Wahnsinn, schon ein Jahr vorbei?!?....

...seit Markus Diabetes hat!!!

Heute nachmittag ist Markus aus England zurück gekommen und über den ganzen Trubel ist es bei uns komplett unter gegangen, dass wir heute "Jahrestag" haben.... :blush: :dry: Markus ist heute vor einem Jahr ins KH eingeliefert worden zur Erstmanifestation, mit Schrecken und Entsetzen denke ich an diese 3 1/2 Wochen zurück.... :blink: :woohoo: Was haben wir in diesem Jahr alles erlebt, soviel Mutlosigkeit von Markus, die Verzweiflung, wie es wohl weiter gehen wird und nun kommt er super gut gelaunt von seinem England-Trip zurück ist genauso gut drauf wie er vor dem DM war und man merkt ihm nicht an, dass er "anders" ist als andere Jungs in seinem Alter

Toll ist auch, dass wir über eine liebe Freundin von mir eine erwachsene Diabetikerin kennengelernt haben, die auch eine Veo von Metronic trägt und die Markus mit Tips und Tricks hilfreich zur Verfügung steht.... Das tut uns beiden gut und Markus kann sie mit all seinen Fragen löchern, mit Kindern in der Gegend ist immer noch eher Mangelware aber die Bekannte ist für ihn schon eine Bereicherung....

Es hat sich also bewahrheitet, auch wenn ich am Anfang dieses berühmt, berüchtigten Satz "es wird besser werden, man kann mit Diabetes super gut leben" nicht mehr hören konnte, ja man kann mit Diabetes gut leben auch wenn man einige schlaflose Nächte hat aber seitdem Markus seine Veo hat, ist es für uns viel, viel leichter geworden.

Wahnsinn, das hätte ich mir vor einem Jahr nicht träumen lassen und ich bin einfach nur froh und glücklich, dass Markus mittlerweile mit dem Ganzen zurecht kommt und ich mich auf ihn verlassen kann, wenn er auf sich gestellt ist.

lg Tanja

Hallo Tanja,

wie sehr du mir und vermutlich vielen anderen hier aus der Seele sprichst. Es freut mich riesig, dass die vielen Stolpersteine, die ihr zu überwinden hattet, nun in Richtung Normalität übergehen und vor allen Dingen Markus so prima mit dem DM zurechtkommt.

Ich habe diesen Satz auch oft gehört, von allen Seiten und konnte und wollte ihn vor knapp 9 Monaten nicht mehr hören. Für uns bleib wie für alle hier damals die Welt ein Stückchen stehen ... um dann langsam mit kleinen Kurven doch wieder in die "alte" Richtung zu gehen. Mittlerweile habe auch ich mit dem DM "Freundschaft" geschlossen, er benimmt sich ja auch verdammt gut.

Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass mein Kind heute wieder so ist wie vorher, nur mit einem nicht ganz normalem DM und dem Drumherum, das hier aber im Nichts verschwindet, wenn man nicht explizit drauf achtet, hätte ich demjenigen so gerne geglaubt, ihm aber nicht glauben können. Heute weiß ich: Derjenige hätte recht gehabt.

Ich bin so stolz auf mein Kind und das können wir alle sein.

Für uns und unsere Kinder ist es so wichtig, auch erwachsene Diabetiker zu kennen. Die Mama eines Freundes meines Sohnes hat auch seitdem sie 11 ist DM. Sina hat das sehr beruhigt, dass diese Mama sowohl einem Beruf nachgeht, wie viele andere Mamis auch, als auch drei Kinder hat, ein ganz normales Leben führt. Ich denke, das hat sowohl ihr als auch mir die Angst vor dem DM genommen. Respekt vor ihm haben wir ja trotzdem und das ist gut so.

Ich wünsche euch, dass es weiterhin so gut läuft, drücke alle Daumen. Ich würde mich freuen, wenn jemand diesen Thread liest, der gerade genau wie wir damals vor dem gefühlten Ende der Welt steht, wir ein kleines Stückchen Hoffnung auf die langsam rückkehrende Normalität geben können und dann, wenn sie selbst mal ein Jahr hinter sich haben, dasselbe sagen können, wie wir jetzt

