Wann kommt die Erkenntnis????
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wir haben ja nun seit letzten Sommer die Medtronic und bisher hat auch alles ganz gut funktioniert. Doch nun sind wir mal wieder bei "mir doch egal" angekommen.
Hatte eigentlich gedacht, dass diese Phase nun endlich hinter uns liegt und die eigene Erkenntnis von Junior angekommen ist. Aber offensichtlich war dies ein Irrtum.
Da fragt man sich doch, wann ist das endlich soweit??????
Diese "tolle" Einstellung zum DM bringt uns nun ersteinmal wieder jede Menge zusätzliche Arzttermine, da jetzt auch Eiweiß im Urin festgestellt worden ist und der HbA1 auch bei 8,5.
...es könnte doch so einfach sein, wenn die Einsicht endlich da wäre.
Aber ich weiß echt nicht, was ich noch machen soll und das ist doch schon ganz schön frustrierend.
So, dass musste jetzt ersteinmal raus hier und vielleicht habt ihr ja noch ein paar gute Ideen oder so (?)
vG Frank
"Man könnte sich den ganzen Tag aufregen, muss man aber nicht!"
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Das andere ist: Wir mussten lernen, Deals auszuhandeln. Jede Frage nach einem Wert war ein Angriff auf den Teenie an sich und gleichzeitig irgendwie ein ausgesprochenes Misstrauensvotum ... Das haben wir durch, seit wir einen psychologischen Workshop zusammen besucht haben. Unsere Tochter ist 14 und der Herr Psychologe hat uns (in ihrem Beisein, ich glaube das war wichtig!) verdeutlicht, dass diese junge Dame jetzt soweit ist, dass man sich durchaus auf Augenhöhe begegnen kann. Und dann heißt es einfach, handeln, Vereinbarungen treffen. Also zentrale Frage bei fast allen Teilnehmern dieses Workshops war "Wie oft dürfen die Eltern nach Werten fragen". Überraschenderweise kam von fast allen als Antwort "Höchstens 3x täglich". Waaaaas? Das wäre ja super! Aber derzeit ist ja jede Frage nach Werten "böse". Ja, weil, die Frage kommt zu oft und suggeriert Misstrauen von Elternseite ... fanden die Teenies einfach blöd, dass man ihnen nix zutraut. Andererseits hat der Herr Psychologe aber auch deutlich gemacht, dass die Frage "Wie hoch warst du ..." auch alternativ "Schönes Wetter heute ..." oder "Wie war´s in der Schule ..." lauten könnte. Manchmal benutzen Eltern das auch nur als Konversation ...
Dieser Workshop hat uns viel gebracht. Ich glaub´ dein Sohn ist 15, oder? Ich weiß ja nicht, was genau ihm doch egal ist. Aber konkrete Deals aushandeln wirkt Wunder. Konkretes aushandeln. Was erwartet ihr, was ist er bereit zu tun und irgendwo in der Mitte treffen. Läuft das Management gut, dann darf er halt auch mal bis 0.00 Uhr auf die Kirmes oder was immer er so machen mag, dann seid ihr auch großzügig und gebt ihm Freiheiten, die er anders nicht hätte ...
Bei uns funktioniert diese lange Leine derzeit sehr gut ... nachdem wir auch im Sommer eine Phase von "Ich gebe mal irgend welches Insulin für irgend welche Essensmengen ab" hatten.
