Als ich sieben Jahre alt war, wurde der Diabetes kurz nach meiner Einschulung beim mir diagnostiziert. Eine Kindheit und Jugend ohne Diabetes kennen ich also gar nicht so richtig, wobei ich auch nie das Gefühl hatte, dass meine Kindheit und Jugend anders waren als bei anderen, denn ich habe mir immer gesagt: „Du kannst alles machen, nur solltest du deinen Diabetes dabei nicht aus dem Auge verlieren.“ Schon kurz nach der Diagnose habe ich mein Leben mit dem Diabetes fast ganz alleine gemanagt, da mein damaliger Arzt sich nicht davor scheute, mich zur Expertin zu machen und mir kindgerecht erklärte, was es bedeutet, Diabetes zu haben und wie man damit umgehen muss. Aufgrund dieser Erfahrungen ist es mir leicht gelungen, das Leben mit Diabetes anzunehmen und gesund und munter zu leben. Natürlich gibt es Tage, an denen ich auch mal einen Hänger habe, einfach keine Lust mehr habe und mir eine Auszeit wünsche, um kurz durchzuatmen. Aber die meiste Zeit sehe ich mein Leben mit Diabetes als Chance und Bereicherung. Es ist eine Chance, das Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten, andere Menschen kennen zu lernen, andere Erfahrungen zu machen und zu lernen, flexibel auf die verschiedensten Situationen im Leben zu reagieren.

Momentan bin ich an einem Gymnasium Referendarin für die Fächer Deutsch und Ethik. Ich möchte Lehrerin werden, weil ich denke, dass Wissen und Bildung es dem Menschen ermöglichen, ein gutes und selbstbestimmtes Leben zu führen. Und so ist es auch beim Wissen um den Diabetes bzw. das Diabetesmanagement: Wenn man es hat, gelingt es einem, gut zu leben. Deshalb möchte ich meine Erfahrungen und mein Wissen gerne weitergeben.

In meiner Freizeit treibe ich gerne Sport, entdecke die Welt, überlege mir, wie ich bestimmte Herausforderungen meistern kann, koche und backe gerne. Dabei bin ich vor allem immer wieder auf der Suche nach Essen, das gut für meinen Blutzucker ist und nicht nur gesund, sondern auch lecker schmeckt.

Wenn ich an meine Kindheit und Jugend zurückdenke, dann habe ich mir früher immer jemanden gewünscht, der mich ‚an die Hand nimmt’ und mir zeigt, wie er es mit dem Diabetes gemacht hat. So einen Person möchte ich gerne für dich sein, denn ich denke auch ‚geteiltes Leid ist halbes Leid’. Wenn du Lust hast, dann melde dich doch einfach bei mir!