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Aw: mögliche Auswirkungen von zu hohen Werten?





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03 Dez. 2009 21:58 #34100 von
Hallo!
Ich bin Lehrerin eines Diabetes-Kindes. Nun hat sie schon seit einigen Wochen eigentlich immer recht hohe Werte von 250 und mehr. War auch schon bei über 400. Nun meine Frage: Hat das irgendwelche Auswirkungen auf den Körper oder sonst irgendwie?
Bin gespannt auf eure Antworten.
Anna

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Annette
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04 Dez. 2009 08:42 #34118 von Annette
Hallo Anna,

es ist schön, dass sich die Lehrer für ihre Kinder einsetzen.
Hohe Werte machen sich bei jedem Kind unterschiedlich bemerkbar. Ständig hohe Werte sind natürlich nicht gut für die Kinder, allerdings sind dies keine Seltenheit.

Manche Kinder haben schon bei hohen Werten eine starke Konzentrationsschwäche, mein Kind zum Beispiel, trinkt dann alles was ihr in den Weg kommt und fühlt sich schlapp und müde.

Um die sogenannten "Spätfolgen" beim Diabetes zu haben müssten die hohe Werte schon über Monate und Jahre gehen.

Es ist nicht einfach ein Kind genau einzustellen, wir machen das auch gerade durch, da meine Tochter momentan ständig hohe Werte hat. Allerdings fühlt sie sich trotz der hohen Werte noch gut und man merkt es ihren schulischen Leistungen überhaupt nicht an.

Vielleicht konnte ich ein bisschen helfen.

Annette

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Gottwalt
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04 Dez. 2009 09:02 #34120 von Gottwalt
Hallo Anna,

das ist von Kind zu Kind ganz unterschiedlich, und viel ist dabei wohl Gewohnheit.
Unser S... (jetzt 6 Jahre alt und in der 1. Klasse) wird schon bei Werten unter 200mg/dl quengelig und unkonzentriert, allerdings genügt schon die "normale" Aufregung eines Schulmorgens (sogar das Lob der Lehrerin), um ihn ganz schnell entsprechend hochschnellen zu lassen.
Bei anderen Kindern bemerkt man Änderungen erst bei Werten deutlich über 300mg/dl.

Grundsätzlich würde ich, wenn ich parallel zu den relativ hohen Werten Tendenzen zu unkonzentriertem Verhalten etc. bemerke und den Verdacht eines Zusammenhanges habe, die Eltern darauf ansprechen.

Und noch grundsätzlicher: Ich finde es phantastisch, wenn sich Lehrer über diese Dinge Gedanken machen und nachfragen!

Lieben Gruß

Gottwalt

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04 Dez. 2009 17:46 #34137 von
Danke für die Antworten. Bin jetzt etwas beruhigt.
Es ist dann auch nicht schlimm, wenn sie bei einem Wert von z.B. 280 trotzdem ganz normal ihre 4 BE zum Mittag isst? Sie wird Mittags nicht gespritzt.

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Gottwalt
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04 Dez. 2009 18:01 - 04 Dez. 2009 18:01 #34138 von Gottwalt
Mausi700 schrieb:

Danke für die Antworten. Bin jetzt etwas beruhigt.
Es ist dann auch nicht schlimm, wenn sie bei einem Wert von z.B. 280 trotzdem ganz normal ihre 4 BE zum Mittag isst? Sie wird Mittags nicht gespritzt.


Da geht es jetzt schon an grundsätzlichere Fragen, und das ist so ohne weiteres nicht zu beantworten.
Wenn sie mittags nicht gespritzt wird bedeutet dies in aller Regel, daß sie morgens ein Insulin gespritzt bekommt, welches über wenigstens 8, eher 12 Stunden wirkt. Dieses Insulin wird dann zum Zeitpunkt des Mittagessens einen Wirkungshöhepunkt haben, und würde dann nicht gegessen, wäre kurze Zeit später eine Hypoglykämie, also eine Unterzuckerung, die logische Folge.
ABER: Zuhause würde vermutlich bei so einem Wert die BE-Anzahl reduziert, indem z. B. Kohlehydrate gegen nichtkohlehydrathaltige Bestandteile getauscht würden. In welchem Maße dies geschehen würde hängt aber wieder ganz individuell von der Wirkungskurve des Insulins und der Blutzuckerwirksamkeit der Kohlehydrate ab (1 BE erhöht bei unterschiedlichen Diabetikern den Blutzucker ganz unterschiedlich!).

