und diesmal auch in BE angegeben, interessante Vorträge, mehr Kinder als letztes Mal.
Es ging nicht nur um die Typ1-Community, sondern auch um die Angehörigen und die Technik und die Medien.
Die interessantesten Sachen für mich: Typ1er haben laut einer Studie weniger Angst vor Hypos als ihre Angehörigen. Typ1er und ihrer Angehörigen werden in ähnlichem Maße vom Diabetes „beeinträchtigt“. Typ1er erhalten von ihren Angehörigen mehr Unterstützung als Typ2er.
Das nightscout-Projekt (war ja im letzten Diabetes-Eltern-Journal beschrieben) gibt es jetzt auch in Europa und ganz neu auch für medtronic-Pumpen.
Prof. Heinemann rechnet in 2-3 Jahren mit der Einführung von closed-loop-systemen, die im wesentlichen aus Pumpe, Sensor und „handheld-Computer“ bestehen. Verzögernd könnte wirken, dass in Europa die Regularien bei der Einführung von Medizinprodukten so viel strenger sind als in den USA.
Es gibt eine Aufmerksamkeitskampagne für Typ1er, die mir bis dahin unbekannt war: „Wir sind Blutsbrüder“.
Die Firma, die in letztem Jahr das InsuPad vorgestellt hatte, war nicht da. Ich nehme daher an, dass es das doch nicht für Pumpen geben wird.
Der Free-Style libre wird voraussichtlich am Ende des 1. Quartals wieder lieferbar sein. Registrierte Interessenten werden anhand des Eingangs ihrer Registrierung beliefert.
Ansonsten hat Mario extrem den Haribo-Stand geplündert und bei der Kinderbetreuung eine Papierblume gebastelt.
Den medtronic-Stand fand ich schwach. Keine Infos zur neuen Pumpe, die schon bei „niedrig erwartet“ die Insulinzufuhr unterbricht. Kritische Hinweise zu mangelnden Fixiermöglichkeiten beim Sensor und geringen Haltbarkeit der Duschtaschen wurden nicht ernst genommen. Fands da irgendwie nicht nett.
Insgesamt fand ich die Veranstaltung gut (besser organisiert als beim letzten Mal) und für alle Typ1er schön zu sehen, dass sie nicht alleine sind.

Dank, für die Bericht!
Wir waren vor zwei Monaten auf der französische Version, in Paris! Leider sehr ärmlich, von den Beiträgen, von Inhalt und von den Aussteller! Da werde ich ganz neidisch!
Gruß Julia

Wir waren letztes Jahr auch da (hatten uns auch getroffen), aber insgesamt hatte uns die Veranstaltung nicht das gegeben, was wir erwartet hatten. Speziell auf Kinder bzw. Jugendliche ist man ja gar nicht eingegangen und irgendwie fand ich es etwas chaotisch. (Sorry, aber Linsensuppe bei einem Diabetiker treffen geht gar nicht!)
Schön, wenn es dieses Jahr besser war. Aber für uns sind 400 km einfach zu weit dafür.

ich finde die Aussagen "Linsensuppe bei einem Diabetikertreffen geht gar nicht" reichlich fehl am Platz. Denn Sinn und ZWeck eben dieser Veranstaltung ist vor allem, darzustellen, dass wir Typ1er wie alle normalen Menschen ein völlig normales und unabhängiges Leben führen können! See da überhaupt keinen Zusammenhang zur Linsensuppe, wer das nicht schätzen kann, muss an sich arbeiten, aber da kann die Veranstaltung/ der Veranstalter nix für.
Was WIR eben nicht wollen, ist fertig abgewogenes Diabetikeressen. Diesmal standen bei einigen Sachen die KE- Angaben dran, aber zb nicht am Haribospender Im echten Leben im Restaurant steht das auch nicht auf die Pizza gedruckt. Und das ist gut so finde ich!

