Schummeln beim Azetontest?

Lars (9,5) ist zwar noch kein Teenager, aber ich finde das passt irgendwie hierher, deshalb schreibe ich den Beitrag mal bei den Diabetes-Teens.

Hattet ihr schon mal den Verdacht, dass euch eure Kinder mit Azeton-Pipi-Testtreifen hinters Licht geführt haben?

Wir hatten kürzlich wieder eine Nacht, in der sämtliche Korrekturen wirkungslos blieben und der BZ sich "tapfer" bei 400 hielt.
Morgens habe ich Lars zum Pinkeln geschickt um Ketone auszuschließen. Allerdings war das nicht mehr der sog. Morgenurin. Den hatte ich verpasst, weil ich seinen ersten Klogang an dem Tag erst mitbekommen habe, als schon die Spülung ging.
Als er nun etwas später nochmal musste, habe ich ihm einen Teststreifen in die Hand gedrückt und bekam ihn kurz danach nass und völlig unverfärbt zurück.
Bei dem BZ hätte sich aber das Glukosetestfeld verfärben müssen... Ich habe dran geschnuppert und konnte echt nicht sagen, ob der Streifen nach Urin roch oder nicht. Direkt gefragt, ob er den Streifen einfach unter Wasser gehalten hat, habe ich ihn nicht.

Frage mich, ob ich ihn Zukunft vielleicht lieber wieder drauf bestehen soll, dass er in eine Becher pinkelt, damit ich selbst testen kann.
Hattet ihr bei euren Kindern auch schon mal so einen Verdacht..?

(Nur nebenbei: Blutketonmessung kommt für uns nicht in Frage, weil wir die Teststreifen dafür leider nicht verordnet bekommen. Unser Doc meint, damit mache man sich verrückt. Und selber zahlen möchte ich sie bei den Preisen nicht so sonderlich gern.)

LG, Heike

Hallo Heike, ich denke dass das relativ normal ist. Unser Sohn (14) hat eine Phase gehabt, da hat er uns öfter falsche Werte vorm Essen erzählt. Das hat sich dann im Nachhinein rausgestellt.

Unser Arzt und wir hatten ihm dann den Kopf gewaschen.

Jetzt las ich mir öfter das Messgerät zeigen. Ist er zwar nicht wirklich glücklich mit, aber muss sein.
Viele Grüße Frank

Hallo,

zum Glück ekelt sich Lukas davor den Streifen in sein Urin zu stecken. Er pinkelt immer nur in den Becher, den Rest muss ich machen :laugh: . Aber mit den Werten schummelt er auch oft, und das Messgerät bekomm ich auch nur zu sehen wenn ich es mir heimlich stiebitze.

LG Carola

Hallo Heike,

gerade weil Lars eben schon auf dem Weg zum Teenager ist
würde ich vorschlagen: Besorge dir einfach ein Blutketonmessgerät,
das entspannt ev. die Situation!
Valentin war "in den Becher pinkeln" auch immer sehr unangenehm- kann ich auch nachvollziehen :S - und seitdem er nur noch Fingerstechen muss, ist die Ketonmessung kein Thema mehr!
Das Messgerät (Freestyle Precision) haben wir von Abbot nach einem Anruf gratis bekommen, und die Teststreifen bekommen wir mittlerweile auch verordnet. Ich konnte die Krankenkasse nach einer Ketoazidose mit Krankenhausaufenthalt überzeugen, dass die Teststreifen billiger sind, als der Krankenhausaufenthalt :whistle:

LG
Andrea

Hallo Andrea,

das Problem ist weniger die Krankenkasse (bzw. ob die vielleicht auch Probleme macht, weiß ich noch gar nicht) als mehr der Diabetologe, der uns die Blutketonteststreifen gar nicht erst verordnet. Argument: 1. zu teuer, 2. damit macht man sich nur verrückt.

Ich werde mal unseren Kinderarzt fragen, aber da weiß ich aus Erfahrung, der will uns zwar immerzu ein Rezept für Insulin aufdrängen, aber bei den Sachen, die der Diabetologe nicht verordnen will, tut er sich auch meistens schwer.

