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I\"Mir graut vor der Therapie-Umstellung bei Kinder

EgonManhold
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12 Sep. 2007 15:18 #19049 von EgonManhold
Ich setz hier mal einen Beitrag aus der aerztezeitung.de rein.

Michael, wenn es dir zu heiß ist, den von der aerztezeitung.de kopierten Beitrag stehen zu lassen, nimm ihn wieder raus. Ich habe ihn auch auf meine HP veröffentlicht. Zusammen mit einem Bericht der DDG zu dem Thema.

Gruß, Egon M

Ärzte Zeitung, 12.09.2007

"Mir graut vor der Therapie-Umstellung bei Kindern"

Diabetologe Thomas Danne hofft im Streit um die Nutzenbewertung von kurzwirksamen Analoga bei Typ 1-Diabetikern auf ein Umdenken beim GBA

MAINZ (fst). Kurz vor der für diesen Donnerstag angesetzten Anhörung des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) zur Nutzenbewertung von kurzwirksamen Insulinanaloga für Patienten mit Diabetes Typ 1 haben Ärzte vor den Folgen gewarnt, falls künftig die Analoga nicht mehr von den Kassen gezahlt würden.
Zwei Jungen bei der Blutzuckerkontrolle: Ärzte fürchten Probleme, falls ihre Insulintherapie geändert werden muss. Foto: LifeScan

Das derzeit laufende Verfahren der Nutzenbewertung für die Wirkstoffe Insulinaspart, Insulinglulisin und Insulinlispro müsse neu aufgerollt werden, forderte Dr. Willi Schnorpfeil von Novo Nordisk bei einer Veranstaltung in Mainz. Der Arzneimittel-Hersteller plädiert dafür, die kurzwirksamen Analoga einer Kosten-Nutzen-Bewertung zu unterziehen. Dann, heißt es dort, werde sich ihr Zusatznutzen im Vergleich zu Humaninsulin bestätigen.
GBA-Beschluss sieht nur sehr eng gefasste Ausnahmen vor

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hatte am 19. Juli einen Beschlussvorschlag zur Änderung der Arzneimittel-Richtlinie vorgelegt, der noch nicht rechtswirksam ist. Danach dürften Ärzte künftig die drei Wirkstoffe solange nicht mehr zu Lasten der gesetzlichen Kassen verordnen, wie sie mit Mehrkosten im Vergleich zu Humaninsulin verbunden sind. Für die Behandlung der Typ-1-Diabetiker sei "Humaninsulin ebenso zweckmäßig, aber kostengünstiger". Eine Behauptung, die unter Ärzten hoch umstritten ist.

Ausnahmen soll es nur geben für Patienten, die gegen Humaninsulin allergisch sind und falls trotz einer intensivierten Therapie eine "stabile adäquate Stoffwechsellage mit Humaninsulin nicht erreichbar ist". Der GBA stützt sich bei seiner vorläufigen Entscheidung auf eine Expertise des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Nach dessen Meinung gibt es "derzeit keine Belege für eine Überlegenheit kurzwirksamer Insulinanaloga gegenüber Humaninsulin bei der Behandlung von erwachsenen Patienten" mit Diabetes Typ 1. Bei Kindern und Jugendlichen sei "der Nutzen mangels Daten unklar".

Harsche Kritik am Fazit von GBA und IQWiG übte in Mainz Professor Thomas Danne, Diabetologe und Chefarzt am Kinderkrankenhaus Auf der Bult in Hannover. Der "Beschlussentwurf des IQWiG entbehrt einer wissenschaftlichen Grundlage", sagte Danne. Er erinnerte daran, dass in Deutschland 12 000 der 25 000 an Diabetes erkrankten Kindern mit kurzwirksamen Analoga behandelt werden. 2000 bis 3000 Kinder erhielten dabei eine Insulinpumpentherapie. "Mir graut es, wenn die Kinder umgestellt werden müssten", sagte Danne. Einer der Vorteile von kurzwirksamen Analoga sei, dass auch bei einer häufig ungeplanten Nahrungsaufnahme die Injektion nach der Mahlzeit möglich sei.