Ich empfinde es durchaus auch als angenehm, wenn ich weniger schätzen muss, aber ich kann doch nicht erwarten, dass jemand auf mich Rücksicht nimmt. Wenn ich das nämlich tue, bin ich ganz schnell bei so Dingen wie "Ein Diabetiker darf kein Autofahren weil er unterzuckern könnte" oder "Das Kind darf nicht in die normale Schule, wer soll den Betreuungsaufwand denn leisten" .
Außenwirkung und "Marketing" war übrigens eine der Fokusgruppen, in denen eben diskutiert wurde, wie TYp1 mittlerweile in den Medien da steht (häufig nämlich nur unter der Mitleidsnummer a la "Klein Melanie muss sterben wenn sie keinen Warnhund über Spendengelder finanziert bekommt" oder über die Schockbeiträge wie "Typ 1er tötet 3 Menschen weil er beim Autofahren ne Hypo hat" (alles übertrieben formuliert, aber vom Inhalt leider ähnlich immer wieder zu lesen!)

Es ist eben vor allem ein Tag von Typ 1ern für Typ1ern. Und damit erfüllt er seinen Zweck absolut hervorragend! Ich bin absolut froh, dass es diese Veranstaltung gibt. Eventuell erfüllt man eben als "Eltern eines Typ1er" nicht 100% die Zielgruppe! Was natürlich sehr schade ist, vor allem wenn ihr so weit angereist seit. Für mich hat sich die Anreise durch die ganze Bundesrepublik sehr gelohnt, besonders der Austausch mit anderen bei einem gemütlichen Bierchen hinterher war richtig richtig gut!

Es sind eben wirklich sehr unterschiedliche Zielgruppen, ich glaube auch, da sollte man dann eben verschiedene Veranstaltungen für organisieren (zumindest solange es noch keine Riesen- Messe ist). Ich lese hier schließlich auch gerne mit, aber Themen wie "Kindergarten, Grundschule, I-Helfer, etc" interessieren mich nur am Rande. Das überlese ich dann hier einfach. Auf einer Veranstaltung aber diesen sehr unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden, ist vermutlich nicht möglich.

Man merkt vllt dass mir das Thema sehr am Herzen hängt, einfach weil ich es sooo großartig fand! Vielleicht ist es eben für euch (ich kann leider gerade die Infos übers Kind nicht lesen, sorry) eben erst in ein paar Jahren interessant! Aber vllt könntest du dich dann daran erinnern, dass hier eine junge Frau mit Typ1 von dieser Veranstaltung absolut begeistert war und es vllt auch für dein Kind im passenden Alter eine super Sache ist.

Puh, jetzt hab ich mich ein wenig heiß geschrieben;) Also, nichts davon ist irgendwie böse gemeint oder so! Aber eben weil es bislang die einzige Veranstaltung dieser Art ist, ist mir wichtig, dass Bild davon richtig darzustellen.

Liebe Grüße,

Sandra

SandrineBlue schrieb: Denn Sinn und ZWeck eben dieser Veranstaltung ist vor allem, darzustellen, dass wir Typ1er wie alle normalen Menschen ein völlig normales und unabhängiges Leben führen können!

So ist es. Nach der Erfahrung mit der wässrigen Linsensuppe, da irrten Diabetikerinnen in präkomätösen Zustand durch die Gegend, verzweifelt nach KH suchend, aber nicht mehr in der Lage, diese ausfindig zu machen, wurde intensiv überlegt, ob als Zulassungsvoraussetzung zum diesjährigen T1Day nicht ein Casting in Form eines Dschungel-Camps mit Selbstversorgung aus der Natur eingeführt werden sollte.
Wer das überlebt, darf zum T1Day kommen ... :lol:
Leider fand sich kein Sponsor und RTL hatte abgewinkt, da das Format dann doch zu speziell sei, um beim breiten TV-Pumplikum ausreichendes Interesse zu finden.

Gruß
Joa