Deine Fragen legen nahe, daß Du Dir grundsätzlich Gedanken über die Therapie machst. Dazu vielleicht soviel: Eigentlich sollten auch Kinder mit Diabetes Typ 1 einen Blutzucker haben, der möglichst nahe den normalen Werten ist. "Möglichst nahe" bedeutet aber, so nahe, wie es halt individuell möglich ist, ohne in schwere Unterzuckerungszustände zu geraten. Denn diese sind zumindest akut gefährlicher als gelegentliche hohe Werte. Sollten die Werte aber regelmäßig so hoch sein (also sagen wir an drei von fünf Tagen in der Woche den ganzen Schulvormittag eher über 200mg/dl als zwischen 80mg/dl und 150mg/dl), dann wäre dies tatsächlich ein Anlaß, die Therapie zu überdenken. Denn dann sind es eben nicht nur gelegentliche, sondern regelmäßige hohe Werte, und diese belasten ganz allgemein den Stoffwechsel und schädigen die kleinen Blutgefäße, was zu den typischen Spätschäden führt (Augen- und Nierenschäden an erster Stelle, absterbende Gliedmaßen, Herzinfarkte, Durchblutungsstörungen allenthalben etc.).

Das grundsätzliche Problem in der Schule ist halt: Sorgt man dafür, daß der Blutzucker in Normnähe ist, so ist allein schon heftiges Toben in der Pause (oder ein leichter Infekt oder ein Schreck) ausreichend, um den Blutzucker ganz rasch in kritische Tiefen abrutschen zu lassen. Wenn nicht sichergestellt ist, daß dann auf jeden Fall jemand in der Nähe ist, der das bemerkt und rechtzeitig interveniert, werden die meisten Ärzte und Eltern eher zu hohe Werte in kauf nehmen als ein ohnmächtiges Kind, das ins Krankenhaus gefahren werden muß.
Im Grundschulalter kann man aus diesen Überlegungen eine Betreuungskraft für den gesamten Schultag entweder als Integrationsleistung des Schulträgers, des Sozialhilfeträgers oder der Krankenkasse erhalten, die das Kind diabetisch betreut und dafür sorgt, daß bei guter Blutzuckereinstellung dennoch keine schweren Unterzuckerungen auftreten. Dies muß jedoch immer im Einzelfall beantragt und durchgefochten werden. Viele Eltern und Schulen scheuen diesen anfänglichen Aufwand, auch, um eine vermeintliche "Sonderstellung" des Kindes zu vermeiden. Auch das muß im Einzelfall abgewogen werden.

Sollten noch weitere Fragen bestehen, freue ich mich über eine direkte E-Mail, hier über mein Profil.

Lieben Gruß

Gottwalt
Letzte Änderung: 04 Dez. 2009 18:01 von Gottwalt.

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04 Dez. 2009 18:18 #34141 von
Hallo Gottwalt,

danke für die schnelle Antwort. Ich kann dir leider keine PM schreiben, daher geht es weiter hier im Forum. Es ist richtig, ich mache mir tatsächlich Gedanken darüber, ob es die richtige Therapie für das Kind ist. Sie wird nur fünf Mal am Tag gemessen (und zwei Mal gespritzt), d.h. bei uns in der Schule gibt es nur eine Messung direkt vor dem Mittagessen (Ganztages-Schule bis 15 Uhr). Ich bin dann oft unsicher wegen den hohen Werten ob das so gut ist. Aber der Artz sagt immer, wir sollen abwarten.

Liebe Grüße Anna

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Gottwalt
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04 Dez. 2009 18:25 - 07 Juli 2019 13:36 #34142 von Gottwalt
Hallo Anna,

die Fragestellungen, die Dich da bewegen, sind einerseits sehr grundsätzlich, andererseits aber nur individuell beantwortbar. In der S3-Leitlinie zur Therapie des kindlichen Diabetes Typ 1 steht so nett, es muß die Therapie gewählt werden, die psyochosozial am verträglichsten ist, denn nur diese wird umgesetzt.
Mit anderen Worten, es hängt erheblich von den Möglichkeiten des Umfeldes ab, wie gut man therapieren kann. Und natürlich hängt es ganz entscheidend davon ab, was der betreuende Arzt tatsächlich dem Umfeld zutraut.

Die hier offensichtlich angewandte konventionelle Therapie (hier im Wiki unter "Diabetes-Therapie" findest Du mehr dazu) ist meist gerade für Kinder ungeeignet, da sie eben nicht ermöglicht, auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes einzugehen. Aber es ist halt eine ärztliche Entscheidung, die Therapieform zu wählen, und es ist die Entscheidung der Eltern, welcher Arzt therapiert.

