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Veröffentlicht in ProAnalogon.

Unterzuckerungsrisiko bei Diabetes Typ 1 ausgeblendet - IQWiG bestreitet Vorteile lang wirksamer Insulinanaloga

Mainz, 22.04.2010. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat in seinem kürzlich veröffentlichten Abschlussbericht zu lang wirksamen Analoginsulinen einen Zusatznutzen dieser Medikamente gegenüber Humaninsulin bei der Behandlung des Diabetes Typ 1 bestritten. Zu dieser umstrittenen Einschätzung kam es, obwohl dem Institut mehrere Studien vorlagen, in denen Insulindetemir bei schweren und damit potentiell lebensbedrohlichen Unterzuckerungen („Hypoglykämien“) dem lang wirksamen Humaninsulin (NPH-Insulin) deutlich überlegen war.

 

Auch weitere Vorteile ließ das IQWiG nicht gelten. So war die Behandlungszufriedenheit deutlich höher unter dem Analoginsulin als unter anderen lang wirksamen Insulinen. Ebenfalls deutlich unterschiedlich war die Entwicklung des Körpergewichts. Während die Behandelten bei anderen lang wirksamen Insulinen deutlich an Gewicht zunahmen, fiel die Gewichtszunahme unter Insulindetemir deutlich geringer aus.  Zwar gestand das IQWiG diesen Vorteil ein, hielt ihn aber für nicht wichtig.

„Diese Bewertung ist sehr enttäuschend“, sagt Jörn Oldigs, Geschäftsführer von Novo Nordisk in Deutschland. „Denn wir können die Vorteile mit wissenschaftlichen Studien belegen. Und trotzdem werden sie vom IQWiG ignoriert.“

Sollte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in seiner Entscheidung der Einschätzung des IQWiG folgen und die lang wirksamen Analoginsuline aus der Erstattungsfähigkeit der gesetzlichen Krankenkassen herausnehmen, hätte das schwerwiegende Folgen für die Menschen mit Diabetes. Denn sie müssten dann auf Humaninsulin umgestellt werden – mit allen Konsequenzen und Risiken.

Über Typ 1 Diabetes
Der Diabetes Typ 1 tritt meist schon im Kindes- oder Jugendalter auf. Da bei den Betroffenen die Zellen der Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produzieren, sind sie lebenslang auf die Gabe von Insulin angewiesen, um ihren Blutzuckerspiegel zu steuern. Eine gefürchtete Komplikation der Behandlung ist die schwere Unterzuckerung, die sogar lebensbedrohlich sein kann. Anders als der viel häufigere Diabetes Typ 2, der sich durch den Lebensstil beeinflussen lässt, tritt der Typ 1 spontan und schicksalhaft auf und kann nicht vermieden werden.

Über Novo Nordisk:
Novo Nordisk ist ein international tätiges und forschendes Unternehmen der Gesundheitsbranche mit einer weltweit führenden Position in der Diabetesversorgung. Daneben hält Novo Nordisk führende Stellungen in den Bereichen Blutgerinnung (Hämostase), Wachstumshormon- und Hormonersatztherapie. Dem ganzheitlichen Anspruch „Changing Diabetes® - Diabetes verändern“ entsprechend werden alle Produkte und Aktivitäten in größtmöglicher Verantwortung für Patienten, Ärzte und Gesellschaft konzipiert. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dänemark beschäftigt weltweit mehr als 29.300 Mitarbeiter in 76 Ländern, davon rund 600 am deutschen Standort in Mainz. Seine Produkte werden in 179 Ländern vertrieben. Als Aktiengesellschaft ist Novo Nordisk an den Börsen von Kopenhagen und New York gelistet.

Pressekontakt:
Dr. med. Franz Jürgen Schell • Manager Public Affairs
Novo Nordisk Pharma GmbH • Brucknerstraße 1 • 55127 Mainz
Telefon: 0 61 31/903 13 98 • E-Mail: fjs@novonordisk.com

Quelle: Pressemitteilung von Novo Nordisk Pharma GmbH vom 23.4.2010

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