Nicht nur Kinder bekommen DM1

Hallo,
ich lese hier manchmal, dass betroffene Eltern um Rat suchen und als Vorgeschichte schreiben, dass einer der Grosseltern auch Diabetes hat. Oft wird dann geantwortet, dass dies wohl eher ein Typ 2 sei und der Diabetes des Kindes damit nichts zu tun hat. Dies ist aber nicht immer richtig. Viele Grossmütter (-väter) haben auch im Kinder- bzw. Teenageralter Diabetes bekommen und damit sehr wohl einen Typ 1. Bei uns im Ort hat eine Frau mit 37!!! Jahren einen Typ 1er bekommen.
Ich finde es auch für Erwachsene nicht so toll, wenn man pauschal sagt:"Der ist alt, also hat er ´nen Typ 2er, mit dem viele Leute Übergewicht und mangelnde Disziplin verbinden.
Herzliche Grüsse
Silke

danke silke,

ist mir auch schon öfter aufgefallen.
aber meistens ist es leider so das neudiagnostizierte oder verwandte etc auch bei den kinder von einem typ2 ausgehen bzw nur den "diabetes" als überbegriff kennen.
so wie der "diabetes" einfach überall gepuscht wird durch medien etc.

wann liest man etwas über die verschiedenen arten des diabetes?
sehr selten.
kaum einer weiß wieviele verschiedene diabetes typen es gibt.

ich höre ständig, also dann müsst ihr diät halten usw.


ich denke es ist auch die tatsache das es einfach viel mehr typ2 diabetiker gibt als uns typ1 diabetiker.


glg tanja

Hallo Silke!

Irgendwo hast du sicher Recht.
Mein Mann ist auch erst mit 43 Jahren an DM1 erkrankt und wir hatten damals sehr viel Mühe unserem Umfeld den Unterschied zu DM2 zu erklären. Dass Typ1 so spät ausbricht ist sicher nicht der Regelfall. Bei unserer Tochter hat er leider nicht so lange gewartet…
Allerdings:
Real gesehen gibt es sehr viel mehr Typ2-Diabetiker – bei Erwachsenen und inzwischen ja leider auch bei Kindern.
…und ganz ehrlich, wenn ich von einem älteren Menschen höre, dass er Diabetes hat, gehe auch ich – wenn keine zusätzliche Information erfolgt – erstmal von Typ 2 aus...

LG, Christine

hallo ,das gleiche proböem hatte ich mit meiner guten bekannten ,da hies es immer typ2 und hat tablettenbekommen.das kam mir aber komisch vor und ich habe mehrmals nachgefragt was für ein typ sie ist ,denn ihre anzeichen(gewichtsabnahme- mattigkeit-algemeinzustand sehr schlecht ...)haben eindeutig auf typ1 hingewisen.tja nun hat sich wirklich rausgestellt,das sie typ1 hat nach ca 1/2 jar falscher behandlung.was ich nicht verstehe ,sie ist dünn ,und die gewichtsabnahme ,alles hat auf typ 1 hingewiesen....manchmal wird einfach zu schnell auf grund des alters 37 gleich gesagt ach ja typ2.
was mich auch ärger ist das sie ambulant eingestellt wird und das nach meiner erfahrung echt schlecht ,sie weiss nicht mal das sie ke und insulin ausrechnen muss ,sie spritzt pauschal 2 einheiten novorapid und dann ist sie abendbrot......!!!!!!noch klappts ,da hat sie dummglück weil sie in der remi ist ,aber ich habe so meine bedenken....mir stäuben sich echt manchmal die haare wie ihr wissensstand ist ,sie fragt auch viel bei mir nach. wollt ich euch nur mal erzälen,mal sehen was ihr davon haltet.
Lg natascha

Hallo Natascha,
leider ist das sehr oft so. Die meisten Leute werden von ihrem Hausarzt weiterbehandelt, die oft nicht viel Ahnung von einstellen oder KE haben. Geht Deine Bekannte denn zu einem Diabetologen? Das kann ich nur jedem empfehlen. Meine Mutter hat seit sie 11 ist DM1 und war superschlecht eingestellt bei Ihrem Hausarzt. Dann ging sie mal zu einer Diabetologin und ist seither immer dort. Sie hat jetzt einen HbA1c von 6,3. Das Härteste was ich erlebt habe: meine Kinderärztin fragte mich, wieviel Gummibärchen eine BE seien. Sie hätte sich mit der Arzthelferin eines Diabetologen unterhalten und diese gefragt und die sagte zwei! Stück seien eine BE!
Da sieht man mal, wieviel Ahnung und wieviel Interesse an Weiterbildung besteht. Ich finde es auch schade, dass so wenig Leute den Unterschied kennen. Viele sagen auch zu mir, ob das nicht in der Pubertät wieder weggeht und sind ganz erstaunt, wenn ich das verneine! Oder seit wir die Pumpe haben, fragen manche bescheuerten Leute auch: Ja, muss er das jetzt immer tragen, für sein ganzes Leben? Da fehlen mir manchmal die Worte. Erwachsene Typ 1er können sich wenigstens selbst erklären, aber unsere Kinder häufig noch nicht!
Ich wünsche Euren Männern, Frauen, Bekannten,... solche Ärzte, die sich auskennen und solche Freunde, die keinen solchen Mist an sie ranreden!
Ganz liebe Grüsse
Silke

Meine Schwiegermutter wurde auch jahrelang als Typ 2 behandelt. Irgendwann meinte die Diabetesärztin die Diagnose ihrer Vorgängerin überprüfen zu müssen und siehe da: Typ 1. Aber die Ärztin wurde selbst erst nach über einem Jahr mißtrauisch, weil sich die Unterzuckerungen häuften und die Schwiegermutter extrem absackte. Bei Typ 2 hätte das so nicht vorkommen dürfen, war ihr Kommentar.
Seitdem sehe ich es gelassener wenn mein Hausarzt nicht jede Facharztdiagnose kommentarlos übernimmt sondern ggf. selbst nachprüft. Wie man sieht, macht das Sinn.
Marlene

Meine Großtante (stark übergewichtig und schon recht alt,als ich geboren wurde) lief in der Familie auch imer als "Typ 2" - erst durch die Gesrpäche mit Meryems Diabetologen kommt mir immer mehr der Verdacht, dass sie doch eher Typ 1 gewesen sein muss, da sie oft Ketoazidosen hatte - den Geruch, wenn ich ihr einen Kuss geben sollte, habe ich bis heut nicht vergessen! :sick: Lt. unserem Doc Ketoazidosen mit Acetongeruch bei Typ 2 relativ selten! Daher der Verdacht.