Liebe Grüße,
auch Tanja

Hallo Tanja,

Stolz ist das richtige Wort Ich bin mal richtig, richtig stolz auf Markus vor allem wenn man bedenkt was für einen schrecklichen Start er mit dem DM hatte und sich mit Selbstmordgedanken rumgeschlagen hat und auf nichts und niemanden mehr Lust hatte. Wieviele Wutanfälle er hatte und wie oft sein Messzeug durch das Zimmer flog.... :blink: Zum Halbjahr war eigentlich schon klar, dass er die 7. Klasse Gymi wiederholen werden muss und dann kriegt er in den Faschingsferien seine "I-Pu", er nennt die Veo so und schwups, die Werte werden besser und besser, er lässt sich besser einstellen, kommt deutlich besser mit allem zurecht, hat wieder Spaß daran sich mit Freunden zu treffen und tobt draußen wieder mit Radl und Skateboard rum wie vor dem DM Wie er es angestellt hat, keine Ahnung, jedenfalls hat er die 7. Klasse geschafft, die 5 in Mathe locker flockig mit einer 2 in der letzten 'Schulaufgabe vom Hocker gefegt und ist nun in der 8. ohne eine einzigste 5 im Zeugnis, ich könnte platzen vor stolz ))) Heute beim Messgerät auslesen habe ich natürlich schon gesehen, dass die Werte nicht ganz so toll waren wie er mir am Telefon gesagt hat aber er hatte es gut im Griff und hat, so wie ich im BZ-Tagebuch gesehen habe, alles im Rahmen korrigieren können von daher muss ich mir im Nachhinein nicht mehr so viele Gedanken machen....

Den Kontakt mit einem erwachsenen Diabetiker finde ich mehr als klasse, denn unsere Bekannte hat auch zwei Kinder, die beide gesund sind und sie arbeitet auch ganz normal... Markus kommt ja schön langsam in das kritische Alter, er wird im Frühjahr 14 Jahre alt und sie unterhalten sich auch schon mal über Dinge, die ich als Mama eigentlich nicht hören will, wie ist das so mit den Mädels und muss ich die Pumpe ablegen wenn ich irgendwann mal Sex haben will ???? :woohoo: :woohoo: :woohoo: Über was sich Markus jetzt schon Gedanken macht, da wird mir himmelangst und von daher bin ich froh, dass er unsere Bekannte hat:laugh: Die verkraftet solche Gespräche wesentlich besser als ich :laugh:

Jetzt ist er ja wieder daheim und wir können in den nächsten Tagen die Werte wieder einrichten und die Basalrate ändern, das hat er sich nämlich alleine in England nicht getraut.

Alles in allem bin ich mehr als zufrieden wie dieses Jahr verlaufen ist.... Klar müssen wir, vielmehr ich an einigen Nächten aufstehen, messen und korrigieren und das alle zwei Stunden lang aber an noch mehr Nächten können Markus und ich einfach nur durchschlafen

Guter Vergleich, den DM als "guten" Freund zu betrachten hier hat den DM jemand schon als "Familienmitglied" bezeichnet Ihn abzulehnen bringt gar nichts, man wird ihn ja eh nicht mehr los von daher ist doch Frieden mit ihm zu schließen die beste aller Lösungen und wenn wir gut zu ihm sind, dann ist er auch gut zu uns 'Auch wenn die Werte mal schwanken, weil Markus gerade in der Pubertät ist, mit Liebeskummer zu kämpfen hat, eine Grippe ausbrütet oder sonstwas, weiss ich doch genau, dass wir alles wieder hinkriegen, wichtig ist doch, dass Markus seinen DM nicht mehr ablehnt so wie am Anfang und ein fast "normales" Leben führen kann

Wäre schön, wenn sich jemand durch diesen Thread hier getröstet fühlen würde, ich fand das am Anfang sehr schön zu lesen, dass es viele, viele Dinge gibt, die unsere Kinder noch machen können und dass DM nicht das Ende einer unbeschwerten Kindheit bedeutet.

lg von der einen Tanja an eine andere Tanja (wahnsinn, wie viele Tanjas es hier im Forum gibt )

Schön das es euch jetzt so gut geht. Es macht Mut durchzuhalten.

Niklas Jahrestag ist in 6 Wochen und ich kann nicht sagen, daß es bei uns besser wird. Im Gegenteil wir machen grade Rückschritte.
In 2 Wochen hat Niklas wieder Termine bei der Kinderpsychologin, bei der er vor 3 Jahren schon war. Ich kann/will nicht mehr und komme nicht weiter. Vieleicht kann sie Niklas helfen.

grüße Christiane

Hallo Christiane,

es tut mir sehr leid, wenn ich das von euch lese ..... Markus war über ein halbes Jahr beim Kinderpsychologen, er hat damit bereits im KH angefangen und war dann dort bis er die Pumpe bekam, danach wollte er nicht mehr hin und der Psychologe hat gemeint, wenn Markus den Wunsch verspürt nicht mehr kommen zu wollen, dann ist er auf einem richtigen Weg.... Ich bin froh, dass er den Psychologen hatte, gerade am Anfang hat dieser ihn gut auffangen können und wenn Markus nicht wollte, hat der Psychologe mir auch nicht gesagt über was sie gesprochen haben.... war für mich nicht immer leicht aber für Markus wichtig....