Der Diabetologe verwies darauf, dass schon bisher Typ 1 und 2-Patienten in Deutschland im internationalen Vergleich überdurchschnittlich häufig mit Humaninsulin und selten mit kurzwirksamen Analoga behandelt würden. Danne hat eine wachsende Verunsicherung der Patienten beobachtet, seit der Vorbericht des IQWiG im vergangenen Jahr publiziert wurde. Die Patienten seien "die eigentlichen Verlierer" der Diskussion um kurzwirksame Analoga.

Novo Nordisk hält nicht nur das Ergebnis der Nutzenbewertung für falsch, sondern rügt auch den Ablauf des Bewertungsverfahrens. Das IQWiG hatte seine Bewertung am 30. März dem GBA zugestellt - wenige Stunden, bevor das Wettbewerbsstärkungsgesetz (WSG) in Kraft getreten ist. Denn die Gesundheitsreform fordert, dass Bewertungen nach "internationalen Standards der evidenzbasierten Medizin und der Gesundheitsökonomie" vorgenommen werden müssen und dabei auch die "Verbesserung der Lebensqualität" der Patienten berücksichtigt wird - gesetzliche Vorgaben, die nach altem Recht für das IQWiG nicht galten.
Patientenverbände sind nicht mehr zur Anhörung geladen

Hersteller und Patientenverbände hoffen nun auf die beim GBA für morgen angesetzte letzte Anhörung über den Beschlussvorschlag und den IQWiG-Bericht. Eingeladen sind allerdings nur Hersteller und Pharmaverbände, bestätigt der GBA auf Anfrage der "Ärzte Zeitung", nicht aber Patientenvertreter. Ein Verfahrensdeal, den der Bundesausschuss mit dem Bundesgesundheitsministerium getroffen hat, macht es möglich, dass Patientengruppen und ärztliche Fachgesellschaften nicht mehr angehört werden müssen.


STICHWORT
Rechtsstellung des IQWiG


Das IQWiG ist nach Aussage des Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA), Dr. Rainer Hess, ein "fachlich unabhängiges wissenschaftliches Institut". Gegründet wurde es als eine private Stiftung. Den Stiftungsvorstand des Instituts bilden Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums und des GBA, also von Kassen, KBV und Krankenhausgesellschaft. Im Stiftungsvorstand reproduziert sich mithin das Stimmenverhältnis, das auch den GBA prägt.

Die Leitungspositionen im IQWiG müssen im Einvernehmen mit dem Ministerium erfolgen. Finanziert wird das Institut aus Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung.

Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
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Annette
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12 Sep. 2007 18:37 #19054 von Annette
Hallo Egon,

nicht nur Diabetologe Thomas Danne auch mir graut es vor einer Therapie-Umstellung. Wir wollen hoffen, dass die da oben endlich mal an unsere Kids denken und nicht immer nur den wirtschaftlichen Nutzen sehen.

Ich will nicht hoffen, dass ich meine frisch eingeschule Pauline für längere Zeit wieder wegen einer Umstellung aus der Schule nehmen muß.

Wenn es doch dazu kommen sollte, hoffe ich, dass die Krankenkassen und Pharmakonzerne diesesmal schneller sind bei ihren Rabattverträgen.

Annette

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12 Sep. 2007 19:23 #19055 von
Hallo!
Das ist das, was ich wohl von der Bekannten von uns gehört habe ( Diabetesassistentin ).

ICH kann das einfach nicht verstehen, warum das immer wieder diskutiert wird. Wenn diese Insuline die Lebensqualität verbessern,warum müssen sie dann immer wieder in Frage gestellt werden....man operiert doch auch nicht nach alten Methoden, wenn es neuere und bessere gibt??!!
da könnte ich mich soo aufregen!! Sollen die doch mal damit leben, damit sie sehen wie das ist!!!

