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Blogbeitrag von Anna (17J): Der Diabetes soll nicht dich beherrschen-sondern du ihn

Delphin99



Neuling
Neuling

Beiträge: 1

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Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 1999
Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
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27 Okt. 2016 22:29 #102870 von Delphin99

Ich – mit meinem Diabetes Typ 1:

Ich lebe mit meinem Diabetes seit 6 Jahren. Ich kann mich heute noch genau daran erinnern, wie es mir mein Hausarzt diagnostiziert hat. Zwei Jahre lief alles gut mit meiner Krankheit. Ich war in der Zeit einmal im Krankenhaus zu Einstellung, obwohl die Ersteinstellung ambulant gelaufen ist.

Damals habe ich eine Insulinpumpe getragen. Habe alles gut hin bekommen, bis ich in die Pubertät gekommen bin. Meine Blutzuckerwerte schwankten hoch, runter und wieder hoch und runter.

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DiabeTigger2008
Mitglied


Junior Schreiber
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Beiträge: 15

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21 Nov. 2016 17:47 #103214 von DiabeTigger2008
Liebe Anna,
noch keine Antwort? Komisch...
Ich habe noch nicht so viel Erfahrung mit dem Diabetes, mein Kind hat erst seit gut 7 Monaten (kurz nach seinem 8.Geburtstag diagnostiziert, sehr dramatisch, mit Rettungswagen und 3 Nächte Intensivstation) sozusagen offiziell Diabetes und ist noch voll in Remission.
Aber ich finde diesen Beitrag hier sehr bewegend. Oder wie kann man das besser ausdrücken? Ich meine, wie lebendig, offen und ehrlich und so authentisch sich das liest. Für wirkt es so als würdest du langsam aus der Pubertät auftauchen, leider (noch?) mit unerklärlichen Zuckerschwankungen, ABER mit einer neu gewonnenen Verantwortung für deinen Körper. Ich kann deinen Frust über diese Krankheit gut verstehen, das ist wirklich ÄTZEND. :angry: Ich habe auch keinerlei Lust auf diese Krankheit (auch wenn sie nicht "mir", sondern meinem Sohn "gehört"). Andererseits hast du nur diesen einen Körper, wenn du weiter leben willst, am besten auch noch mit guter Qualität, musst du diese Verantwortung übernehmen, und es klingt sehr danach, dass du das jetzt tust. Herzlichen Glückwunsch, ich finde das eine super Entscheidung! Und toll, dass du da so wohl tuende Kontakte bekommen hast! Ich hoffe, dass dein Auslandsaufenthalt gut geklappt hat (du hast nicht geschrieben, welche Art von "Ausland").
Ich wünsche dir alles Gute und würde mich sehr freuen, von dir zu hören (lesen).
In diesem Forum sind auch etliche Eltern unterwegs, die ebenfalls mit den besonderen Tücken von DM1+Pubertät kämpfen. (Bei mir ist das noch ein Bisschen fern, aber es beschäftigt mich schon). Vielleicht kannst du, wenn du noch etwas mehr Abstand von diesen turbulenten Zeiten gewonnen haben wirst, auch anderen wertvolle Tipps geben. Z.B. was du darüber denkst, was dir am Meisten geholfen hätte, achtsam mit dem Diabetes zu leben statt den leider zwecklosen und gefährlichen Versuch zu machen, ihm davon zu rennen. Oder was dir am meisten geholfen HAT (das scheint ja aus deinem Beitrag raus, aber eigentlich war es ja reichlich spät für dich).
Alles Liebe, gute Freunde, hilfreichen Erfahrungsaustausch und viel Kraft und Freude wünsche ich (euch allen)
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marielaurin
Benutzer


Moderator
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Beiträge: 933

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Geburtsjahr: 1999
Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
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22 Nov. 2016 08:35 #103218 von marielaurin
Hallo Anna,
habe deinen Eintrag erst gerade gesehen und gedacht, der könnte bis auf einige Kleinigkeiten exakt so von meiner Tochter stammen, die nächste Woche 17 wird.

HbA1c von 15,8, dann der beste 6,3, dann jahrelang um 8,5, jetzt aktuell 9,9. Empfehlung ist stationäre Aufnahme. Aber weißt du, was sie da machen ist drei Mal am Tag eine Essensportion für eine 3jährige und die totale Kontrolle. Das ist so realitätsfremd, da kann mir keiner sagen, dass das irgendwas bringt außer Ferien opfern oder Schule verpassen. Wir haben uns dagegen entschieden.

Ihr habt so vielen um die Ohren, wenn ich sehe, was mein Kind für einen Stundenplan hat plus Fahrtzeit, dann hat sie locker eine 60-Stunden-Woche, da ist Vorbereiten oder Hausaufgaben, Facharbeiten, eventuelles Üben für Klausuren und aktuell Fahrschule für zwei Führerscheine noch nicht drin. Und dann kommt noch der Diabetes obendrauf, um den ihr euch auch noch perfekt kümmern sollt. Wer kann sowas leisten?

Ich habe größten Respekt vor euch, ihr seid schon voll selbst verantwortlich für euren Körper, das sind alles Sachen um die wir uns früher in unserer Jugend keine Gedanken machen mussten. Mit viel Pech kommt noch G8 obendrauf, das ist dann eine Kombination, bei der irgendwas zum Scheitern verurteilt ist. Bei meiner Tochter scheitert der Diabetes - noch. Sie kümmert sich, aber nicht genug für die Ärzte, sie hat den Libre, der ihr eigentlich sehr hilft, aber trotzdem ist sie so mit Schule, Fahrschule und sich selbst beschäftigt, dass sie ihren Diabetes immer wieder einfach vergisst - oder stundenweise verdrängt.

Tja, was ist nun besser? Den Diabetes vergessen und nicht so verbissen auf perfekte Werte aus sein und einfach ganz normal sein wie man ist wenn man 17 ist oder perfekte Werte anstreben, glückliche Ärzte sehen, aber selbst auf der Strecke bleiben? Wenn man das alles vereinbaren könnte, käme mir das komisch vor :laugh: , wäre aber vermutlich total toll.

Ich glaube, dass ihr alle euren Weg gehen werdet, ihr werdet euch alle mit eurem Diabetes zurechtfinden, die einen schneller und einfacher, die anderen länger und komplizierter mit allen Höhen und Tiefen und in ein paar Jahren werden wir zurückschauen und uns fragen, warum wir uns so viele Sorgen gemacht haben, weil dann alles in Ordnung ist. Ich hoffe sehr, dass das bei uns allen so wird. Und dann werde ich mich vermutlich ärgern, dass mir dieser Diabetes so viele schlaflose Nächte, so viele Diskussionen mit meinem Kind, so viele Tränen, so viele Beschützinstinktmomente und die dazugehörigen Diskussionen bei den Ärzten, so viele Sorgen bereitet hat. Aber ich werde mich freuen, dass so glaube ich, der Diabetes auch dazu geführt hat, dass meine Tochter und ich so ein tolles Verhältnis haben, das ist nämlich bei anderen in ihrem Alter nicht so. Und das ist mir gerade viel viel wichtiger als ein toller HbA1c!

Alles Liebe!

Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid

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