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Eltern bemerken Typ-1-Diabetes bei Kindern häufig nicht

Vielfach wird erst eine schwere Erkrankung diagnostiziert

London (pte008/16.11.2012/10:00) - Rund 90 Prozent der Eltern kennen die vier Hauptsymptome von Typ-1-Diabetes bei Kindern nicht. Zu diesem Ergebnis ist eine Umfrage von Diabetes UK (http://www.diabetes.org.uk) gekommen. Die Ergebnisse der Befragung von 1.170 Eltern legen nahe, dass viele Fälle unerkannt bleiben bis es zu einer schweren Erkrankung kommt. Laut Barbara Young, der Vorsitzenden von Diabetes UK, wird in Großbritannien bei rund 2.000 Patienten vor dem 18. Lebensjahr die Diagnose Diabetes gestellt. Die Hauptsymptome sind Müdigkeit, häufiger Toilettenbesuch, starker Durst und Gewichtsverlust. Laut BBC leiden allein in Großbritannien rund 3,7 Millionen Menschen an Diabetes. Rund zehn Prozent haben Typ-1-Diabetes.

Zwei wichtige Symptome weitgehend unbekannt

Die meisten der Befragten wussten, dass Durst und Müdigkeit Warnzeichen sind. Nur 38 Prozent war aber auch bekannt, dass häufiges Wasserlassen ein Hinweis auf Typ-1-Diabetes ist. Ein mit 28 Prozent noch geringerer Prozentsatz brachte einen Gewichtsverlust mit Diabetes in Zusammenhang. Laut Diabetes UK ist das ein Grund dafür, warum bei einem Viertel der Kinder Typ-1-Diabetes erst dann diagnostiziert wird, wenn sie schwer an diabetischer Ketoazidose erkrankt sind. Bei dieser lebensbedrohlichen Erkrankung ist eine sofortige Einweisung ins Krankenhaus erforderlich.

Auf Symptome muss sofort reagiert werden

Diese Krankheit tritt auf, wenn der Körper Glukose aufgrund eines Insulinmangels nicht mehr abbauen kann und statt dessen beginnt, Fett abzubauen. Dabei kommt es zu einer Ansammlung von Ketonen. Diese Erkrankung kann zum Koma oder sogar zum Tod führen. Diabetes UK startet derzeit eine Kampagne, die das Bewusstsein bei Eltern und Personen, die mit Kindern arbeiten, fördern soll. Laut Young sind die Symptome für Typ-1-Diabetes so offensichtlich und ausgeprägt, dass keinen Grund gibt, warum nicht bei jedem betroffenen Kind sofort eine entsprechende Diagnose gestellt wird. "Alle Betroffenen müssen diese Symptome kennen. Wir müssen das Bewusstsein dafür stärken, dass bei einem Kind, das auch nur eines dieser Symptome aufweist, sofort entsprechende Tests durchgeführt werden müssen."

Typ-1-Diabetes tritt meist vor dem 40. Lebensjahr auf, normalerweise bereits in der Kindheit. Sie wird durch tägliche Verabreichung von Insulin, eine gesunde Ernährung und regelmäßigen Sport behandelt. Typ-2-Diabetes entsteht, wenn der Körper noch Insulin bilden kann. Entweder ist diese Menge nicht ausreichend oder das Insulin arbeitet nicht entsprechend.

Quelle: Pressetext.de vom 16.11.2012

 