Grimmige Grüße ;)
Maria

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EgonManhold
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13 Sep. 2007 17:02 #19080 von EgonManhold
Hallo Maria,

die Kassen zahlen -politisch gewollt- das medizinisch notwendige und nicht etwas für eine bessere Lebensqualität. DAS ist leider Fakt!

Ein (der) leitende Mensch einer großen deutschen Ersatzkrankenkasse hat einmal bei einer Veranstaltung meines Berufsverbandes gesagt: "Mich interessieren die Kosten JETZT (also die in diesem Jahr) - und nicht die in 10 Jahren."
Damals ging es darum, die Kosten für die Schulung von Typ 2 - Diabetikern als Kassenleistung zu übernehmen.
Er gab zu, dass auch er der Meinung war, dass Schulung auf Dauer viel Geld sparen kann, aber ... (s.o.). JETZT kostet Schulung Geld - und das versaut die Jahresbilanz!
Gut, das hat sich inzwischen geändert, auch die Kosten der Schulung von Typ 2 - Diabetikern werden inzwischen von den Kassen übernommen. Aber es war ein harter Kampf.

Gruß, Egon M.

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13 Sep. 2007 19:16 #19085 von
Hallo Egon!
Das ist eben ein Politikum! Ich finde es nur so wahnsinnig traurig und schade, dass es so laufen muss.

Unsere Tochter hat ja nun die Pumpe bekommen, hatte vorher Lantus und Novorapid, aber ein Junge, den wir im Krankenhaus kennengelernt haben, ist jetzt nach 12 Jahren (er ist fast 16) DM immer noch auf Protaphan und Actrapid eingestellt. Ist das da echt so ein großer Unterschied zwischen privat und gesetzlich versichert. Bis jetzt haben wir da noch nie einen großen Unterschied gemerkt...aber jetzt bei der Pumpe eben total!

Wenn man da nur was ändern könnte!!

LG Maria

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petra100
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14 Sep. 2007 00:16 #19090 von petra100
Hallo Maria,
nur mal zur Info. Es ist nicht alles besser,wenn man privat versichert ist. Ich habe gerade eine größere Streiterei mit meiner vor dem DM meiner Tochter sehr großzügigen Privatversicherung hinter mir. Sie waren der Meinung meine Mitunterbringung nach der Erstdiagnose in der Kinderklinik sei "medizinisch nicht notwendig gewesen".Klar, ich war zum Spaß da und wollte einfach nur mal zwölf Tage nicht kochen müssen. :sick: Zur Info, Franziska war gerade drei geworden.
Mittlerweile haben sie gezahlt.
Kuren gibt es für uns auch nicht, Mutter und Kind schon gar nicht.
Bin gespannt, was passiert, wenn wir mal auf Pumpe umsteigen wollen.
Viele Grüße
Petra

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14 Sep. 2007 09:30 #19094 von
Mit 3 alleine im Krankenhaus und dann auch noch bei der Diagnose...die sind ja echt verrückt!!!:angry:

LG Maria

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Lili
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14 Sep. 2007 09:39 #19095 von Lili
Hallo Petra,

also die meisten KH betreuen Kinder unter 10J gar nicht, wenn nicht ein Elternteil mituntergebracht ist. Ist ja auch klar. Kleinere Kinder brauchen mehr Betreuung und das kann die Stammbesetzung an Schwestern gar nicht leisten. Und außerdem ist es für die Psyche der Kinder besser.

LG Lili

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EgonManhold
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14 Sep. 2007 13:05 #19100 von EgonManhold
"Er ist immer noch auf Protaphan und Actrapid eingestellt"

Wenn er damit eine gute Einstellung hat und insgesamt gut mit klar kommt - warum nicht?
Nicht immer ist das neueste Medikament für jeden auch das beste Medikament.

Gruß, Egon M.

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14 Sep. 2007 18:33 #19105 von
Na ja, er möchte aber eine flexiblere Einstellung, ausschlafen können und die Werte sind nicht soo toll! das ist es ja...;)

LG Maria

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