Ich finde es super, dass du diese Lösung gewählt hast, vielleicht bringst sie euch soviel wie sie uns gebracht hat obwohl ich mit der Art und Weise des Psychologen nicht immer einverstanden war wenn ich ehrlich bin. Aber rückwirkend betrachtet war es wohl für Markus damals das Beste

Ich wünsche euch viel Kraft und viel Glück, dass ihr bald euer Chaos in den Griff bekommt und ihr auch mal wieder unbeschwert sein könnt.

lg Tanja

Glückwunsch Tanja und ich freue mich für euch, dass es so super und zufrieden läuft!
Das Jahr ist wirklich rasend schnell vergangen und wir hatten im Mai unseren 1. jahrestag, aber ich kann nicht behaupten, dass alles super läuft oder dass wir gut mit DM leben.
Ich bin richtig neidisch auf euch!:woohoo:
Die Werte laufen auf und ab, eine Pumpe sollen wir nicht bekommen und Routine ist auch noch nicht drin.
Aber manche brauchen dann wohl länger als ein Jahr.:whistle:
Euch weiterhin viel Glück!

LG Bianka

Hallo Tanja,
da kann man nur gratulieren !
Und nachdem wir diese Woche ja erst das halbjährige haben euch als großes Beispiel nehmen ))
Liebe Grüße
Eva

Liebe Tanja,
auch von mir ein herzlichen Glückwunsch aus dem Norden!! Wir sind in 3 Wochen dran mit unserer "Jahresfeier", "-trauer" passt besser, denn soooo toll ist es nicht. Du hast wirklich ein aufregendes Jahr hinter dich gebracht und uns dabei im affentempo überholt. Ich wünsche mir langsam auch eine Pumpe und nach deinen Berichten bin ich sehr optimistisch, dass sich auch hier bei uns noch einiges verbessert. Scheint das Leben leichter zu machen!? Aber die Fragen, die dein Sohn eurer Bekannten gestellt hat, finde ich nicht so abwegegig, solche Fragen sind mir auch schon im Kopf rumgeschwirrt.. .
Ich freue mich ganz doll nach dem holprigen Start, dass ich das so super gewuppt habt und bedanke mich noch einmal bei dir, weil du mir in unseren ersten DM Wochen im letzten Jahr eine echt große Stütze warst.
Lieben Gruß
Tanja

übrigens in dem neuen Buch
CGM- und Insulinpumpenfibeloder: Bei Dir piept´s ja! gibt es auch Kapitel zu den speziellern Themen wie Insulinpumpe und Liebesleben, für die, die keine Bekannten zum löchern haben

Hallo Tanja,

vielen, vielen Dank für das tolle Kompliment, wow, ich weiss jetzt gar nicht was ich sagen soll :blush: :huh: aber ich freue mich sehr, dass ich euch ein wenig helfen konnte Mir hat in den ersten Wochen das Forum hier irre viel geholfen und so nette Kontakte wie z. B. Cordula und auch Du, denn gerade Du hast mich am Anfang sehr, sehr gut verstanden.....

Es ist immer schwer sich mit dem DM auseinander zu setzen deswegen ist es mir so wichtig, auch wenn wir auch dazwischen Phasen haben, wo wir die Basalrate abändern müssen und ich an einigen Nächten messen muss um herauszufinden ab wann geändert werden muss, trotz alledem (oder gerade deswegen???) ein halbwegs normales Leben zu führen.....

Dass Markus bereits nach einem halben Jahr die Pumpe bekommen hat liegt daran, dass er sich einfach nicht mehr spritzen wollte und er das in der Praxis immer wieder demnonstriert hat in dem er sich verweigert hat, sein Messzeug durch die Gegend geschmissen hat. Wir haben letztes Jahr im November in der Praxis eine neue Dia-Assistentin bekommen und die hat uns von Anfang an unterstützt wegen der Pumpe, Markus wollte am Anfang eigentlich keine, weil er Angst vor den Kathetern hatte. Da hat uns Cordula sehr dabei geholfen bzw. Justus, der auch lange mit Markus telefoniert hat und viele seiner Fragen beantwortet hat So nahm dann alles seinen Lauf und nun sind wir da, wo wir jetzt sind, der Hba1c-Wert hat sich schon gebessert und ich kann ihn viel schneller und leichter korrigieren als früher, das ist sehr angenehm und er sieht, dass er auf fast nichts verzichten muss Das wird mir immer wichtig sein.

Dass er bereits "erwachsenen" Gedanken und Themen im Kopf herumschwirren hat verwirrt mich in dem Punkt, weil er doch für mich immer irgendwie mein kleines Baby ist :blush: und von seinem "Baby" hofft man eigentlich, dass es nicht so schnell flügge wird obwohl ich froh bin, dass er auch an solche Dinge denkt und nicht immer noch der Meinung ist für immer alleine bleiben zu müssen.....

Ich wünsche dir und Tim, dass ihr bald eine Pumpe bekommt und dann wirst auch du sehen, dass wieder viel mehr möglich ist.

glg Tanja