Wutausbrüche

hallo ihr lieben,

vielleicht könnt ihr mir mal helfen!?

unser phil bekommt richtig fiese wutanfälle, er schreit und ist völlig unkontrolliert. manchmal macht es den eindruck als würde er nur einen aufhänger suchen... das ist natürlich nicht den ganzen tag so und er ist sonst total lieb und ausgeglichen und dann ist er völlig neben der spur...

als ich ein paar wochen nach manifestation im kh war habe ich ein frisch aufgenommenen 4jährigen im kh kennengelertn und er hatte auch solche ausbrüche.

hattet ihr auch solche erfahrungen mit wutausbrüchen bei euren kindern? ich habe das gefühl, dass er in dem moment richtig alles angestaute rauslässt. verarbeitet er so vielleicht seinen frust mit dem diabetes, den er sonst nicht wirklich ausdrücken kann????

ehrlich gesagt, wäre ich fast erleichtert, wenn ihr mir alle schreiben würdet, das ihr das kennt und dass es vorbei geht

Hallo Heike,

ich würde sagen, dass es absolut gesund ist, was Phil da macht. Umso mehr, wenn er hinterher wieder ausgeglichen und lieb sein kann.

Wut, Trauer, Verzweiflungsanfälle sind Phasen der Krankheitsbewältigung und halten den Menschen gesund, wenn sie angemessen ausgelebt werden dürfen.
Ungeschickt wäre es, darauf mit eigener Unsicherheit zu reagieren, oder das wegdrücken zu wollen. Besser ist es, es selbst auszuhalten und Unterstützung zu bieten, mitzugehen. Eher noch fördern in der Situation. Kanalisieren der Wut, Ersatzobjekte bieten (Sandsack, großes Kissen z.B.), auf das gehauen werden kann und die auch ganz klar mit der Krankheit/dem Diabetes identifiziert werden können. "Doofer Diabetes. Deinetwegen muß ich gepiekt werden, dafür haue ich Dich jezt mal so richtig".

Schau mal bei Google nach Krankheitsbewältigung & Phasen & Kinder.

Gruß
Joa

Ob dir das hilft weiß ich ja nicht, aber kennen tu ich das auch. Bislang ist die Phase noch nicht rum, aber meine zweite - jetzt bald vierjährige- fängt gerade mit der Phase an. Da sie keinen DM hat, nehm ich eher an, dass das normal für vierjährige ist. Wobei meine DM-sechsjährige dann irgendwo da stehen geblieben ist. :laugh: Mein DM-Kind kann heftiger wüten, als mein nciht-DM-Kind. Allerdings ist mein DM-Kind auch damals schon kognitiv weiter gewesen als mein nicht-DM-Kind. Sie hat einfach immmer schon alles ausdiskutiert und der DM hat ihr da leider oft geholfen Diskussionen zu gewinnen. -> NICHT hilfreich! Bei der Kleinen sag ich, wenn sie schimpft, sie hat noch Hunger: "Du bekommst ja morgen wieder, was" und sie meint dann: "Nein, gestern!" "Gestern war schon, da hast du ja auch was bekommen." "Achso" - das wär bei meiner Großen nie gegangen, die hat das ausdiskutiert (und kannte mit vier den Unterschied zwischen gestern und morgen) und so lange gewütet, bis sie niedrig war und dann ohnehin was bekommen musste.

Ohhhh, das kenne ich. Freddy ist gerade 2 geworden, aber im Moment bockt er auch ständig rum. Sobald ihm was nicht passt, wirft er sich auf den Boden und schreit, zwischendurch schaut er aber schon was wir machen. Teilweise schafft er das bis zu 30 Minuten am Stück durchzuziehen. Ist auch seit dem KKH intensiver geworden.

Vielleicht spüren die Kinder auch unsere Angst und Unsicherheit. Im Umgang mit der Krankheit (also am Anfang meine ich).

Das kostet zur Zeit auch sehr viel Nerven. Aber Freddy hatte im Vergleich zu seinem großen Bruder schon immer einen mächtigen Dickschädel.

Solche Trotzphasen sind immer mal wieder normal. Irgendwie muss man da durch. Leider. Ein Patentrezept gibts glaube ich nicht.

Oh ja das kenneich auch zu gut Noah hatte das in diesem alter auch sehr oft und jetzt mit sechs auch ab und zu dann wird gebrüllt und gebockt nicht mehr so schlimm wie es mit vier war aber ja diese Phasen kosten Nerven

Hast du mal in solch einer Situation den Zucker gemessen er könnte auch zu niedrig sein

Alles liebe von uns und starke Nerven

Hallo,

später, in der Pubertät geht es dann noch mal richtig los. Ohne Grund Wutausbrüche, Konflikte und Missverständnis.