Maile mir doch mal unter
Diese Nachricht enthält vertrauliche Informationen.
dann schreibe ich mehr, aber das sprengt den Rahmen eines öffentlich einsehbaren Forums.

Herzlichen Gruß

Gottwalt
Letzte Änderung: 07 Juli 2019 13:36 von WebAdmin.

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05 Dez. 2009 15:39 #34146 von
Hallo,

grundsätzlich finde ich es wirklich vorbildlich, dass sich einen Lehrerin hier registriert und informiert.
Dennoch fände ich es besser, mit den Eltern einen Info-Termin zu vereinbaren.
Wenn ich merken würde, dass sich die Lehrerinnen mit "Anderen Leuten" über MEIN Kind und seine Therapie "unterhalten" wäre ich, sagen wir mal milde ausgedrückt, SAUER.

Als unser Sohn noch im Kindergarten war, hatten wir nämlich genau so etwas....
Die Erzieherinnen haben sich mit anderen Eltern usw. über unser Kind und wie wir den Diabetes "behandeln" unterhalten.
NUR
Mit uns niemand offen geredet.

Bitte nicht falsch verstehen, aber ein Außenstehender kann oft nicht nachvollziehen, wie eine Therapie zwischen Eltern und Arzt aussieht.
Wenn ein Kind in die Schule kommt, kann es an der ungewohnten Umgebung oder auch kann das Kind Angst haben, dass es in der Schule versagt und und und.
Es gibt unendlich viele Gründe, die den Blutzucker höher schießen lassen.
Wir haben die Zielwerte für die Schule höher als normal angesetzt, damit eine Unterzuckerung nicht zu schnell eintritt.

Eine gute Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Eltern ist sehr wichtig. Nur so kann man sein Kind guten Gewissens in die Schule schicken.

Noch was:
Wir hätten auch die Möglichkeit gehabt, unseren Sohn in eine Ganztagsschule zu schicken. Verschiedene Gründe haben uns anders entscheiden lassen.
Ein sehr wichtiger Grund war, dass die Betreuung fast den ganzen Tag in "fremden" Händen ist.
Es ist nicht nur Blutzucker messen und essen und Schule.
Es gehören ganz viele wichtige Faktoren dazu um ein Diabetes Kind zu "betreuen".

Ich weiß ja nicht, wie es mit dem Essen ist.
Wird das Frühstück und Mittagessen von den Kindern mitgebracht oder bekommt man das alles in der Schule?

Bitte jetzt nicht als Kriktik verstehen aber wäre es nicht besser mit den Eltern ein ausfühliches Gespräch zu führen?

Lieben Gruß

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05 Dez. 2009 16:04 #34149 von
Hallo DanielsMama,

natürlich, da hast du vollkommen Recht. Ich steh auch in sehr gutem Kontakt zu den Eltern, wir kommunizieren täglich miteinander und tauschen uns über die Werte und das Essen und ihr Wohlbefinden aus. Gar kein Thema. Ich habe natürlich auch schon längst mit den Eltern über die hohen Werte gesprochen, sie sind da aber auch ziemlich unsicher.
Die Anmeldung hier im Forum hab ich mir lange überlegt. Würde nie auf die Idee kommen, mit den anderen Elern aus der Klasse darüber zu reden oder sonst jemanden, der das Kind kennt. Es geht mir ja auch nicht darum, die Therapie zu kritisieren oder so. Ich hab nur erst hier ein paar Beiträge gelesen und festgestellt, dass es auch anders geht und es verschiedene Möglichkeiten gibt. Deshalb wollte ich ganz unverbindlich Meinungen hören von betroffenen Eltern. Die sehen Dinge oft anders als Ärzte.

Liebe Grüße Anna

Übrigens ist es bei uns so, dass die Kinder ihr Frühstück von Zuhause mitbringen und Mittagessen gibts von der Schule. Da schick ich im Vorraus nen Speiseplan nach Hause und die Eltern tragen die richtige Menge ein.

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06 Dez. 2009 20:45 #34166 von
Hallo Anna,

ich finde es sehr vorbildlich, wie du dieser Familie deine Hilfe anbietest.
Ich wollte dir auch nichts unterstellen ;)
Ärzte können zwar einen Therapieplan erstellen.
Aber ein Kind kann man nun mal nicht programmieren.
Vielleicht sollte die Mutter dieses Kindes eine Insulinpumpe beantragen und zwar sofort. Damit hat sie zwar nicht automatisch Traumwerte aber in einer Ganztagesschule wäre vieles "einfacher" zu händeln.
Ich wünsche euch viel Glück und Erfolg für das Mädchen.

Lieben Gruß

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