LG, Heike

wieso muß bei einem 400 Wert keton im Urin sein? Unsere hatte noch nie Keton im Urin.
Meine ist allerdings auch erst 6. is das bei Teens und Kleineren nen Unterschied?
Gruß
Sabine

brumm schrieb: wieso muß bei einem 400 Wert keton im Urin sein? Unsere hatte noch nie Keton im Urin.
Meine ist allerdings auch erst 6. is das bei Teens und Kleineren nen Unterschied?
Gruß
Sabine

Hallo Sabine,

nein, das muss auch nicht sein.
Wir hatten schon Werte hart an der 600er-Grenze und da war der (Urin)-Ketontest absolut negativ (und da hatte mein Sohn wirklich drübergepinkelt, damals durfte ich das noch sehen...).

Fast 3 Jahre lang kannten wir keine Ketone. Lars hatte nicht mal bei der Manifestation welche. Ich dachte schon beinahe, die gäbe es gar nicht wirklich :whistle: , bis letzten Herbst. Da hatten wir eine Nacht, wo der BZ trotz mehrmaliger Korrekturen mal wieder gar nicht runterging. Irgendwann in den frühen Morgenstunden habe ich den Katheter gewechselt und das ging leider voll daneben. Aus einem Bauchgefühl heraus habe ich Lars an dem Morgen zum Pinkeln geschickt und da war das Ketontestfeld dunkellila (+++ bis ++++).
Irgendwann im Winter hatten wir das "Vergnügen" erneut.

Mit dem Alter hat das nichts zu tun. Nur sind ältere Kids eben einfallsreicher...

LG Heike

Hallo Heike!

damit macht man sich nur verrückt

...wir messen jetzt nicht wirklich öfter, nur bequemer :whistle:

Wir brauchen ca. 15 Streifen im Jahr! Die hätte ich mir zur Not sogar selber bezahlt!

LG
Andrea

Hallo Andrea,

ich denke, ich würde mich da auch nicht verrückt machen.

Wobei wir im Blut schon öfter messen würden als im Urin. Bei letzterem überlege ich mir immer 5 mal, ob es wirklich sein muss, eben weil Lars es so sehr hasst. Und oft verpassen wir halt die Gelegenheit, weil er nachts oder morgens meistens schon auf dem Örtchen war, bevor ich es mitbekomme (die Kinder schlafen eine Etage tiefer als wir).
Entsprechend werfen wir von 50 Urinteststreifen 35 in den Müll, weil sie irgendwann abgelaufen sind.

Würden wir im Blut messen, würden es schon um die 50 Streifen im Jahr werden, schätze ich mal so.

Manche Eltern machen sich da schon verrückt. Wenn man hier und in anderen Foren liest, findet man immer wieder Eltern, die sich unglaubliche Sorgen machen, wenn sie im Blut ihrer Kinder Keton-Konzentrationen finden, die man bei jedem Stoffwechselgesunden, der einige Stunden nichts gegessen hat, auch finden würde. Und manche scheinen da auch oft zu messen. Gingen wir "nach Plan" vor, müssten wir das auch mehrmals die Woche.

Muss das Thema beim Dia-Doc noch mal anschneiden, habe da aber wenig Hoffnung. Wenn die nicht wollen, dann wollen sie nicht.

LG, Heike

Hallo Heike,

verstehen tu ich das bis heute ehrlich gesagt nicht, aber Justus hatte auch noch nie Ketone positiv auf dem Pippi-Streifen, was mich bis jetzt daran gehindert hat, jemals ein Ketoazidoseschema auszuführen.

Auch Justus hatte kürzlich eine 400er-Nacht :gaehn: (schlussendlich war es ein Katheter-Problem - etwas Insulin scheint immer noch durchgegangen zu sein, bis die Pumpe morgens um 5 Uhr "Keine Abgabe" anzeigte) und die Ketone waren trotzdem negativ.

Schummeln tut er da nicht - warum auch. Würde ja nicht mehr passieren, als dass er mehr Insulin bekommen würde.
Da Justus auch noch keine Negativ-Erfahrung in diesem Bereich hatte, geht er da auch voll unbedarft ran.

Vielleicht hatte Lars ja wirklich keine Ketone...

LG, Cordula