Meiner hat sich mal als Kleinkind in einem Einkaufscenter auf dem Boden geschmissen und gebrüllt "Geh weg, Geh Weg". Erstaunlicherweise haben viele nur geschmunzelt. Scheint normal zu sein.

Gruß,
Rika

Rika_T schrieb: Hallo,

später, in der Pubertät geht es dann noch mal richtig los. Ohne Grund Wutausbrüche, Konflikte und Missverständnis.

Meiner hat sich mal als Kleinkind in einem Einkaufscenter auf dem Boden geschmissen und gebrüllt "Geh weg, Geh Weg". Erstaunlicherweise haben viele nur geschmunzelt. Scheint normal zu sein.

Gruß,
Rika

Der Patenonkel meiner Großen erzählte, sie hätte das mal gemacht, er habe sich daneben gelegt und auch gebrüllt. Ob es stimmt weiß ich nciht und ich bezweifle das stark angesichts des Zustands des Bodens beim Aldi, aber seit dem Einkauf kam das erstmal ne Weile nicht mehr vor.

Meine Tochter hatte auch mal den Supermarktbrüllkiller, da war sie gerade 2 geworden, mit Boden werfen, das gesamte Programm, eine Woche nach der Geburt des Bruders. Ich hab ihr dann gesagt, dass ich schonmal vorgehe zur Kasse und wenn sie fertig ist mit Brüllen, könne sie ja nachkommen. Da kam mir eine Frau entgegen, die meinte, ich könne doch jetzt das brüllende Kind nicht alleine da liegen lassen. Da habe ich ihr angeboten, sich daneben zu legen, dass ich aber für solche Machtspielchen weder Zeit noch Lust hätte.

War ne nervige Phase, dieses "Ich will", hat aber nachgelassen, als sie verstanden hat, dass Nein nein bedeutet und dass man auch nicht mit Brüllen ein Vielleicht daraus machen kann. So mit 5 hat sie mal zu ihrem Bruder gesagt:"Das Heulen bringt gar nichts, die Mama bleibt eh bei ihrer Meinung!" :laugh: Heute brüllt sie nicht mehr, sie diskutiert. Und kommt gerade wieder in die Phase, aus einem Nein ein Vielleicht diskutieren zu wollen. Immerhin ohne Boden werfen, so weit sind wir schonmal :laugh:

Lars ist schon 8, aber er neigt auch zu Wutanfällen.

Es geht dann im allgemeinen nicht darum etwas durchzusetzen sondern eher um Dinge, von denen er weiß, dass er sie nicht durchsetzen kann. Deshalb ist er ja so wütend.
Z.B. hat er letzten Sonntag rausbekommen, dass der Nintendo, für den er monatelang gespart hatte, doch nicht so der ganz große Bringer ist. Er wollte sein geld zurück... Und ist fast eine Stunde lang wie ein HB-Männchen durchs Haus gesprungen.
Manchmal ist der BZ bei so einem Durchdreher etwas niedrig bis sehr niedrig (wobei man ja nie unmittelbar VOR dem Anfall misst und deshalb nie genau weiß "dreht mein Kind durch, weil der BZ niedrig ist, oder ist der BZ jetzt niedrig, weil mein Kind durchdreht"). Glaube, beides trifft manchmal zu.
Am Sonntag endete der Wutanfall mit einer 322!

Er hatte das mit den Wutanfällen auch schon vor dem DM, aber ich würde sagen, es ist seitdem schlimmer geworden. Deshalb denke ich, dass es zum Teil auch eine Art der Krankheitsbewältigung hat.
Sein jüngerer Bruder (5) macht das nicht. Der ist stattdessen immerzu und wegen jeder Kleinigkeit tödlich beleidigt. Die kleine Schwester (3) ist voll in Trotzphase und läuft sozusagen "außer Konkurrenz".

Was den Versuch uns mit heulen und quengeln zu erpressen anbetrifft, sind unsere Kinder übrigens unglaublich hartnäckig. Obwohl bei uns die feste Regel gilt "Heuler und Quengler kriegen/dürfen gar nichts!" versuchen sie es immer wieder - mehrmals täglich!
Nur Lars scheint so allmählich zu kapieren, dass er damit nicht weiterkommt. Aber wenn er so einen Wutanfall hat, dann setzt jeder Verstand aus.

Gut zu wissen, das wir alle nahezu die gleichen Probleme haben.... :laugh: :laugh: :laugh: