Hallo zusammen!
Seit ziemlich genau einem Jahr sind wir schon bei den Diabetes-Kids, weil mein Sohn Jakob mit 14 Monaten Diabetes bekommen hat. In den letzten Monaten hat er jetzt öfters Probleme mit der Verdauung gehabt. Immer wieder Durchfall, auch Erbrechen, aber ansonsten keine Anzeichen auf einen Infekt. Schlecht gegessen hat Jakob schon immer, aber plötzlich mochte er gar kein Brot mehr, hat aber ansonsten für ihn normal gegessen, das war schon ungewöhnlich. Als ich das dann vor drei Tagen unserem Arzt gegenüber erwähnte, sagte er, dass das große Blutbild, welches vor zwei Wochen gemacht wurde, Gliadin-Antikörper bei Jakob gezeigt hatte, was ein Hinweis auf Zöliakie wäre. Tja, jetzt warten wir auf einen baldigen Termin für eine Darmspiegelung, um die Diagnose abzusichern. Hat einer von euch Erfahrung mit so etwas? Geht das überhapt bei einem zweijährigen Kind ohne größere Komplikationen? Jakob hat in seinen zwei Lebensjahren schon soviel durchgemacht, und jetzt auch noch so etwas... Es tut mir in der Seele weh, dass er bald kein Überraschungsei mehr essen darf, darüber hat er sich immer so gefreut! Ich kann mir nicht vorstellen, dass es etwas Ähnliches aber glutenfrei gibt. Schokolade sicher, aber eben kein Überraschungsei... Wie soll ich ihm das erklären? Und wieder muss alles neu organisiert werden. Geht das überhaupt mit der Kita? Wie sieht das in Zukunft aus bei Familienfeiern? Die Großeltern haben schon das mit den Kohlenhydraten nicht so richtig verstanden. Wie soll man ihnen erklären, was Gluten ist?
Ein anderes großes Problem ist das Finanzielle. Wir haben schon mal geschaut, was z.B. glutenfreies Brot, Nudeln usw. kosten, und ich war echt schockiert! Ein Versandhaus im Internet verlangt ganze 23 Euro für 5x200g glutenfreie Nudeln und 5 Euro für 250g Brot. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir uns so teures Essen nicht leisten. Weiß einer von euch, ob es irgendwelche Zuschüsse für Diät-Nahrungsmittel gibt? Und wie sieht das mit Pflegegeld aus. Bisher haben wir keines beantragt, weil wir keinen großen finanziellen Mehraufwand durch den Diabetes hatten. Aber das wird jetzt ganz anders aussehen. Hat man mit Diabetes und Zöliakie bessere Chancen mit dem Antrag durchzukommen?
Fragen über Fragen... Ich weiß, die werden nicht alle auf einmal beantwortet werden können, aber es wäre schön, wenn sich wenigstens irgend jemand melden würde, der mir ein klein wenig von seinen Erfahrungen berichten kann.
Wenn man bedenkt, wie gering der Anteil der Bevölkerung ist, der Diabetes Typ I bekommt, wie gering davon der Anteil der Einjährigen Kinder ist, und von denen wieder der Anteil, der obendrein in so jungen Jahren Zöliakie dazu bekommt, frage ich mich, ob Jakob beim Lottospielen genausoviel Glück hätte???
Verzweifelte Grüße
Sam.
Even the stars look brighter tonight. Nothing`s impossible.