Expertenrat, Symptome, Anzeichen, Diagnose

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Diskutiert diesen Artikel im Forum (29 Antworten).
antwortete auf das Thema:
28 Apr. 2015 10:26
Hallo! Auch ich bin am Ende selbst auf die Vermutung DM gekommen, dank Internet und den Resten meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin. Ende 2013 fiel mir bei meiner Tochter auf, das sie immer dünner wurde, trotz guten Appetits. Der Besuch beim Arzt brachte noch keine Erkenntnisse, er meinte sie hätte einen Wachstumsschub und ist ja in der Pubertät. Ein paar Wochen später fiel mir das ständige Trinken auf und da machte es Klick, ich bin sofort in die Apotheke und die Teststreifen bestätigten meine Vermutung. Dann sind wir noch den selben Tag mit den Teststreifen ins Krankenhaus und das wurde auch höchste Zeit. Natürlich habe ich am Anfang auch gedacht, hätte ich früher drauf kommen können, aber mittlerweile bin ich nur noch froh, das wir ohne Intensivstation ausgekommen sind und jetzt die meiste Zeit alles gut im Griff haben. Ich finde trotzdem, das bei Kinder- oder Hausärzten viel eher bei solchen Symptomen mal der BZ gemessen werden sollte. Lieber ein kleiner Pieks als Intensivstation !!
emmama antwortete auf das Thema:
24 Apr. 2015 08:01
Guten Morgen! Auch wenn sich das jetzt so anhört, so soll es keine Rechtfertigung im klassischen Sinn sein, aber eine Erläuterung, was ich gemeint habe.
Ich habe kein schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle weil ich den Diabetes nicht sofort erkannt habe, sondern ich ärgere mich über mich selber, weil ich ja auch echt schlechte ( vielleicht sogar bösartige :whistle:) Gedanken wegen Emmas Verhalten ( Pinkelei (die gewöhnt sich nen Spleen an), die Müdigkeit (ist ja klar, wenn man abends immer noch CD hört und nachts dauernd zum pinkeln aufsteht) , Bauchschmerzen (logisch, wenn man solche Berge futtert) hatte.
Das ist eher so der Ärger über einen selber, dass man das nicht so hingenommen oder aber abklären lassen hat, sondern sich über sein Kind geärgert hat. Und man die richtigen Schlüsse ja auch nicht ziehen wollte ( weil ich für mich ja alle Symptome erkannt hatte, mich sogar mit meiner Mutter über einen möglichen Diabetes mellitus unterhalten habe und das dann ausgeschlossen habe, weil ich das nicht wahr haben wollte).
Aber wie gesagt ein schlechtes Gewissen, habe ich nicht!
Und so wie Petra Anna das gesagt hat, da kann ich mich Wenke nur anschließen! :)
Noam antwortete auf das Thema:
24 Apr. 2015 00:49
man darf sich als Eltern keine Vorwürfe machen, denn es gibt mehr als einen Arzt in meinem Bekanntenkreis, der den Diabetes nicht auf Anhieb erkannt haben...
liebe Grüsse
Rahel
Wenke antwortete auf das Thema:
23 Apr. 2015 14:56

Petra Anna schrieb: Und für all die lieben Mütter und Väter die sich hier und jetzt mit dem Krankheitsbild beschäftigen und alles daran setzen es jetzt best möglichst im Griff zu behalten, brauchen KEIN SCHLECHTES GEWISSEN ZU HABEN, das sie es zu spät erkannt hätten. Bitte.....Diesen Schuh muss sich niemand anziehen.


Danke, das hast du schön gesagt.
Noam antwortete auf das Thema:
23 Apr. 2015 14:23
wir haben den Diabetes selber bemerkt.
Nachdem mein Sohn 2 Wochen lang sehr viel getrunken hat, rief mein Mann den Arzt an.
Da die Arzthelferin am Telefon die Symptome nicht ernst nahm und die Weihnachtsferien vor der Tür standen, wimmelte sie uns ab und gab uns einen Termin in 2 Wochen.
Da es mit dem Trinken und Einnässen immer schlimmer wurde, ging ich halt googlen und kam immer wieder auf Diabetes.
Wir wollten dann nach den Festtagen eine Apotheke besuchen, wo wir den BZ messen lassen wollten, auch da wurden wir abgewimmelt.
Eine Bekannte hatte aber ein BZ Gerät, das wir dann benutzen durften, und als raus kam, dass der BZ über 33mmol war, gingen wir dann selber in die Kinderklinik.
Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich die ganzen 2 Wochen abgewartet hätte...
liebe Grüsse
Rahel