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bei uns war es eine Mischung aus allem, die zu einem Teufeslkreis führte, wo wir nur mit viel Geduld und Konsequenz und Verständnis und Gesprächen wieder herausgefunden haben. Ohne Psychologische Hilfe, die hat meine Tochter abgelehnt. Was uns geholfen hat: Eben die Gespräche. Unter uns beiden, mit der Ärztin. Konsequenzen: Wenn sie alleine unterwegs war ( war, wel sie jetzt 18 ist) musste ich mich auf sie verlassen können, auch und insbesondere in Bezug auf den Diabetes. Wurde nicht gemessen, musste sie halt zu Hause bleiben, bzw. konnte nur mit mir zusammen weg, wo ich das unter Kontrolle hatte. Hat sie regelmäßig und mehr gemessen, durfte sie als Bonus länger weg. Dabei ging es nur um die Häufigkeit der Messungen (und um das Abgeben von Insulin) aber niemals um die Höhe der Werte. Denn das Verständnis brauchten wir dafür, dass die Werte einfach nicht immer gut sind und schon gar nicht in der Pubertät. Durch die Hormonumstellung hatte sie einen erhöhten Insulinbedarf, dadurch schlechte Werte und dadurch Frust auf den Diabetes, weil sie uauch schlechte Werte hatte, wenn sie alles richtig gemacht hatte. Wir haben ca. Alle drei Wochen die Basalrate anpassen müssen. Das bedeutete Durchgemessene Nächte, was die Stimmung durch den Schlafmangel nicht eben besserte. Wobei wir hier keine hitzigen Disskussionen hatten oder Türengeknalle, aber wir waren beide einfach frustriert und total fertig.
Was ihr unheimlich geholfen hat, war das CAmp D. Einmal mit 500 Diabetikern zusammenzukommen, im eigenen Alter, die alle mehr oder weniger ähnliche Probleme hatten- und plötzlich fühlten sie sich stark, einfach, weil Diabetes dort normal war und keinen DIabetes zu haben unnormal. Ich glaube mehr wollen viele in dem Alter auch gar nicht in dem Alter: EInfach normal sein. Dabei nervt so eine Krankheit in einer Zeit, wo Fastfood und Chips und Cola ganz oben auf dem Ernährungsplan stehen doch ungemein. Alles, was sie tun hängt irgendwie mit Essen zusammen- Kino Fernsehen Pizza ausgehen... und damit wird man doch jede Sekunde daran erinnert, dass man anders ist, als die anderen, weil man muss erst messen- dann rechnen essen und abgeben.
Alles Gute für euch Vera
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Da ist es immer wieder sehr hilfreich wenn man das hier Gleichgesinnte findet,die einen verstehen können
Danke dafùr!!!
vg Frank
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Manchmal beißt sich die Katze in den Schwanz, denn da sind wir wieder beim Austausch/Treffen mit anderen Diabetikern ... was du mit eurer Camp-D-Erfahrung ja auch schreibst. Nur ... in dem Alter sind sie ja kaum dazu zu bewegen, da noch mitzukommen. Man hat ja eigene Freunde, da braucht man doch keine speziellen "Diabetiker-Freunde" ... :silly: Und trotzdem tun die sich gut - basta! :laugh:
Frank, gibt es bei euch keinerlei Gruppen, Austauschmöglichkeiten oder Freizeitangebote für Diabetiker? Manchmal muss man sie zu ihrem Glück auch zwingen und ich bin überzeugt, dass sie gerade an so einem Camp-D wachsen und enorm viel mitnehmen ...
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... letzes Jahr war sie knapp zu jung und dieses Jahr ist keins :S
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LG Vera
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Das klappt eigentlich ganz gut, wir haben alle von dieser Regelung profitiert.
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Bei uns hat auch ein Deal geholfen. Als mein Sohn 16 war, haben wir mit ihm ausgehandelt, dass er zukünftig die Dauer seiner Computer- und Konsolenspielzeit selbst bestimmen darf, wenn er sich täglich zehnmal misst und zweimal die Woche etwas mit Freunden unternimmt bzw. zum Sport geht. Und natürlich die Schulleistungen nicht eklatant einbrechen.
Das klappt eigentlich ganz gut, wir haben alle von dieser Regelung profitiert.
Krass...
10mal messen? Finde ich bei einem großen "Kind" an normalen Tagen viel zu viel, wenn man davon ausgeht, dass die etwa 16-18 Stunden wach sind.
Findet bei uns nur an Kranktagen oder extremen Sporttagen statt.
Sei froh, dass es geklappt hat.
Bei meinem - noch sehr kooperativen - Sohn würde ich damit ziemlich sicher
Aggressionen hervorrufen, nicht nur gegen mich, sondern auch gegen den DM.
VG, Cordula
Cordula mit Justus (*08/1999, DM seit 12/2009, CSII seit 05/2010)
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